Test - Shadowbane : Shadowbane
- PC
Ab der Zehnten Stufe ist es aber an der Zeit, sich in einer der 24 verfügbaren Spezialklassen unterweisen zu lassen. Diese können grob in die Kategorien der Basisklassen eingeordnet werden, sind in einigen Fällen auch in zwei verschiedenen Grundklassen zu finden und unterscheiden sich durch bestimmte Feinheiten, die sie von den anderen Klassen abgrenzen: So geht das Fighterspektrum vom kraftstrotzenden Barbarian mit schwacher Verteidigung bis zum plattengepanzerten Crusader, der einiges wegsteckt. In der Berufsliste der Magier findet man alles von den obligatorischen Standardzauberern, wie die Medien (Channelers), bis hin zu den so genannten Pet-Klassen (Charakter mit ihm unterstelltem Wesen), wie etwa der Wizard. Auch in der Heilerklasse findet man den Channeler, der sich aber in diesem Fall nun auf die Buffs (Verstärkungen) und Heilsprüche spezialisiert hat. Priester helfen ihren Gruppenmitgliedern zum Beispiel mit starken Heilsprüchen und 'Heal over Time'-Zaubern. Druiden verfügen neben ihren Heilerfähigkeiten noch über so genannte 'Crowd control'-Zauber, mit denen sie Angreifer auf ihre Gruppe für gewisse Zeit unschädlich machen. Schurken dürfen natürlich in keinem auf PvP konzentrierten Titel fehlen, wobei man in dieser Basisklasse viele alte Bekannte aus den anderen Klassen in abgewandelter Form wiedertrifft: Der ansonsten nette Barde entwickelt sich so zu einem Nahkämpfer mit Gruppenzaubern. Gewohnte Vertreter der Schurkenklasse sind dann noch die Assassine, die ihre Angriffe getarnt vorbereiten. Die Bogenklassen Ranger, Hunter und Scout sind (wie auch in der Fighterklasse) in dieser Klasse zu finden. Langfinger wird vermutlich der Beruf des Diebes interessieren, der im getarnten Modus die Taschen seiner Opfer plündert.
Interessanterweise ist nach der Wahl der Spezialklasse noch lange nicht Schluss bei 'Shadowbane'. Sobald ihr die 20. Stufe (Rang 2) erreicht habt, könnt ihr die Fähigkeiten eueres Charakters durch die Wahl von Disziplinen weiter verfeinern. Diese werden durch Runen repräsentiert, die erst einmal fiesen Monstern abgenommen werden müssen. Für jede Disziplin stehen Trainer bereit, bei denen die Runen gegen spezielle Fähigkeiten eingetauscht werden können: Aelborn und menschliche Barden, Druiden oder Krieger können sich beispielsweise in Werwölfe verwandeln und ihre Gruppe mit Zusatzschaden versorgen.
Erst 21 und schon mitten im Leben
Habt ihr die 21. Stufe erreicht, werdet ihr gnadenlos aus den Trainingsgebieten in die harte Realität geworfen. Was bedeutet das für euch? Sobald ihr einmal die Stadttore hinter euch gelassen habt, ist es prinzipiell jederzeit möglich, in PvP-Konflikte zu geraten. Hört sich schlimmer an, als es tatsächlich ist, da wahllosem Töten von kleineren Charakteren durch hochstufige Charaktere mittels einer persönlichen 'Biographie' eines jeden Charakters in der Hinsicht ein Riegel vorgeschoben wird, als dass der Killer dort mit Namen verzeichnet wird. Deshalb sollte man es sich schon genau überlegen, mit wem man es sich verscherzt, da vielleicht kurze Zeit später eine komplette Gilde Jagd auf einen macht. Der Kampf Gilde gegen Gilde (GvG) und die die damit verbundene Belagerung feindlicher Gildenstädte macht dann auch den Hauptaspekt des Titels aus, dessen Ausgang die gesamte Welt beeinflussen kann.
Ab diesem Zeitpunkt stellt sich für den Spieler die Frage, ob er einer Gilde oder gar einer ganzen Nation mit ihren Privilegien und Pflichten beitreten möchte oder lieber den steinigen und einsamen Weg geht. Das Konzept der 13 unterschiedlichen Gildentypen und die von Spielern erbauten Städte und Festungen stellen das Herz von 'Shadowbane' dar. Die Gildenmitglieder können somit ganze Nationen bilden, da es für Rassen und Klassen auch spezifische Gilden gibt. Da die vom Computer kontrollierten Städte nur das Nötigste an Ausstattung und Einrichtungen bieten, müsst ihr Städte und unterschiedliche Gebäude errichten, die euch mit höherstufiger Ausrüstung und NPCs versorgen. Gebäude und NPCs können in sieben Stufen ausgebaut werden. Errichtet werden sie ähnlich wie in Simulationen, in denen ihr sie drehen und am gewünschten Ort platzieren könnt und sie mit der entsprechenden Einrichtung ausstattet.
Gameplay & Grafik
MMORPG-typisch werdet ihr zu Beginn erst einmal von unzähligen Fenstern und Menüs erschlagen. Die Menüs selbst sind wiederum unterteilt und man sollte sich tunlichst die reichlich vorhandenen Hotkeys einprägen und die Fenster nach eigenen Vorlieben konfigurieren. Die 3D-Kamera ist stufenlos zoombar und in alle Richtungen frei schwenkbar. Dabei wirken die Charakterdetails in allen Stufen detailliert. Die Umgebungsgrafik hingegen hält sich leider etwas karg und man bewegt sich des Öfteren durch eine eintönige Grafikwüste, wobei wenigstens Gebäude ziemlich hübsch anzusehen sind. Die Kämpfe laufen sauber animiert ab und werden durch die jeweiligen klassenspezifischen Spezialattacken bzw. Zauber aufgelockert. Quests sucht man vergeblich.
Was geübten Spielern anderer Titel als erstes schweres Kopfzerbrechen bereiten wird, ist die 'Diablo 2'-typische 'Point & Klick'-Steuerung in einer 3D-Umgebung. Diese verlangt einiges an Umstellung und so verliert man leider öfters den gewohnten Überblick. Auch die Gruppenformationssteuerung, mit welcher der Gruppenführer die gesamte Gruppe dirigiert, verlangt Gewöhnung - oder man verzichtet darauf. Erfreulicherweise gestaltet sich das Leveln einigermaßen angenehm, um sich den wirklich wichtigeren Dingen zügig widmen zu können. Erleichternd wirkt die Karte, auf der ihr weite Strecken automatisch zurücklegen könnt. Die Kampfgeräusche wurden ordentlich produziert, nur bleibt die dezente Hintergrundmusik etwas zu stark im Hintergrund.
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