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Test - Transistor : Mein Schwert spricht!

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„Hey Red, we’re not gonna get away with this, are we?” So beginnt Transistor, das neue Meisterwerk der Bastion-Entwickler. Das Spiel verzichtet auf lange Intros und springt direkt hinein ins Geschehen. Als Erstes sieht man eine rothaarige Frau namens Red und einen toten Mann auf dem Boden liegen. In seiner Brust steckt ein Schwert, der Transistor. Dieses Bild bewegt sich erst, wenn ihr eine Taste drückt und somit den Spielverlauf in Gang setzt. Und dann fängt das Schwert an zu sprechen – Moment, wie?

In Bastion wurdet ihr von einem Erzähler aus dem Off begleitet. In Transistor spielt das Schwert den Erzähler. Es handelt sich um die gleiche grandiose Stimme, die bereits vor drei Jahren begeistert hat. Diesmal wird aber nicht nur passiv erzählt, sondern der Transistor spricht Red direkt an. Es ist allerdings eine einseitige Unterhaltung, denn Red ist stumm. Wie es dazu gekommen ist, müsst ihr herausfinden. Schauplatz ist die futuristische Großstadt Cloudbank, die komplett verlassen zu sein scheint. Nachdem Red das Schwert aus dem toten Mann herausgezogen hat, geht sie los und schleppt ihren treuen Kumpan hinter sich her – die mächtige Waffe ist wohl auch mächtig schwer.

Kämpfen mit Trottel 2.0

Das Spiel ist fast komplett auf Deutsch übersetzt worden. Ausnahmen sind die Betitelungen der Fähigkeiten und die Stimme von Transistor, für die es aber Untertitel gibt. Liest man die Namen der Gegner, weiß man, dass die Übersetzung geglückt ist: Die böse Macht im Spiel, der „Prozess“, setzt euch zum Beispiel die Roboter „Fiesling“ oder „Trottel 2.0“ vor die Nase. Kaum fangen sie an zu schießen, vergeht einem aber das Lachen. Zurückfeuern könnt ihr mit den Tasten 1 bis 4, die ihr mit euren Fähigkeiten, im Spiel „Funktionen“ genannt, belegt. Außerdem kann Red die Zeit einfrieren, was es euch erlaubt, Bewegungs- und Kampfabläufe zu planen. Eine Leiste am oberen Bildschirmrand zeigt an, wie viele Aktionen aneinandergereiht werden können.

Manchmal gehen geplante Aktionen ins Leere, weil sich die Gegner schnell wegbewegen. Das Schlimmste sind aber die Zellen: Jedes Mal wenn ihr denkt, ihr habt einen Feind getötet, ist dieser noch gar nicht tot. Die Roboter verwandeln sich nämlich in Zellen, die mit einem Timer versehen sind. Schafft ihr es nicht, die Zellen einzusammeln, bevor die Zeit abgelaufen ist, kommen die Gegner mit voller Lebenspunkteleiste wieder zurück. Taktisches Handeln ist vor allem später gefragt, wenn die „Paparazzi“ auftauchen, die Schutzschilde um ihre Mitstreiter zaubern, und die Roboter-Grashalme, die andere heilen – außer euch natürlich.

Oh je, das Menü …

Transistor bietet keine freie Speicheroption, sondern überschreibt den Spielstand erst beim Eintreffen in einem neuen Gebiet oder wenn ein Zugangspunkt aktiviert wird. Die Zugangspunkte öffnen zugleich das Menü, in dem ihr eure Funktionen ansehen und auswählen könnt. Schön ist, dass man dort auch Fähigkeiten kombinieren kann, unschön ist der Aufbau des Menüs. Funktionen könnt ihr in die Aktiv-, Upgrade- oder Passiv-Slots packen. Die aktiven Fähigkeiten werden mit den Zifferntasten 1 bis 4 ausgeführt, die anderen Slots erzeugen bestimmte Effekte. Nach einer Weile wird das Ganze zwar verständlicher, aber es bleibt trotzdem unübersichtlich.

Je weiter ihr im Spiel vorankommt, desto mehr enthüllt ihr von Cloudbank, Red und dem Transistor. Natürlich erhöht sich im Verlauf auch euer Level. Steigt ihr eine Stufe auf, kommen neue Funktionen hinzu, später auch sogenannte Begrenzer, die die Kämpfe etwas schwerer gestalten. Einsetzen müsst ihr sie nicht, allerdings sind die Gefechte ohne Begrenzer einfach zu leicht. Legt euch deshalb selbst Steine in den Weg, indem ihr zum Beispiel die gegnerische Angriffsstärke erhöht oder die Zeit verkürzt, in der sich die Feinde wiederbeleben. Zur Belohnung steigt ihr schneller auf. Wie schnell, hängt von der Art und der Menge der Begrenzer ab.

Transistor - Launch Trailer
Die Bastion-Macher haben mit Transistor ihren nächsten großen Indie-Titel in den Startlöchern.

Einfach mal abhängen

Der Weg durch Cloudbank ist linear und bietet kaum Möglichkeiten auszubrechen. Manchmal führt ein zweiter Gang zu einem Terminal, an dem Red mit dem Transistor kommunizieren kann, indem sie ihm Dinge aufschreibt – ein Schwert, das sprechen und lesen kann, alle Achtung! Wollt ihr euch aber von dem Ich-muss-die-Welt-retten-Stress mal eine Auszeit gönnen, dann geht einfach durch eine der Hintertüren, die ab und zu auftauchen. Die führen zu einem wunderschönen Strand mit Hängematte, einem Strandball und einem Hund namens Luna. Geht ihr durch eine weitere Tür, könnt ihr beispielsweise eure Geschwindigkeit oder euer Durchhaltevermögen im Kampf testen. Besteht ihr den Test, schaltet ihr neue Musikstücke frei, zu denen sich prima abhängen lässt.

Erklärung des Upgrade-Menüs

Alle Funktionen lassen sich in einen beliebigen Slot packen. Die Art des Slots entscheidet über deren Effekt im Kampf.

Aktiv-Slots: die Felder für die Tasten 1 bis 4

Upgrade-Slots: zwei kleine Felder unter den Aktivtasten, die nicht gesteuert werden können; Belegung erst möglich, wenn eine andere Funktion im zugehörigen Aktiv-Slot installiert ist.

Passiv-Slots: eigenständige Slots neben den Aktiv-Slots, die ebenfalls nicht gesteuert werden können

Beispiel

Funktion „Breach“ im Aktiv-Slot = Ziele in der Nähe beschädigen

Zusammen mit Funktion „Crash“ im Upgrade-Slot = Ziele in der Nähe betäuben

Funktion „Breach“ im Passiv-Slot = Chance von 25 %, zum SuperUser zu werden (erlaubt unter anderem einen One-Hit-Kill)

Fazit

Sarah Buric - Portraitvon Sarah Buric
Wow!

Es fasziniert immer wieder, wenn Indie-Spiele die großen kommerziellen Produktionen in den Schatten stellen. Transistor ist so ein Ausnahmetitel, der nicht nur mit einzigartiger Grafik und einem 5-Sterne-Soundtrack überzeugt, sondern auch ein tolles Kampfsystem zu bieten hat. Gut, dass die Entwickler die „Begrenzer“ eingebaut haben, sonst wären die Gefechte zu leicht geworden. Eine Spitzenidee ist es auch, dem Benutzer freie Hand beim Auswählen und Kombinieren der Fähigkeiten zu lassen. Leider sieht das Menü etwas überladen und konfus aus, ist aber trotz allem kein Beinbruch. Was mir auch sehr gefällt, ist die Art, wie die Geschichte erzählt und enthüllt wird. Red entdeckt zum Beispiel ein Poster von sich selbst, wodurch klar wird, dass sie eine berühmte Persönlichkeit ist. Es gibt auch kleine Zwischensequenzen, die Hinweise liefern. Das Meiste wird natürlich vom Transistor erzählt, der das auf eine wunderbare, geheimnisvolle Weise macht. Der Erzähler in Bastion konnte manchmal etwas nerven, doch in Transistor baut er mit seiner Stimme genau die richtige Atmosphäre auf, um in diese Science-Fiction-Welt eintauchen zu können.

Überblick

Pro

  • ein Schwert, das spricht!
  • grandiose Erzählerstimme
  • Fähigkeiten kombinierbar
  • großartiges Grafik-Design
  • fantastischer Soundtrack
  • flüssige Spielmechanik
  • gelungener Planungsmodus
  • interessante Geschichte und Charaktere
  • „Begrenzer“ erhöhen die Schwierigkeit

Contra

  • Upgrade-Menü ist etwas unübersichtlich
  • kein freies Speichern

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