Test - Sheltered : Hygienisches Bunkerabenteuer
- PS4
Anhand einer Karte, die zu Beginn noch weitestgehend verdeckt ist, könnt ihr eure Expeditionen planen. Rüstet euer Team mit Schutzmasken und Wasser aus und erkundet die Umgebung. Immer wieder entdeckt ihr auf diese Weise Gebäude, in denen das ein oder andere an nützlichen Utensilien oder sogar Nahrung zu finden ist. Leider könnt ihr nur recht wenig tragen und daher fast nie alles mitnehmen. Das könnt ihr später ändern, indem ihr Taschen baut oder ein Wohnmobil repariert, das über eurem Bunker steht.
Auch trefft ihr immer wieder auf andere Menschen. Manche wollen handeln, andere wollen euch schaden und wieder andere möchten sich euch anschließen. Ihr könnt das Spiel komplett kampflos bestreiten, ihr dürft anderen dann nur nicht aggressiv gegenübertreten. Findet ihr Leute, die sich euch anschließen, habt ihr zwar eine Person mehr im Bunker, die versorgt werden muss, dafür aber auch zusätzliche, hilfreiche Hände. Die könnt ihr für weitere Expeditionen sicher gut gebrauchen. Auch unter der Erde gibt es jede Menge zu tun.
Die Expeditionskarte wird bei jedem neuen Spiel frisch und per Zufall generiert. Der Schwierigkeitsgrad, der zu Beginn noch recht überschaubar zu sein scheint, entpuppt sich als mörderisch. Das Essen geht schneller zur Neige, als ihr die Gabel in den Mund schieben könnt, Krankheiten sorgen für das schnelle Ableben eines oder mehrerer Familienmitglieder und die Strahlung an der Oberfläche ist auch nicht ohne. Gehen euch die Schutzmasken aus, habt ihr schon fast verloren, denn ohne sie lassen sich keine längeren Expeditionen bestreiten.
Keine Maus im Bunker
Die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig: Ihr steuert keinen der Charaktere direkt, sondern bewegt mit dem linken Stick eine Art Mauszeiger. Mit den Schultertasten wählt ihr einen Charakter aus und erteilt ihm per Klick auf ein Gerät oder Spielobjekt, was er machen soll. Insbesondere, wenn euer Team wächst, schaltet ihr hier teils recht lange durch, bis ihr die gewünschte Person angewählt habt. Damit ihr nicht alle Bedürfnisse per Hand regeln müsst, könnt ihr „ungenutzte Mitglieder“ auf Automatik stellen. Dann essen und trinken sie von alleine und müssen auch nicht mehr auf die Toilette geschickt werden, da sie die eigenständig aufsuchen.
Der Großteil des Spiels findet im Schutzraum statt. Die Expeditionen laufen so ab, dass ihr maximal zwei Mitglieder losschickt. Die melden sich per Funk, wenn sie etwas gefunden haben oder wenn sie auf andere Personen getroffen sind. Nur dann wechselt das Geschehen zu ihnen und auch dann bloß für einen kurzen Moment, in dem das Gespräch zwischen den Akteuren abläuft. Sprich: Die Umgebung entdeckt ihr nicht selbst, ein wenig Phantasie ist hier nötig.
Optisch werdet ihr in die Zeit von Amiga und Atari ST zurückverfrachtet, Sheltered präsentiert sich in einem wunderbaren Retro-Pixel-Look. Spieler von alten Adventures, wie etwa Maniac Mansion oder Day of the Tentacle, wissen, was gemeint ist. Das Design ist passend und es wurde auf viele kleine Details geachtet. Ob ihr nur durch den Retro-Charme eine starke Bindung zu euren Teammitgliedern aufbaut, ist jedoch fraglich.
Genau dies scheint aber auch so gewollt, denn immer wieder müsst ihr euch mit dem Thema Tod auseinandersetzen. Bei Sheltered könnt ihr nie vorhersagen, was passiert. Läuft in einem Moment noch alles gut, kann es schon eine Spielstunde später passieren, dass die Eltern der beiden Kinder sterben, da sie sich zu hoher Strahlung ausgesetzt oder die letzte Konfrontation im Ödland schlicht nicht überlebt haben. Habt ihr dann noch einen weiteren Erwachsenen im Team, könnt ihr zumindest versuchen, das Überleben der Kleinen zu sichern. Ist das nicht der Fall, werdet ihr sehr schnell ein neues Spiel beginnen.
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