Preview - Sniper Elite: Resistance : Gutes Spiel, wenig Neues: ein Nachfolger nach Lehrbuch
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20 Jahre und noch kein bisschen leise: Rebellion schickt zum runden Jubiläum den nächsten Teil des Weltkriegs-Shooters an die Front. Aber wie anders spielt sich Sniper Elite: Resistance? Das erfahrt ihr in unserer Hands-on-Vorschau von der Gamescom.
Rebellions Sniper-Elite-Serie steht inzwischen Synonym für anspruchsvolle Sandbox-Action im Weltkriegs-Setting. Der 2025 erscheinende nächste Teil Sniper Elite: Resistance bildet da keine Ausnahme. Diesmal verschlägt es den bereits aus dem Vorgänger bekannten US-Spezialisten Harry Hawker erneut ins besetzte Frankreich.
Wie sich nämlich herausstellt, basteln die Nazis dort an einer geheimen Waffe, die die Kriegsgeschicke zugunsten von Hitlers Schergen wenden könnte. Hawker sucht deshalb die Unterstützung des hiesigen Widerstands und geht auf die Suche nach dem bedrohlichen Kriegswerkzeug.
Zugegeben, sonderlich innovativ hört sich die Hintergrundgeschichte von Sniper Elite: Resistance noch nicht an, die Zusammenarbeit von Hawker und der Resistance hat aber auf jeden Fall Potenzial. In der Demo-Version wurde die anspielbare Mission zumindest schonmal durch ein atmosphärisches Intro-Filmchen eingeleitet.
Die Freiheiten eines Scharfschützen
Ziel der vorgestellten Mission ist ein Spitzel namens "Vertigo". Seine Informationen sollen Hawker und Co. näher zur Wunderwaffe bringen. Vertigo hielt sich zuletzt in einer von Nazis besetzten Stadt auf und hinterließ dort eine ganze Reihe von Dokumenten. Zudem tummelt sich ein hochrangiges Ziel in einem besonders gut bewachten Gebiet.
Wie schon in den Vorgängern gibt es auch im kommenden Ableger Haupt- und Nebenziele. In welcher Reihenfolge ihr diese angeht, bleibt aber ganz euch überlassen. Die Stärke von Sniper Elite: Resistance liegt klar in den spielerischen Freiheiten.
Gleich zu Beginn breitet sich die Karte vor euch aus und ihr entscheidet, wo es zuerst hingeht. Das Spiel setzt euch zunächst außerhalb der Stadtmauern ab. Durch das Tor zu gehen, scheint angesichts der dort patrouillierenden Wachen eine schlechte Idee. Attraktiver wirkt ein versteckter Pfad durch den trocken gelegten Burggraben und über einige Leitern. Ganz wichtig: Harry Hawker mag zwar schallgedämpfte Pistole, Maschinengewehr, Tellerminen, Scharfschützengewehr und andere Extras im Köcher haben, doch ist er sehr anfällig für Beschuss und segnete auch in meiner Anspielrunde flugs das Zeitliche.
Denn auch wenn in Sniper Elite sowohl Leisetreterei als auch blanke Gewalt grundsätzlich möglich sind, so bildet Stealth jederzeit die klügere Alternative. Scheucht ihr nämlich ein Mal die Wachen auf, rotten sie sich schnell zusammen und durchkämmen das Gebiet. Farbige Indikatoren weisen auf deren Alarmzustand hin, und auch die gesteigerte Kommunikation via Funk deutet auf den Status der Wachen hin.
Bekannt, aber gut?
Der Rest des Spiels ist altbekannt: Aus der Verfolgerperspektive schleicht ihr euch langsam von einer Position zur nächsten und schaltet Wachen aus. Anschließend durchsucht ihr sie und verstaut sie möglichst unauffällig. Für entscheidende Angriffe gibt es die beliebte X-Ray-Kamera. In deren Röntgenbild seht ihr, welchen Einfluss Gewehrkugeln oder auch Klingen auf die menschliche Anatomie haben. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Situation bringt das zumindest einen merkwürdigen Beigeschmack mit.
Die Karte erwies sich beim Anspielen als gleichermaßen groß wie abwechslungsreich. So nehmt ihr beispielsweise Wachen vom Glockenturm aus ins Visier. Drückt ihr den Abzug während eines Glockenschlags, übertönt das Läuten den Klang des Gewehrs. Diese Mechanik ist bekannt, aber immer noch gut. Gleiches gilt für die vielen versteckten Interaktionsmöglichkeiten. Hawker manipuliert etwa einen Plattenspieler oder einen Motor, um so Soldaten abzulenken. Auch könnt ihr erledigte Widersacher mit einer Bombe bestücken, die bei Berührung hoch geht. Und auch die Scharfschützenmechanik erweist sich im Hands-on als angenehm anspruchsvoll und befriedigend.
Vor allem aber überzeugt das Kartendesign: So bietet die Stadt nicht nur Straßen, Dächer und Häuser, sondern auch ein Tunnelsystem des Widerstands sowie Ziplines, um schnell zu entkommen. Die ganz großen Neuerungen lassen sich in Sniper Elite: Resistance aber an wenigen Finger abzählen. So entdeckt ihr Propaganda-Poster in den Hauptmissionen und schaltet mit diesen neue, auf Zeitlimits basierende Einsätze frei. Die Kampagne könnt ihr im Koop spielen und es wird auch Multiplayer-Optionen wie die Invasion geben.
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