Test - Transport Gigant : Transport Gigant
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JoWooDs 'Transport Gigant' ist – wie der Name schon sagt - ein weiteres Spiel von der noch immer populären Machart: Bringe eine Fracht möglichst gewinnbringend von Punkt A nach Punkt B. Aber hat die Wirtschafts-Simulation auch noch mehr zu bieten?
Vom Tellerwäscher zum MillionärJoWooDs 'Transport Gigant' ist – wie der Name schon sagt - ein weiteres Spiel von der noch immer populären Machart: Bringe eine Fracht möglichst gewinnbringend von Punkt A nach Punkt B! In der Tradition der Klassiker 'Transport Tycoon' oder 'Industrie Gigant' begleitet ihr ein Unternehmen von den Anfängen des Speditionswesens in der Mitte des 19ten Jahrhunderts bis in die Zukunft und lasst es dabei hoffentlich zum Logistikkonzern Nummer eins aufsteigen. Wo ihr euch zu Beginn noch mit einigen Pferden und Ochsenkarren über die Runden quält, entstehen im Laufe der Zeit die ersten Eisenbahnen, LKWs und Flugzeuge. Auch über das Wasser transportiert ihr entweder Waren oder Personen von einem Ort zum nächsten. Das Spiel stellt euch neben dem gewohnten Endlos-Modus zwei Kampagnen zur Wahl, in denen ihr euer Können in Nordamerika und Europa unter Beweis stellen dürft.
Neues? Keine Spur.Wie in diesem Genre üblich, betrachtet ihr das Geschehen aus einer 2D-Ansicht schräg von oben. Auf den verschiedenen Karten befinden sich Städte und Fabriken, die alle ihre speziellen Ansprüche haben: Während Menschen schlichtweg gerne durch die Gegend pendeln, braucht ein Sägewerk beispielsweise Baumstämme, welche es dann zu Brettern verarbeitet. Ihr seid als Transport-Unternehmer dafür verantwortlich, dass kein Stillstand herrscht und jeder an sein Ziel gelangt. Wonach im Moment Bedarf besteht, erfahrt ihr anhand einiger Zahlenkolonnen und Statistiken. Dann heißt es, die richtigen Mittel wählen: Ist es sinnvoller, Post per Flugzeug, Bahn oder Schiff zu transportieren? Manche Möglichkeiten sind schneller, andere preisgünstiger – schließlich wollen Straßen und Gleise erst einmal gebaut werden. Nur wer stets die beste Option auswählt, kann sich gegen bis zu drei Computer-Konkurrenten durchsetzen.
Das Spielprinzip ist also altbewährt; um Neuerungen haben sich die Entwickler leider wahrlich nicht bemüht. Doch sogar aus dem Vorhandenen wurde nicht alles rausgeholt, was möglich ist – im Gegenteil. Vor allem die Bedienung kann nicht die hohen Standards erfüllen, welche man von einem solchen Spiel erwarten darf. Das vielleicht größte Problem: Straßen lassen sich nicht diagonal bauen. Wer einfach zwei Punkte miteinander verbinden möchte, muss die Wege stets einzeln senkrecht und waagerecht ziehen und sich auf ein gutes Auge verlassen können: Häufig ist nicht direkt erkenntlich, auf welcher Höhe sich die Gebäude befinden. Ebenso umständlich gestaltet sich die Zusammensetzung der Fahrpläne. Anstatt Waren und Güter per Drag & Drop auszuwählen, muss alles recht träge über Menüs und Buttons gesteuert werden, was besonders in den ersten Stunden nicht ganz leicht von der Hand geht. Automatik-Funktionen werden ebenso wie eine In-Game-Hilfe schmerzlich vermisst, jede Kleinigkeit müsst ihr selbst einstellen.
Wenig GlanzAngestaubt zeigt sich außerdem die Grafik, der es am einen oder anderen Detail fehlt und die bei hohen Zoomstufen äußerst stark verpixelt. Dass 'Transport Gigant' dennoch Spaß macht, liegt an der stetigen Weiterentwicklung: Neue, schnellere Fahrzeuge zu kaufen, kurz einen Bahnhof mehr zu errichten, dem Gegner noch diese Strecke eben abzunehmen – das ist es, was das Spiel und seine Vorfahren ausmacht. Dank vieler Umgebungen und mehrerer Schwierigkeitsgrade sowie den Missionen ist die Langzeitmotivation der wohl größte Pluspunkt.
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