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Test - The Getaway: Black Monday : The Getaway: Black Monday

  • PS2
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Willkommen in der Welt von Gewalt, Verbrechen, Verrat, Korruption, käuflicher Liebe und Rache. Willkommen in einer Welt, in der das Leben Unschuldiger wenig zählt und die einzige Konsequenz der Tod ist - willkommen in der Fortsetzung zu Sonys Prestigetitel 'The Getaway'.

Schwarzer Montag

Für alle, die mit dem Namen 'The Getaway' nichts anfangen können, noch mal eine kurze Zusammenfassung: Der Titel der englischen Mannen von Sonys Team Soho versuchte das freie Gameplay der 'Grand Theft Auto'-Reihe mit einem cineastischen Ansatz zu kombinieren und scheiterte - zumindest aus der Sicht der Kritiker - im ersten Teil. Teils herbe Technikprobleme sowie dubiose Gameplay-Entscheidungen sorgten für ernüchternde Wertungen. Dies hinderte 'The Getaway' jedoch nicht daran, ein internationaler Millionenerfolg zu werden, was zu einer Fortsetzung führte.

Diese orientiert sich inhaltlich nur noch grob an der Handlung des Erstlings. Die Protagonisten Marc Hammond und Frank Carter gehören der Vergangenheit an, vielmehr schlüpft ihr nacheinander in die Rollen des Polisten Ben Mitchell, des Boxers Eddie O'Conner und der kessen Hackerin Sam. Wie schon im Vorgänger zeichnen sich die Charaktere durch ein gleichwohl düsteres, wie auch realistisches Auftreten aus, welches perfekt zur depressiven Londoner Verbrecherwelt passt, in welcher die spannende Geschichte von 'Black Monday' spielt. Ben Mitchell muss beispielsweise damit fertig werden, dass er im Dienst einen Jugendlichen niedergeschossen hat, während die neunzehnjährige Sam zwar ein kleines Genie ist, die ihre Fähigkeiten jedoch vornehmlich im kriminellen Milieu unter Beweis stellen will. Die Einzelhandlungen der Figuren ergeben zum Schluss eine packende Gesamthandlung - der Tarantino-Erzählstil lässt grüßen.

Die Geschichte wird dabei in unzähligen, perfekt inszenierten Ingame-Zwischensequenzen weitergesponnen. Glücklicherweise hat man bei Team Soho gelernt und man ermöglicht es nun dem Spieler, die teils ewig langen Filmchen auf Knopfdruck abzubrechen. Bis ihr mit den drei Handlungen durch seid und es zum großen Finale kommt, vergehen jedoch so oder so knapp zwanzig Stunden. Wem dies an Spielspaß nicht reicht, darf zudem diverse Minispielchen meistern oder London ohne Zeitdruck erkunden. Die Spannweite an Bonusaufgaben reicht von Rennen durch die britische Metropole bis hin zu heißen Verfolgungsjagden zwischen den realistisch nachgebauten Häuserschluchten.

Aus Fehlern lernt man…

Während die Hintergrundgeschichte von 'The Getaway' über jeden Zweifel erhaben ist, lässt sich selbiges leider nur bedingt über das Gameplay sagen. Ähnlich der 'Grand Theft Auto'-Reihe ist das Spiel grob in zwei Parts unterteilt. Zu Beginn und am Ende einer Mission müsst ihr meist in einem Gefährt durch ein realistisch simuliertes London fahren, wobei euch dutzende lizenzierte Wagen zur Stadterkundung zur Verfügung stehen. Am Zielort angekommen, geht es zu Fuß weiter, wo ihr euch dann innerhalb von Gebäuden Feuergefechte mit der Polizei und dem Londoner Untergrund liefert. Doch obgleich beide Parts im Großen und Ganzen als gelungen und unterhaltsam bezeichnet werden können, gibt es sowohl während der Fahrten als auch bei Feuergefechten kleinere Mängel, welche den Spielfluss etwas stören.

Sieht man vom Titelbildschirm ab, welcher wie der Vorspann eines Kinofilms aufgebaut ist, besitzt 'The Getaway: Black Monday' nämlich kein Anzeigensystem. Ob nun Gesundheitsanzeige oder Munitionsvorrat, alles wird entweder grafisch angezeigt oder gar nicht. Wird eure Figur getroffen, zeigen euch Schusswunden an, wie schlimm es um den Protagonisten steht und diverse Kommentare aus dem Off sollen euch dabei helfen, die Situation einzuschätzen. Dies gelingt jedoch nur bedingt und man wünscht sich immer wieder eine genaue Anzeige über den Munitionsvorrat, wenn Ben mal wieder meint, dass er 'bald' neue Munition braucht.

Während 'Black Monday' bis hierhin extrem darum bemüht ist, realistisch zu wirken, sorgt die Handhabe bei der Auffrischung eurer Gesundheit für unfreiwillige Situationskomik. Zwar gibt es nun im Gegensatz zum Vorgänger vereinzelt verteilte Erste Hilfe-Kästen, welche Wunden sofort heilen, dennoch dürftet ihr auch in 'Black Monday' einen nicht unerheblichen Teil eurer Zeit damit verbringen, euch an die Wand anzulehnen, damit sich euer Protagonist 'ausruht'. Verweilt ihr nämlich einige Sekunden an einer Anlehnhilfe, verschwinden wie durch Zauberhand eure Schusswunden und euer Alter Ego ist wieder topfit.

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