Test - Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten : Sherlock Holmes: Die Spur der Erwachten
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Im Hinblick auf die Steuerung löst sich 'Sherlock Holmes' von klassischen Point&Click-Mustern. Stattdessen spielt ihr Holmes oder gelegentlich auch Watson aus der First-Person-Perspektive mit Shooter-typischer WASD-Steuerung. Benutz- oder untersuchbare Objekte werden mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet, sobald sie im näheren Sichtfeld sind. Die jeweils passende Aktion wird mit einem Linksklick automatisch ausgeführt. Für Dialoge schaut ihr einfach die Person an und klickt. Gegenstände aus eurem Inventar könnt ihr mit dem Mausrad durchscrollen, der angewählte Gegenstand erscheint am rechten oberen Bildrand. Im Inventar selbst könnt ihr Gegenstände durch Drag&Drop kombinieren. Auch wenn die First-Person-Steuerung es suggeriert: Echte Action-Sequenzen gibt es nicht.
Hinzu kommen zahlreiche Aufzeichnungen in eurem Journal. Sowohl eingesammelte Schriftstücke landen dort, als auch weitere Informationen und Mitschnitte der geführten Dialoge. Leider passiert es nicht selten, dass durchaus interessante Hinweise, kaum kommentiert, in eurem Journal verschwinden. Wer sich da nicht die Mühe macht, immer wieder mal die Dokumente im Journal durchzuschauen, verpasst nicht nur den einen oder anderen Hinweis, sondern auch einige Hintergründe zur Story. Schade, dass diese Backgrounds nicht etwas geglückter implementiert wurden.
Alles glänzt in 3DAuch optisch geht 'Sherlock Holmes' andere Wege als die meisten Genre-Vertreter. Statt 3D-Charakteren vor vorgerenderten Hintergründen erwartet euch hier lupenreine 3D-Grafik in allen Bereichen, sogar mit implementierter Ageia-Physik-Engine – warum auch immer. Die stimmungsvollen Umgebungen können dabei mit ihrem Detailreichtum und zumeist ordentlichen Texturen durchaus überzeugen. Einziges Manko ist, dass die Umgebungen oft leer und steril wirken, insbesondere die Londoner Locations. Gelungen ist auch die Darstellung der Charaktere, bei denen sehr viel wert auf detailliert ausgearbeitete Gesichter gelegt wurde, wohingegen die Texturen der Kleidung oft sehr schwächeln, ebenso wie die hölzern wirkenden Animationen. Zudem trüben Clipping-Fehler, Patzer bei einigen Effekten, übertriebenes Bump-Mapping und schwache Ausleuchtungseffekte das an sich gute Gesamtbild.
Auch bei der Soundkulisse zeigt sich ein gemischtes Bild. Die Hintergrundmusik gibt sich eher dezent und unaufdringlich. Ambientgeräusche sorgen in ordentlichem Maße für Atmosphäre. So hört man Hufgetrappel in den Straßen von London oder Stöhnen und Schreien von Eingesperrten in der schweizerischen Klapsmühle. Die Dialoge wurden samt und sonders eingedeutscht mit insgesamt brauchbaren Sprechern, wobei speziell die Gespräche zwischen Holmes und Watson auch inhaltlich gut umgesetzt wurden. Ärgerlich nur, dass man die oft recht langen Dialoge trotz zuschaltbarer Untertitel nicht abbrechen kann.
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