Test - The Darkness II : Tentakel-Jack is back
- PC
- PS3
- X360
Der Nachteil der Angelegenheit ist, dass The Darkness II deutlich bunter und weniger düster ausfällt als sein Vorgänger. Insgesamt gefällt der Stil aber durchaus, vor allem weil die abgefahrenen Charaktere gut ausgearbeitet sind und die Umgebungen streckenweise so abgefahren sind, dass man sich unwillkürlich fragt, was die Entwickler geraucht haben. Von Jackies prachtvoller Villa über einen dubiosen Jahrmarkt bis hin zur Hölle selbst sind interessante Umgebungen dabei, durch die ihr sehr gradlinig und ohne alternative Wege gescheucht werdet. Wisst ihr mal nicht, wohin ihr müsst oder was zu tun ist, reicht ein Knopfdruck und die Finsternis weist euch den Weg.
The Darkness II ist natürlich ein handlungsbasierter Shooter. Die Geschichte ist zwar streng linear, aber ebenso durchgeknallt wie die Charaktere und Umgebungen. Die Dialoge sind rau und schmutzig, leiden aber hier und da ein wenig unter schwachen Sprechern. Zwar ist die Finsternis weiterhin herrlich fies, doch gerade Jackies Stimme wirkt ein wenig zu aufgesetzt. Zudem haben Digital Extremes die deutsche Sprachversion nicht lippensynchron hinbekommen. Ein Trost ist, dass ihr die englische Sprachausgabe im Menü anwählen könnt. Hintergrundmusik und Umgebungs- sowie Kampfgeräusche gehen indes voll in Ordnung.
Waffen und Tentakel
Im Spiel geht es sehr rabiat zur Sache, es wird getötet wie am Fließband. Gegner tauchen immer scriptgesteuert auf, von Dynamik ist relativ wenig zu sehen. Auch sind die Gegner nicht gerade clever, was sie nur durch ihre Vielfalt ausgleichen können. So gibt es Fernkämpfer mit unterschiedlichen Waffen, Nahkämpfer, Schildträger und auch einige unfreundliche Genossen mit Finsternisfähigkeiten. Diese könnt ihr auf unterschiedlichen Wegen zur Hölle schicken, sei es durch bloße Waffengewalt, mit Einsatz der Tentakel oder durch Finsternisfähigkeiten. Hierbei punktet die Steuerung, welche die vielen Möglichkeiten dank einiger Kontexteinsatzmöglichkeiten erfreulich gut unterbringt.
Von der Pistole bis zum Sturmgewehr werden allerhand Wummen geboten. Munition und neue Waffen sind so gut wie nie Mangelware. Manche Waffen könnt ihr sogar beidhändig benutzen. Mit den Tentakeln drescht ihr heftig auf die Gegner ein, betäubt sie oder richtet sie auf verschiedene Arten brutal hin, wobei die deutsche Version deutlich entschärft wurde. Die Finsternisfähigkeiten erlauben es euch, schwarze Löcher zu erzeugen, die alles aufsaugen, oder einen Schwarm auf Gegner auszusenden. Und ihr könnt allerlei Objekte benutzen. So dienen viele Gegenstände, durch ein Leuchten markiert, als Wurfgeschoss. Ihr könnt aber auch Autotüren als Kugelfang nutzen. In weiten Teilen des Spiels leistet euch ein Finsterling Gesellschaft, der nicht nur reichlich Verdauungsgase von sich gibt, sondern auch mal als Wegweiser agiert, Gegner attackiert und in einigen Abschnitten direkt steuerbar ist.
Kassiert ihr Treffer, könnt ihr eure Gesundheit durch das Fressen von Herzen erlegter Gegner wieder auffrischen. Medipacks gibt es nicht. Die kreisförmige Gesundheitsanzeige ist geviertelt und eure Gesundheit regeneriert sich nur innerhalb eines Viertels. Ganze Viertel müssen durch Herzen wieder aufgefrischt werden. Sterbt ihr, startet das Spiel wieder an fair gesetzten Checkpoints. Ist euch die Angelegenheit zu leicht oder zu schwer, könnt ihr jederzeit zwischen vier möglichen Schwierigkeitsgraden wechseln. Einen Nachteil gibt es allerdings: Das Spiel verfügt nur über einen einzigen automatischen Spielstand. Selbst speichern geht ebenso wenig wie das direkte Anwählen eines Abschnitts. Letzteres dürft ihr erst, wenn ihr das Spiel komplett durchgespielt habt, allerdings wird dann euer früherer Spielstand überschrieben.
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