Test - Street Fighter Alpha Anthology : Street Fighter Alpha Anthology

’Street Fighter’, das Urgestein unter den Beat’em-ups, beehrt einmal mehr die Heimkonsolen. In der neuen Spielsammlung von Capcom dreht sich alles um die ’Alpha’-Versionen der Prügelspiel-Reihe. Wir haben für den Test mächtig die Fäuste geschwungen – mit Spaß?

‘Street Fighter 2’ gilt als Urgestein der modernen Prügelspiele und bekam entsprechend viele Nachfolger beschert. Dazu gehören auch drei ‘Street Fighter Alpha’-Teile, welche Capcom nun zusammen in eine Sammlung steckt und um die Goldversion von ‘Street Fighter Alpha 2’ sowie den Knuddel-Prügler ‘Super Gem Fighter Mini-Mix’ bereichert. Gleich vorweg: Die Unterschiede zwischen den ‘Alpha’-Spielen halten sich in Grenzen, zumindest aus Laiensicht und ohne Nostalgie-Brille. Natürlich sieht Teil 3 deutlich hübscher aus als Teil 1 und bietet viel mehr Kämpfer. Doch im Kern prügelt ihr hier wie dort mehrere Runden lang Mann gegen Mann und setzt euch mit einem ausgefeilten Combo-System auseinander. Entsprechend gleichen sich die Spielmodi: Neben dem ganz normalen Arcade-Modus könnt ihr im Survival eure Ausdauer beweisen, beim Dramatic Battle mit einem Computerkämpfer gemeinsam gegen doppelt so starke Gegner antreten oder natürlich gegen Freunde spielen. Ein Training hilft beim Erlernen der verschiedenen Moves, leider fehlt eine zusammenfassende Liste aller Tastenkombinationen oder dergleichen.

Für ‘Street Fighter Alpha 1’ stehen zunächst nur die Super-Combos zur Verfügung. Das sind besonders schlagkräftige Manöver, deren Stärke ihr in drei Stufen ausspielen könnt. Dafür benötigt ihr Energie, und diese sammelt ihr sowohl durch ausgeteilte Schläge als auch eingesteckte Prügel. Interessant wird es in ‘Street Fighter Alpha 2’ dank der so genannten Custom-Combos: Auch hier kommt die gleiche Energie zum Einsatz, nur dass der Spieler mit einer eigens erstellten Schlagkombination auf den Gegner eindrischt. In Teil 3 müsst ihr euch für eine der beiden Combo-Varianten entscheiden, hinzu kommt noch eine vereinfachte Version des Super-Combo-Konzepts. ‘Super Gem Fighter Mini-Mix’ ist völlig anders konzipiert: Anstatt hünenhafter Schlägertypen stehen sich hier kleine Knubbelversionen von Ryu & Co. gegenüber, bereichert durch ein paar Kämpfer der ‘Darkstalkers’-Serie. Jede Figur besitzt drei Special-Moves, zu denen wiederum drei am Bildschirmrand zu sehende Balken gehören. Diese können bis zur dreifachen Stärke aufgefüllt werden, indem ihr kleine oder große Diamanten der gleichen Farbe aufsammelt.

Es ist das übliche Problem einer Retro-Sammlung: 3D-verwöhnte Spieler mögen so etwas nicht mal mit der Kneifzange anfassen, doch alte Zocker zücken ohne Reue den Geldbeutel. Ihnen wird es auch wenig ausmachen, dass sich die spielerischen Unterschiede auf Details beschränken. Allerdings sei erwähnt, dass das geniale Ur-’Street Fighter 2’ aufgrund seiner Schlichtheit immer noch am meisten Spaß macht. Des Weiteren ist es schade, dass mal wieder nur die Arcade-Versionen auf der DVD enthalten sind. Von ‘Street Fighter Alpha 3’ gibt es beispielsweise eine Dreamcast-Umsetzung inklusive World-Tour-Modus, der damals für viel Langzeitmotivation sorgte und in dieser ‘Anthology’ sicherlich von vielen vermisst werden wird. Ein paar abschließende Worte zur Präsentation: Seid ihr nicht gegen 2D-Grafik allergisch, so könnte euch der hübsche Zeichentrickstil besonders bei ‘Street Fighter Alpha 3’ selbst heute noch gefallen. Ebenfalls bemerkenswert ist der Soundtrack, welcher, rein von den Kompositionen her gesehen, der beste der ganzen Serie sein dürfte.

Fazit

von Andreas Altenheimer

Das übliche Fazit: Neulinge ohne Bezug zu 2D-Spielen nehmen Abstand, Fans von intelligenten, klassischen Beat’em-ups rennen sofort zum Händler. Beim nächsten Mal bitte die Modi der Konsolenversionen dazupacken und nicht einfach nur die Arcade-Originale 1:1 emulieren.

Überblick

Pro

• ein paar der besten 2D-’Street Fighter’-Spiele vereint
• zeitloses Charakterdesign
• sehr gutes, ausgefeiltes Combo-System
• ‘Super Gem Fighter Mini-Mix’ sorgt für Abwechslung

Contra

• grafisch naturgemäß veraltet
• trotz spielerischer Klasse eine Ecke schlechter als ’Street Fighter 2’
• Alpha-Titel spielen sich für Beat’em-up-Laien zu ähnlich
• fehlende Zusatz-Modi