Test - Transformers 3 : Metallschrott
- PS3
- X360
Filmumsetzung. Warum dieser Begriff es noch nie geschafft hat, Unwort des Jahres zu werden, mag für viele Spieler bis heute ein Rätsel sein. Es ist ja schon seit langer Zeit ein festes Gesetz, dass zu jedem größeren Kinofilm auch das passende Spiel auf den Markt geschmissen wird. Und "geschmissen" ist hier genau die richtige Wortwahl, denn die Spiele werden schnell produziert, schnell veröffentlicht und landen am Ende auf dem harten Boden der Tatsachen. Es ist ein Fakt, dass die meisten dieser Titel ziemlich großer Mist sind. Ob das auch auf Transformers 3 zutrifft? Der gleichnamige Film läuft seit Kurzem in den Kinos und hat jetzt schon mehrere 100 Millionen Dollar eingespielt. Dass das Spiel dies nicht schaffen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Transformers 3 erzählt nicht die Geschichte des Films (wobei diese bekanntlich auch nicht gerade Oscar-reif ist), sondern behandelt die Geschehnisse, die vorher passiert sind. Klingt ungeheuer spannend, was? Es ist im Prinzip genau so, wie ihr es euch jetzt vermutlich denkt: Die Handlung des Spiels ist so unglaublich unspektakulär, dass man fast schon einschlafen würde, wären da nicht noch die dutzend Transformers, die man im Verlauf der Kampagne in die Luft jagt. Worum es eigentlich geht, haben wir, ganz ehrlich, auch nicht so richtig verstanden, da die Geschichte so unglaublich dünn ist, dass man sich richtig anstrengen muss, sie zu finden. Es geht irgendwie um Raketen, die aus alten Maya-Bauten herausschießen, und um die Befreiung von Shockwave, einem der gefährlichsten Decepticons.
Einer für alle? Nein, alle für einen!
Doch befassen wir uns nicht länger mit der Geschichte, die interessiert einen bei den Filmen ja auch nicht. Wie diese setzt auch das Spiel auf ordentlich viel Action. Wer hier Rätsel oder Ähnliches erwartet, der verspricht sich wohl auch von einem Jim-Jarmusch-Film lockere Mainstream-Unterhaltung. In Transformers 3 wird geballert, was das Zeug hält. Dabei schlüpft ihr in jedem der sieben Kapitel, die zusammen eine Spielzeit von gerade einmal circa vier Stunden haben, in die Metallhaut eines anderen Transformers. Spielt ihr im ersten Level noch mit Bumblebee, übernehmt ihr im letzten Drittel die Rolle von Decepticon-Oberhaupt Megatron, mit dem ihr sogar Optimus Prime bekämpft. Letzteren, der das Cover der Verpackung ziert, steuert ihr nur im letzten Bosskampf.
Für knallharte „Transformers"-Fans könnte das durchaus ein Grund zur Kritik sein, schließlich ist Optimus Prime die zentrale Figur der Marke. Allerdings kommt durch die stetigen Wechsel des Charakters ein wenig Abwechslung ins Spielgeschehen, da jede Figur ihre eigenen Waffen und Spezialfähigkeiten hat. So kann Megatron zum Beispiel an vorgegebenen Stellen kleine Brutlinge freilassen, die ihn im Kampf unterstützen, während Bumblebee zielsuchende Granaten auf Lager hat. Diese Fähigkeiten lassen sich jedoch nicht unbegrenzt anwenden, sondern müssen nach dem Gebrauch erst einmal wieder aufgeladen werden.
Krach und Bumm - aber sonst?
Ansonsten hält sich die Abwechslung jedoch relativ in Grenzen. Zwar verschlägt es euch in immer andere Umgebungen, diese sind jedoch stets streng linear und noch dazu komplett unspektakulär. Da ist es auch vollkommen egal, ob ihr gerade durch den Dschungel Südamerikas streift oder in einer arktischen Militäranlage alles in Schutt und Asche legt. Wobei mit „alles" hier lediglich die gegnerischen Transformers gemeint sind, denn zerstörbare Umgebung gibt es nicht. Hier und da lässt sich vielleicht mal eine Säule etwas demolieren, aber das ist eigentlich mehr alibimäßig und trägt weder zur Atmosphäre noch zur Spielmechanik bei.
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