Test - TowerFall: Ascension : Mehrspieler-Spaßgranate
- PS4
Wer behauptet, es mache keinen Spaß, zusammen mit seinen Kumpels in einen finsteren Turm eingesperrt zu werden, hat TowerFall: Ascension noch nicht gespielt. Darin versuchen sich bis zu vier Bogenschützen gegenseitig mit ihren Pfeilen zu piesacken. Klingt simpel, sorgt im Mehrspielermodus aber für Partystimmung. Kein Wunder also, dass die Schützen nach der exklusiven OUYA-Veröffentlichung im Juni 2013 nun auch auf die PS4 hüpfen. Anbei eine Warnung: Wer einmal den Bogen gespannt hat, kann so schnell nicht mehr aufhören.
Das Spielprinzip von TowerFall: Ascension folgt einer einfachen Formel: Töte alle Feinde, bevor sie dich töten. Bis zu vier Spieler bekämpfen sich als kleine Pixel-Bogenschützen in einer Arena. Weil ihr aber nur drei Pfeile mit euch herumschleppt, will der Umgang mit dem Bogen gelernt sein. Immerhin ist es angesichts des hohen Spieltempos gar nicht so einfach, seine Mitstreiter aufzuspießen. Obendrein müsst ihr abgefeuerte Pfeile wieder einsammeln, sonst seid ihr praktisch wehrlos und könnt nur noch ausweichen oder den anderen Teilnehmern auf den Kopf springen, um sie auszuschalten. Aber auch das ist leichter gesagt, als getan: Jeder Schütze zappelt, rutscht oder springt unvorhersehbar durch die Kulisse. Häufig fängt man sich einen Pfeil im Sprung ein - zur Schadenfreude des virtuellen Mörders.
Blitzschnelle Pixel-Akrobatik
Obwohl das Indie-Spielchen mit nur vier Knöpfen auskommt, braucht es eine Weile, bis das Hechten, Manövrieren in der Luft und der Supersprung in Fleisch und Blut übergehen. Aber nach kurzer Eingewöhnungszeit rast ihr förmlich durch die Arena, hüpft galant von einer Plattform zu anderen, rammt euren Kontrahenten im Fall einen Pfeil in den Rücken und weicht nebenbei den Hindernissen sowie Fallen aus - je nachdem, ob ihr euch in einem Burgkeller, einem Dschungel oder im Thronsaal des Königs keilt. Wer subtiler vorgehen möchte, versteckt sich einfach an einem schattigen Plätzchen und agiert aus dem Hinterhalt. Das ist dank der zahlreichen Ausgänge in der Arena ein Klacks: Verlasst ihr den Schauplatz durch eine Öffnung am Bildschirmrand, kommt ihr auf der gegenüberliegenden Seite wieder heraus. Da muss man im Schlachtgetümmel erst einmal durchblicken.
Nur wer blitzschnelle Reflexe besitzt und sämtliche Bewegungen in seiner Umgebung im Auge behält, hat in den drei unterschiedlichen Spielmodi, wie etwa Team-Deathmatch oder Last Man Standing, eine Chance auf den Sieg. Oftmals ist es aber einfach nur Glück, weil ihr während des Angriffs von einem Mitspieler überrascht werdet. Zusätzliche Würze bringen diverse Extras, die regelmäßig in einer Schatztruhe von oben in die Arena purzeln. Auf diese Weise ergattert ihr etwa ein Schutzschild, mit dem ihr einen zusätzlichen Treffer verkraftet, oder Flügel, mit denen ihr kurzzeitig in der Luft flattert. Auch Flammen- und Bombenpfeile können über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Das Herz schlägt im Mehrspielermodus
Egal, wie die Partie auch ausgeht: Die rasanten Scharmützel machen nicht zuletzt wegen der charmanten Klötzchengrafik eine Mordsgaudi - zumindest im frei konfigurierbaren Mehrspielermodus. Solisten dürfen ihre Zielsicherheit dagegen in einer kurzen Kampagne unter Beweis stellen: In acht verschiedenen Missionen flitzt ihr angreifenden Geistern, Würmern und Schleimklümpchen davon, ehe ihr zum Gegenangriff ausholt - wahlweise auch im Kooperativmodus für zwei Spieler. Im Trials-Modus warten hingegen diverse Zeitherausforderungen auf euch. So schaltet ihr etwa neue Bogenschützen frei, die sich aber nur optisch voneinander unterscheiden. Das ist alles ganz nett, das Herz von TowerFall: Ascension schlägt aber im Mehrspielermodus. Wenn es ein PS4-Spiel gibt, für das ihr euch extra einen zweiten Controller zulegen solltet, dann dieses.
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