Test - Super Bust-A-Move : Super Bust-A-Move
- GBA
Diesen Artikel Offline lesen oder ausdrucken mit UNLEASHED!
Taitos Arcade-Puzzle rund um verschiedenfarbige Kugeln geht in eine neue Runde. Nach unzähligen Versionen für diverse Systeme ist nun erstmals der Game Boy Advance an der Reihe. Auch hier dreht sich alles um das Abschiessen und Abbauen von Kugeln - so simpel sich das anhört, so süchtigmachend und knifflig zeigt es sich in der Praxis. Ob 'Super Bust-A-Move' ebenso überzeugen kann wie seine Vorgänger, erfahrt ihr hier.
|
Die 'Bust-A-Move'-Reihe bescherte uns auf so gut wie jedem Konsolensystem einen Ableger - da darf natürlich Nintendos neuer Handheld Game Boy Advance nicht fehlen. Auch 'Super Bust-A-Move' fällt dabei nicht aus der Reihe der bisherigen Teile, so dass Fans der Serie bereits genau wissen, was sie erwartet. Denn die 'Bust-A-Move'-Titel zeichnen sich nicht unbedingt durch Weiterentwicklung aus. Seit dem ersten Teil hat sich das Spielprinzip nur noch im Detail geändert. Selbst die Grafik scheint noch beim Ur-'Bust-A-Move' in den16Bit-Zeiten stehen geblieben zu sein. Da das Puzzle-Konzept hinter dem Spiel aber nach wie vor süchtig macht, kann man dieses Stehen bleiben verschmerzen.
Verdrehtes Tetris
Für diejenigen, die das Spielprinzip von 'Bust-A-Move' noch unbekannt ist, hier eine Erläuterung: In einer viereckigen, länglichen Spielfläche befinden sich diverse farbige Kugeln, die aneinander hängen und so je nach Stage verschiedenste komplexe Formen bilden. Unterhalb des Spielfelds befindet sich eine Art Kanone, deren Mündung pixelgenau von ganz links bis ganz rechts gedreht werden kann. Mit dieser Kanone schiesst ihr ebenfalls farbige Kugeln ab - welche Farbe gerade geladen ist und welche als nächste dran ist, wird angezeigt - und müsst versuchen, so mindestens drei gleichfarbige Kugeln sich berühren zu lassen. Geschieht dies, löst sich diese gebildete Kette auf und komplett daran hängende andersfarbige Kugeln verschwinden ebenfalls. Ziel jeder Stage ist es, alle Kugeln auf diese Weise verschwinden zu lassen.
Dies bringt euch nicht nur Punkte aufs High-Score-Konto, sondern ist lebenswichtig, um nicht ein 'Game Over' zu sehen. Denn immer nach ein paar abgeschossenen Kugeln rückt das ganze Spielfeld etwas in Richtung der Kanone herunter - überschreitet eine der dortigen Kugeln die untere Linie bei der Kanone, ist das Spiel verloren - ähnlich also wie bei einem umgedrehten 'Tetris'. Und genauso wie beim grossen Puzzle-Klassiker wird es kurz vor dieser Linie dann besonders hektisch und verzweifelt, wobei man mit einem gelungenen Schuss vielleicht doch noch die ganze Situation retten und sich bei diesem 'Strichkampf' Luft verschaffen kann.
|
Würze in dieses simple, aber spassige Gameplay bringen diverse Specialkugeln, die natürlich auch im vorliegenden 'Super Bust-A-Move' dabei und teils sogar komplett neu sind. Altbekannt sind Sternenbälle, die bei Berührung alle Kugeln der abgeschossenen Farbe sich auflösen lässt. Ebenfalls dabei sind Elemente, die sich nicht auflösen lassen und eher das Schiessen erschweren. Denn oftmals kommt ihr nicht daran vorbei, die Seiten des Spielfelds zu benutzen, um daran Kugeln abprallen zu lassen und so in nicht direkt anvisierbare Ecken zu ballern - Billard-Spieler wissen, was gemeint ist und dürften beim Abschätzen des Abprall-Punkts schon geübt sein. Neue Items hingegen sind Riesenkugeln, die andere Kugeln einfärben können, sowie Metallkugeln, welche nicht an anderen Kugeln haften bleiben. Neu und besonders wichtig sind so genannte 'Mini-Kugeln' - diese sind während ihrer 'Flugbahn' sehr schmal, so dass sie gut durch enge Öffnungen der Kugelformationen im Spielfeld passen und sich aber bei Berührung dann auf die normale Grösse plustern. Leider muss man bei diesen Kugeln noch genauer zielen, was natürlich schwieriger ist und die Kugeln werden nur als kleiner Punkt unten bei der Kanone angezeigt, so dass man zuweilen die Farbe nicht gut erkennen kann.
|
Reichlich zu tun
Doch nun zu den Spielmodi in 'Super Bust-A-Move'. Der Hauptmodus ist '1-Spieler-Puzzle', in dem euch drei weitere Modi zur Verfügung stehen. Im 'Training' könnt ihr in fünf Runden eure Zielgenauigkeit üben und ein Feeling für das Kugelschiessen erlangen. Dabei zeigt euch eine grafische Hilfe in Form einer gestrichelten Linie die Flugbahn. Bei 'Normal' müsst ihr mehrere Welten überstehen, die jeweils aus ein paar Stages bestehen. Ihr könnt hier selbst den Weg durch die verschiedenen Welten wählen, so dass man einige Zeit braucht, um alle Stages durchzuzocken. Wem dies noch nicht reicht, der kann 'Klassik' anwählen, wo einem Stages aus früheren 'Bust-A-Move'-Spielen erwarten.
'2-Spieler-Duell' und 'CPU-Duell' sind sich sehr ähnlich, nur tretet ihr bei der ersten Variante gegen einen menschlichen Mitspieler an, bei der zweiten übernimmt ein Computer-Gegner diese Aufgabe. Auf dem Screen befinden sich zwei identische Spielfelder - beide Spieler versuchen nun, möglichst schnell und effizient ihre Kugeln abzubauen. Gelingt dies mit besonders vielen Kugeln, werden dem Gegenspieler zusätzliche Kugeln aufgehalst - wer schon mal 'Tetris' zu zweit gespielt hat, kann sich in etwa vorstellen, wie hier Schadenfreude und Ärger gleichermassen für Spass sorgen. Leider müssen für das '2-Spieler-Duell' neben zwei GBAs und einem Link-Kabel auch zwei Spielmodule vorhanden sein - schade, technisch wäre es bestimmt kein Problem gewesen, mit nur einem Modul spassige Mehrspieler-Action zu implementieren.
|
Altbackene Technik
Während das kaum veränderte Spielprinzip von 'Bust-A-Move' noch heute begeistern kann, ist die grafische Umsetzung doch recht altbacken. Allerdings sind optische Schmankerl bei einem Puzzle-Spiel auch nicht so wichtig, trotzdem hätte man sicher mehr aus der GBA-Hardware herausholen können. Ärgerlich ist vor allem das kleine Spielfeld: Was nützt mir ein schön farbiger und im peppigen Japano-Stil gehaltener Rahmen und Hintergrund, wenn dafür das Spielfeld oftmals nicht mal 50 Prozent des Screens ausmacht? Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen sind dann die Farben der Kugeln teils nur noch schwer erkennbar und auch das Zielen fällt deutlich schwerer. Somit lässt sich der Titel nur bei hellem Licht vernünftig zocken. Soundtechnisch erwarten euch typisch fröhliche Melodien, die gut zu der japanischen kindlichen Aufmachung passen, aber nicht unbedingt als Ohrwurm durchgehen können, so dass man bald einmal die Lautstärke herunter dreht. Verwunderlich ist, wieso man sich die Mühe gemacht hat, die wenigen Texte in den Menüs einzudeutschen. Ausserdem ist es schade, dass man dem Spiel keine Batterie spendiert hat, um Spielstände und High-Scores abzusichern.
Kommentarezum Artikel