Test - Through the Darkest of Times : Kein Fliegenschiss

Die Idee hinter Through the Darkest of Times ist löblich. Gerade aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse, in Zeiten, in denen gewisse Politiker das Dritte Reich als Fliegenschiss der Geschichte abtun und rechte Gruppierungen in sozialen Medien wieder davon fantasieren, Andersdenkende einsperren und töten zu lassen, ist ein Spiel wie dieses bitter nötig, um auch auf unserem Medienzweig eine Sensibilisierung für das Thema zu bewirken. Um diesem Vorhaben Nachdruck zu verleihen, hätte das Spiel aber anders aufgezogen werden müssen.

Der spielerische und strategische Anteil ist viel zu dünn, um Genrefreunde auch nur im Entferntesten anzusprechen, während einiges an geschichtlichem Kontext auf der Strecke bleibt. Übrig bleibt eigentlich nur eine durchschnittliche Visual Novel. So gut die Texte auch geschrieben sind und die historischen Ereignisse auch vermittelt werden, sie existieren doch nur ihrer Aussage wegen und nicht, um dem Spiel einen Hintergrund zu geben. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Dementsprechend hätten die Designer von Paintbucket Games sich mehr Gedanken um ein funktionierendes Spielsystem machen sollen. Spürbare Auswirkungen, mehr strategische Variablen, der Mut, den interaktiven Aspekt von Videospielen auszureizen - all das fehlt diesem Programm. Bedauerlich!

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