Test - The Banner Saga 2 : Wikingersaga, zweiter Akt
- PS4
Knapp drei Monate nach der PC-Version erscheint das nordisch angehauchte The Banner Saga 2 auch für Konsolen. Die Fortsetzung des Überraschungs-Hits von 2014, der erst im Januar für PlayStation 4 und Xbox One erschienen ist, erzählt die Story rund um Menschen, Varl und Dredge verpackt in ein strategisches Rollenspiel weiter.
Nachdem The Banner Saga 2 bereits im April für den PC erschienen ist, kommen nun auch Besitzer von Konsolen in den Genuss der Fortsetzung des Strategierollenspiels. Im Gegensatz zum ersten Teil dauerte das keine zwei Jahre. Dafür muss wie beim PC vorerst auf eine deutsche Übersetzung verzichtet werden. The Banner Saga 2 verfügt ausschließlich über englische Texte, weshalb gerade angesichts des hohen Textanteils und der Funktionsweise als interaktiver Roman gute Englischkenntnisse vonnöten sind. Ansonsten erinnert der zweiten Teil stark an seinen sehr guten Vorgänger, der im PS4-Test eine 8.0-Wertung ergattern konnte.
Direkte Fortsetzung
Die Story von The Banner Saga wird in der Fortsetzung nahtlos aufgegriffen und weitererzählt. So beginnt der zweite Teil mit Kapitel 8. Die unter dem roten Banner versammelten Menschen und Varl versuchen weiterhin, den Dredge und den anderen Gefahren des Nordens zu entkommen und die Hauptstadt Arberrang zu erreichen.
Eine im Hauptmenü verfügbare Zusammenfassung der Story ermöglicht einen guten Wiedereinstieg und offenbart auch Neulingen die bisherigen Ereignisse. Dennoch ist es ratsam, den ersten Teil durchgespielt zu haben, um die gesamte Tragweite der tragischen, an nordische Mythen angelehnten Story zu erfassen und eine Bindung zu Charakteren und Klan zu entwickeln.
Spieler des ersten Teils haben zudem die Möglichkeit, den Speicherstand zu übertragen und somit sämtliche wichtigen Informationen über Charaktere oder die Anzahl an Klanangehörigen in The Banner Saga 2 zu übernehmen. Dabei kann die Ausgangslage sogar schlechter sein als vom Spiel vorgesehen, wenn eine der beiden möglichen Grundeinstellungen gewählt wird. Diese unterscheiden sich darin, welcher Held als Protagonist fungiert. Der jeweils andere Charakter hat die finale Schlacht im ersten Teil nicht überlebt, wodurch die Story zusätzliche Dramatik erhält und ein wenig mehr Wiederspielwert bietet.
Gewohnt gut
Am Gameplay haben die Entwickler nur wenig verändert. Gefällte Entscheidungen können Einfluss auf Leben und Tod eurer Krieger und Klans haben. Das Kampfsystem funktioniert weiterhin rundenbasiert. Abwechselnd mit dem Gegner bewegt sich eure Gruppe über quadratische Felder und führt Angriffe und Spezialfähigkeiten aus. Wichtig ist die Entscheidung, ob der Rüstungswert oder die Stärke, die zugleich als Lebensenergie dient, angegriffen wird. Verdienten Ruhm investiert ihr in Levelaufstiege der Charaktere oder kauft damit Ausrüstung und die zum Überleben wichtigen Vorräte.
Wie schon The Banner Saga wurde auch der zweite Teil relativ gut auf die PlayStation 4 portiert. An der etwas überladenen Controller-Steuerung hat sich nichts geändert. Besonders die nicht immer klare Belegung sorgt für umständliches Navigieren, ist aber nach einiger Zeit verinnerlicht.
Durch die rundenbasierten Kämpfe funktioniert The Banner Saga 2 auch auf der Konsole gut, leidet gelegentlich aber an Übersichtsproblemen, die zu ungewollten Aktionen führen können. Dazu gesellen sich ab und an leichte Ruckler sowie minimal auffällige Ladezeiten. Das Problem mit den manchmal zu kleinen Texten haben die Entwickler in den Griff bekommen, sodass ihr auch aus größerer Entfernung alles gut lesen könnt.
Kommentarezum Artikel