Special - Die 10 besten Spiele von Daedalic : Nachruf auf einen der besten deutschen Entwickler aller Zeiten
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Platz 4: Edna bricht aus
Das erste Spiel von Daedalic gehört nach wie vor zu ihren besten. „Edna bricht aus“ zeugte bereits von einer Liebe zum Genre und der Sachkenntnis seiner Entwickler darin, wie sie Konkurrenzprodukte immer nur anstrebten, aber nie erreichten. Die Spiele der Ankh-Serie etwa, Book of Unwritten Tales oder A Vampyre Story. „Von den Machern von Monkey Island“, stand seinerzeit auf der Packung, wobei der Teil mit den Machern durchgestrichen war und ersetzt wurde durch „von den Leuten, die Monkey Island gut finden“. Dabei hatte Daedalic es eigentlich nie nötig, sich im Schatten der großen Klassiker mit deren Strahlkraft zu schmücken, weil sie ihnen qualitativ stets auf Augenhöhe begegneten und ihre Traditionen in mancherlei Hinsicht gar beherzter fortführten als die Originale selbst.
In „Edna bricht aus“ versucht ihr aus einer Irrenanstalt zu entkommen und trefft dabei auf so illustre Insassen wie den Bienenmann, Hoti und Moti, die sich für siamesische Zwillinge halten, weil sie nicht merken, dass sie lediglich im selben Pullover feststecken, oder den Droggelbecher, der ähnlich wie Groot außer seinem Namen nichts zu sagen weiß und dadurch zu einer Art Ikone im Daedalic-Kosmos wurde. Der eigentliche Geniestreich des Spiels bestand aber darin, dass jede noch so unsinnige Aktion nicht mit einem austauschbaren Spruch der Marke „Das klappt so nicht“ kommentiert wurde, sondern stets individuelle, meist höchst gewitzte Reaktionen hervorrief – ein irrer Produktionsaufwand, den Daedalic in dieser Weise auch nie wiederholen sollte.
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