Test - Spider-Man 2 (DS) : Spider-Man 2 (DS)

Der rotgekleidete und heroische Spinnenfreund Spider-Man kehrt auf die Bildschirme zurück: Genauer gesagt auf zwei Bildschirme, nämlich auf die beiden Displays des Nintendo DS. Ob Spidey dort eine gute Figur macht, erfahrt ihr im Test.

Im vergangenen Jahr sorgte der Comic-Held Spider-Man im Kino für Aufsehen, schließlich konnte der Hollywood-Blockbuster ’Spider-Man 2’ bei den Kritikern und den Zuschauern viele Lorbeeren einheimsen. Vielleicht nicht ganz so euphorisch ging es bei der gleichnamigen Videospiel-Umsetzung für PS2, Xbox und GameCube zu, trotzdem war die damals zur gleichen Zeit erschienene Fassung sehr unterhaltsam ausgefallen. Bei ’Spider-Man 2’ für DS handelt es sich natürlich ebenfalls um eine Videospiel-Adaption des Kinofilms, allerdings ist es keine direkte Umsetzung der Heimversion. Vielmehr stellt der Activision-Titel einen geradlinigen Mix aus Jump’n’Run und Action dar. Die unterhaltsame Story orientiert sich lose an den Geschehnissen aus dem Film. Ihr steuert Student Peter Parker alias Superheld Spider-Man. Während sich Spidey mit dem Retten von Menschen in Not sowie mit zahlreichen Fieslingen inklusive dem verrückten Oberbösewicht Doc Ock herumschlagen muss, läuft es in Parkers Liebes- und Berufsleben alles andere als prächtig. Von letzterem bekommt ihr im Spiel aber abseits der Zwischensequenzen nicht viel mit, schließlich steht die heroische Action rund um Spider-Man im Mittelpunkt.

Ihr steuert Spidey durch die nach links und rechts sowie in die Höhe scrollenden Levels. Zwar sind die Gebiete in Polygon-Optik gehalten, trotzdem seid ihr wie bei einem 2D-Spiel auf einen festen Pfad beschränkt. Die 3D-Grafik erlaubt allerdings einige hübsche Tiefeneffekte und Kameraschwenks. Der Superheld verfügt über zahlreiche Fähigkeiten – er kann mittels Schlägen und Tritten diverse Attacken starten, an Wänden und Decken herumklettern, weit springen und sich an seinen Spinnenfäden durch die Gegend schwingen. Während ihr das Spielgeschehen auf dem oberen Bildschirm verfolgt, befindet sich auf dem unteren Bildschirm eine Touchscreen-Auswahl an Spezialmanövern. Spidey kann so eine Rutsch-Attacke vollführen, Spinnennetze verschießen und vieles mehr. Leider ist es sehr unhandlich, wenn man mitten in der Spielhektik erstmal den richtigen Move aussuchen muss – das klappt in der Praxis eher schlecht als recht. Ähnlich unausgegoren ist der Nahkampf ausgefallen. Die Reichweite des Spinnenmanns ist einfach zu klein und die Kollisionsabfrage eher ungenau. Immerhin könnt ihr mit etwas Geschick feindlichen Angriffen ausweichen, indem ihr einen Zeitlupen-Modus aktiviert. Trotzdem sorgt ’Spider-Man 2’ nicht nur bei Neulingen für Frust. Spidey kann sich sehr schnell durch die Levels bewegen, deshalb ist es umso ärgerlicher, dass ihr die meisten Levels nur abschließen könnt, wenn ihr alle Feinde entdeckt und besiegt sowie alle Geiseln befreit habt. Dies führt dazu, dass ihr jeden Zentimeter der unübersichtlichen Levels nach Gegnern oder zu rettenden Personen absuchen müsst. Dadurch geht viel an Spielspaß und Tempo flöten, zumal euch zuweilen auch noch ein knappes Zeitlimit im Nacken sitzt und man auf Checkpoints verzichten muss.

Während Gameplay und Leveldesign an einigen Schwächen leiden, macht die technische Seite von ’Spider-Man 2’ eine gute Figur. Die Steuerung von Spidey geht gut von der Hand und die Animationen des Helden sind überaus gelungen. Besonders ansprechend ist aber die in 3D-Optik gehaltene Umgebungsdarstellung ausgefallen. Die Levels bieten einige hübsche Details, eine ansehnliche Weitsicht und vor allem sehr sauberen Texturen. Trotz dieser ansprechenden Grafik ist das Scrolling stets schnell und flüssig. Dagegen fällt der Sound etwas ab. Die nervöse Musikuntermalung klingt etwas verrauscht und die wenigen Sprachsamples wiederholen sich viel zu oft. Die deutschen Bildschirmtexte geben hingegen keinen Anlass zur Kritik.