Test - Star Trek: Bridge Crew : Wo kein Nerd zuvor gewesen ist
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Zurück in die 1960er
Logbucheintrag des neuen Kapitäns der U. S. S. Enterprise. Sternzeit: vorgestern. Ich muss unbedingt das Sternenflottenkommando über die katastrophalen Arbeitsbedingungen auf diesem Schiff informieren. Captain Kirk und seine Crew haben die Enterprise in völlig desolatem Zustand hinterlassen. Hier blickt niemand durch. Wie denn auch? Die Steuerungskonsolen sämtlicher Terminals bestehen aus bonbonfarbenen Knöpfen ohne nachvollziehbarer Ordnung. Touchscreen? Iwo. Sogar unsere Mission muss ich von einem Klemmbrett ablesen. Wo, zur Hölle, bin ich hier gelandet? auf der U. S. S. Amish?
Sehen alle Schiffe der Constitution-Klasse so aus? Wie soll man hier effizient arbeiten, wenn selbst das Auswählen eines Reiseziels nur per Durchschaltkommando vollzogen werden kann? Der Steuermann kann mir nicht einmal die Reisegeschwindigkeit in einer zuverlässigen Größenordnung ansagen, es sei denn, vier von zehn bunten Lichtern zählen neuerdings als Messwert. Ein Wunder, dass mir der Maschinenraum nicht noch meldet, der Warp-Antrieb liefe auf Basis von Zuckerwatte und Einhornkot.
Nach drei abgeschlossenen Missionen unserer quasi endlosen Reise kommen mir die Aufgabenstellungen irgendwie zufällig zusammengewürfelt vor. Mal suchen wir ein verschollenes Schiff über die Analyse verstreuter Notrufbojen, ein andermal retten wir einen Kollegen vor einer Überzahl Klingonen-Kreuzer und bei anderer Gelegenheit schicken wir Scansonden auf fremde Planeten, um deren Bewohnbarkeit festzustellen. Typischer Sternenflottenalltag.
Ich kann von Glück sagen, dass meine Crew die Funktionen des Schiffs in- und auswendig kennt und somit trotz Bonbonknöpfen jederzeit wie ein Uhrwerk funktioniert. Andernfalls wären wir längst von angriffslustigen Piraten pulverisiert worden. Logbucheintrag Ende
Toll verwirklicht, aber ausbaufähig
Logbucheintrag von Admiral Brown, Sternenflottenkommando. Sternzeit: ein Bier nach vier. Unser Projekt „Virtuelle Crew“ ist ein voller Erfolg. Von nun an brauchen wir Raumschiffe nicht mehr voll zu besetzen. Es genügt, wenn wir dem Kapitän und anderen führenden Offizieren hier auf der Erde VR-Headsets überstülpen. Testsitzungen mit den Modellen Oculus Rift, PSVR und HTC-Vive verliefen allesamt hervorragend – dank der Verbindung über den Ubisoft-Club sogar in reibungslosem Crossplay.
Leider reagiert die Gestensteuerung auf der PlayStation 4 via Move-Controller etwas zickig, da der Blickwinkel der abtastenden Kamera ein wenig zu klein ausfällt. Zuverlässig funktioniert die Move-Steuerung erst, wenn wir den Blickwinkel der Kamera ungewohnt tief ansetzen. Ist aber kein Problem, notfalls hilft auch ein klassischer Game-Controller, der alle Kommandos unterm Stich sogar schneller ausführt, dafür aber weniger Immersion gewährt.
Klappt alles ganz klasse. Ist ja nicht viel mehr zu tun als herumsitzen und mit beiden Händen Bedienungskonsolen ansprechen. Kommuniziert wird derweil per Sprachkommando über Headsets. Außer es befinden sich weniger als vier virtuelle Crewmitglieder an Bord, denn dann müssen Befehle an die Positionen, die von der CPU gesteuert werden, über Schalttafelhologramme übermittelt werden.
Alternativ können Teilnehmer jederzeit zu einem anderen Terminal wechseln und nötige Handgriffe selbst vollziehen. Hat nur einen gewaltigen Nachteil: Bei dieser Vorgehensweise können wir niemanden zu Forschungszwecken auf Planeten hinunterbeamen. Hoffentlich bemühen sich die Entwickler von Red Storm, die uns diese neue Art der Galaxiserforschung nahelegten, um eine entsprechende Lösung in zukünftigen Iterationen.
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