Test - The Elder Scrolls Online: Gold Road : Mehr Inhalt und ein spannendes Feature

The Elder Scrolls Online gehört für mich zu den Spielen, die ich immer mal wieder hervorhole - meistens dann, wenn eine neue Erweiterung erscheint. Denn ganz ehrlich: Auch wenn sich spielerisch seit Jahren nicht viel getan hat, macht es immer wieder Spaß, entspannt durch Tamriel zu streifen und neue Geschichten zu erleben. Diese ähneln sich zwar immer wieder von der Erzähl- und Queststruktur, sind aber auch immer irgendwie liebenswert in Szene gesetzt und gerade nach dem Finale von Necrom war ich doch sehr gespannt, wie es mit der daedrischen Prinzessin Ithelia weitergeht.

Open Road enttäuscht nicht. Die Geschichte um Ithelia hat einige nette Wendungen und die Westauen, vor allem ihre herbstliche Farbpalette, können sich nach dem eher tristen Apocrypha aus Necrom durchaus sehen lassen. Allerdings merkt man auch an jeder Biegung, dass hier viel Routine im Spiel ist, denn so richtig frisch wirkt nichts - weder visuell noch spielerisch. Solide gemacht, keine Frage, und auch mit Liebe zum Detail, aber eben nach gewohntem Muster.

Der eigentlich spannende Teil von Gold Road, nämlich die Schriftlehre, ist noch recht bescheiden, zeigt aber Potential. Noch auf eine Handvoll Zauberbücher und eine überschaubare Anzahl an Skripten beschränkt, wirkt es noch ein wenig wie ein vorsichtiger Testballon, ob die Spieler überhaupt Interesse daran haben und was sie damit anfangen. Das Potential ist da, denn einer der selbstgebauten Angriffe ist direkt in meine Skillbar gewandert und bleibt vorerst dort.

Alles in allem ist Gold Road für mich eine der besseren ESO-Erweiterungen und ich bin sehr gespannt, wohin die Reise im nächsten Jahr geht, wenn die Schriftlehre bei der Community (und den Entwicklern) auf fruchtbaren Boden fällt. Das könnte wirklich frischen Wind in ein Online-Rollenspiel bringen, das mittlerweile vielleicht etwas zu sehr darauf bedacht ist, stabil und routiniert möglichst viele Spieler anzusprechen und es allen recht zu machen, anstatt irgendwo anzuecken.