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Test - The Guided Fate Paradox : Einmal Gott sein

  • PS3
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Der junge Reyna gehört nicht zu den Glückspilzen auf unserer Erde. In seinen 17 Lebensjahren war ihm die Glücksfee noch nie hold - weder im Privatleben noch in der Schule und schon gar nicht bei irgendwelchen Lotterien. Um nicht ständig Nieten zu ziehen, geht Reyna deswegen solchen Glücksspielen aus dem Weg. Bis zu dem Tag, an dem er im Supermarkt einkaufen muss, denn an der Kasse wird ihm als Bonus ein Lotterielos in die Hand gedrückt.

Wie der Zufall es will, kommt er an dem Lotteriestand vorbei und wird von der jungen Mitarbeiterin dort angesprochen. Zuerst weigert sich Reyna, das Los einzusetzen, gibt dann aber doch nach. Und plötzlich verändert sich Reynas Leben komplett. Er hat nicht nur mit dem Los gewonnen, nein, er hat sogar den Hauptpreis abgestaubt. Doch was das ist, erfährt er nicht gleich, denn die liebenswürdige Losstandmitarbeiterin zieht ihm mit einer Keule einen Scheitel. Reyna verliert durch den Schlag das Bewusstsein und als er wieder zu sich kommt, ist er nicht mehr im Supermarkt.

Du bist Gott

Dafür erfährt er jetzt, was sein Preis ist: Er ist ab sofort Gott. Als dieser kann er jedoch keine ruhige Kugel schieben, sondern hat sich um die Wünsche, Ängste und Bedürfnisse der Menschen zu kümmern. Und zwar in Form von Gebeten, die fein säuberlich in einer Maschine gesammelt werden. Die grundlegende Handlung ist schon mehr als abgedreht, sie entwickelt sich aber noch viel mehr in diese Richtung, als ihr es euch vorstellen könnt. Ihr müsst nun die Menschen und andere Lebewesen zufriedenstellen. Hierbei hilft euch die junge Losstandmitarbeiterin, die sich als Engel entpuppt.

Wird ein Wunsch oder Ähnliches in der Maschine abgelegt, müsst ihr euch darum kümmern. Dazu sendet euch die Maschine in die sogenannte Copy World. Diese Welt besteht aus nichts anderem als zufällig erstellten Dungeons, die ihr durchqueren müsst. Dabei stellen sich euch jedoch immer wieder Monster in den Weg, die zum Beispiel die Ängste der Menschen verkörpern. Nur indem ihr die Monster besiegt, werdet ihr am Ende eines Dungeons dem Gebet gerecht werden. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Ihr habt währenddessen mehrere Optionen, zum Beispiel den Gegner anzugreifen, euch zu verteidigen, Gegenstände zu verwenden und mehr.

The Guided Fate Paradox ist ein typischer Dungeon-Crawler. Ihr spielt jedoch nicht in der First-Person-Perspektive, sondern schaut auf eure Gruppenmitglieder. Die Dungeons sind in quadratische Felder aufgeteilt. Ihr bewegt euch horizontal oder vertikal durch die Gewölbe und trefft immer wieder auf Monster. Ab und an stellen sich euch auch Bossgegner in den Weg, die dann meist den kompletten Bildschirm ausfüllen. Besiegte Gegner geben nicht nur Erfahrungspunkte, sondern lassen auch Gegenstände und Rüstungsteile sowie Waffen fallen. Dabei sind recht oft Lebensmittel zu finden. Da Reyna dauernd Hunger hat, müsst ihr ihn ständig füttern.

The Guided Fate Paradox - Debut Trailer
Mit The Guided Fate Paradox hat NIS America unlängst ein weiteres PS3-Rollenspiel angekündigt, das im Westen im Herbst 2013 erscheinen soll.

Von Hunger getrieben

Das regeneriert seine Kraft, wodurch Angriffe wesentlich stärker werden. Rüstungen und Waffen seht ihr am entsprechenden Charakter, sobald ihr diese ausgerüstet habt. Dabei werdet ihr immer wieder auf total abgedrehte Dinge stoßen. Legt ihr etwa ein paar Schuhe an, kann es sein, dass Reyna plötzlich in einem Minipanzer steht, mit dessen Hilfe er sich fortbewegt. Auch die Waffen sehen teils sehr skurril aus und wirken manchmal extrem überdimensioniert. Dies gilt ebenso für die abgedrehten Kreaturen, auf die ihr in den Dungeons stoßt. Und selbst die Wünsche sind nicht ganz normal: Warum sollte sich etwa ein Zombie ein sorgenfreies Leben wünschen?

Wer keine Spiele mag, in denen er lange grinden muss, um voranzukommen, wird mit The Guided Fate Paradox nicht viel Spaß haben. Hier ist es mehr als wichtig, euer Level stetig zu steigern. Sterbt ihr nämlich in einem Dungeon, wird euer Dungeon-Level wieder auf null zurückgesetzt. Dies gilt nicht für den Charakterlevel, der ebenfalls nach und nach steigt. Ähnlich wie in Disgaea D2 könnt ihr mithilfe eurer Gruppenmitglieder mächtige Kombo-Attacken ausführen. Sind die Charaktere nebeneinander positioniert, werden sie – je nach Ausprägung ihrer Bindung zueinander – zusammenarbeiten und gemeinsam angreifen oder aber den anderen vor Attacken beschützen.

Optisch kann The Guided Fate Paradox nicht überzeugen. Zwar haben Spiele dieses Entwicklers ihren ganz eigenen Charme, in diesem Titel wirken die Charakter-Sprites jedoch sehr grobpixelig. Die Dungeons werden rein zufällig erstellt, Detailverliebtheit bleibt weitgehend aus. Die Handlung wird durch viele Zwischensequenzen vorangetrieben. Leider sind diese teilweise viel zu langatmig und bremsen den Spielfluss ab und zu.

Der Soundtrack hingegen ist mehr als gelungen. Schon das Titellied klingt mit seinem Mix aus Metal und Pop sehr fetzig. Auch die Vertonung der Charaktere ist klasse. Leider könnt ihr auch dieses JRPG nicht in deutscher Sprache genießen, sondern nur auf Englisch oder Japanisch - eine der beiden Sprachen solltet ihr demnach gut beherrschen. Die Steuerung ist recht simpel, störend wirkt jedoch, dass ihr in manchen Situationen nur mit dem Steuerkreuz eure Charaktere bewegen könnt.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

Ich spiele gerne japanische Rollenspiele. Dabei stört mich deren meist veraltete Optik nicht. In The Guided Fate Paradox sind die Charakter-Sprites jedoch teilweise so grobpixelig, dass es nicht mehr schön ist. Dies gilt auch für die Dungeons, die eher langweilig daherkommen. Der Soundtrack ist jedoch sehr gelungen, hier gibt es nichts zu bemängeln. Störend wirkt dagegen, dass ohne langweiliges Grinden das Spiel schnell zu Ende ist, da ihr keine Chance mehr gegen die immer stärker werdenden Monster habt. So passiert es dann nicht selten, dass ihr in einem Dungeon sterbt und dieser auf Level null zurückgesetzt wird. Da Dungeons teils sehr viele Ebenen besitzen, gehen hier gerne mehrere Stunden Spielzeit flöten. Wie gewohnt ist das Spiel nur in englischer und japanischer Sprache spielbar. Wer keine dieser beiden Sprachen beherrscht, wird die recht witzige Handlung nicht verstehen. Hardcore-JRPG-Fans können zugreifen, allen anderen lege ich eher Titel wie Disgaea D2 ans Herz!

Überblick

Pro

  • zufällige Dungeons
  • klasse Soundtrack
  • umfangreiche Geschichte

Contra

  • nur in englischer und japanischer Sprache
  • langatmige Zwischensequenzen
  • triste Optik
  • ohne grinden geht nicht viel

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