Test - Sea Dogs : Sea Dogs
- PC
|
Obwohl ihr auch Aufträge ergattern könnt, werdet ihr schnell feststellen, dass es eine ganze Weile dauern wird, sich das nötige Bargeld zu beschaffen, um endlich eine anständige Besatzung anheuern und ein größeres Boot kaufen zu können. Die ganzen Landgänge beschränken sich nämlich auf den Besuch der oben genannten Lokalitäten und den damit verbundenen Handel. Zum Glück dürft ihr daher auch noch auf dem Meer herumfahren.
Spannende Seegefechte
Neben dem etwas öden und mit der Zeit doch sehr repetitiven Handel mit anderen Inseln wird es eigentlich erst auf hoher See interessant. Zwar seid ihr zu Beginn eures Abenteuers nur im Besitz einer kleinen Nussschale, allerdings könnt ihr euch bereits jetzt Seegefechte mit Vertretern anderer Nationen oder Piraten liefern. Neben der vorherrschenden Windrichtung - die zusammen mit der momentanen Geschwindigkeit in einer kleinen, zoombaren Karte in der rechten, oberen Bildschirmecke angezeigt wird - gilt es auch die richtige Munition zu wählen, um eurem Widersacher, bzw. den Gegnern, denen ihr auf offener See begegnet, richtig einheizen zu können. Insgesamt vier verschiedene Kanonenkugel-Typen stehen dabei zur Auswahl, so dass ihr neben hundsnormalen Kugeln beispielsweise auch spezielle Geschosse abfeuern könnt, die die feindlichen Segel zerstören können und somit das gegnerische Schiff mit der Zeit manövrierunfähig machen.
|
Ein feindliches Schiff zu versenken ist dabei aber nicht gerade einfach. Schließlich müssen abhängig von den Windverhältnissen die Segel gesetzt werden und das eigene Boot in eine günstige Schussposition gebracht werden, damit die Geschosse ihr Ziel überhaupt treffen. Weiter kann natürlich nicht pausenlos gefeuert werden, denn die Kanonen müssen nachgeladen werden - und während dieser Zeit seid ihr wehrlos. Wer schon einmal 'Age of Sail' gespielt hat, weiß, wovon ich rede. Kommt ihr einem Schiff sehr nahe, kann dieses auch gekapert werden, wobei ihr aber in einem Fecht-Duell zuerst den Kapitän besiegen müsst, damit dies gelingen kann. Verliert ihr diesen Kampf, ist das Spiel verloren und ein Schlussbild zeigt eure angeschwemmte Leiche an irgendeinem unbekannten Strand.
Rollenspiel-Elemente
Habt ihr euren Feinden erst einmal den Garaus gemacht und deren Boote auf den Meeresgrund geschickt, lässt sich eventuell herumtreibendes Ladegut aufsammeln. Wichtiger sind hingegen Erfahrungspunkte, die ihr für solche Aktionen oder erledigte Aufträge bekommt. Weiter haben auch die daraus resultierenden Skill-Punkte Einfluss auf eure Geschicke: So dürft ihr beispielsweise eure Segel- und Fechteigenschaften verbessern, werdet mit der Zeit ein besserer Händler, könnt euer Schiff auf hoher See besser reparieren oder trefft gegnerische Schiffe besser.
Damit nicht genug, ist auch eure Besatzung, besonders die Spezialisten, von nicht zu unterschätzender Bedeutung. So wirkt sich ein erfahrener und guter Mann an euren Geschützen auf die Treffsicherheit aus und auch die Ladegeschwindigkeit verändert sich in positivem Sinne. Wichtig ist ebenfalls die Einstellung der Besatzung euch gegenüber: Ist euer Ruf mehr als schlecht, zum Beispiel weil ihr die ausstehenden Löhne nicht bezahlt, droht früher oder später eine Meuterei.
|
Steuerung, Grafik und Sound
Das Schiff durch die fiktive Inselwelt Archipelagos zu steuern, ist denkbar einfach, schließlich gilt es nur, euer Boot nach links und rechts zu lenken und die Segel der gewünschten Geschwindigkeit entsprechend zu setzen. Der Kamerawinkel wird mit der Maus festgelegt und auch ein stufenloses Zoomen ist ebenfalls möglich, wobei ihr hier schnell bemerken werdet, dass sowohl auf eurem Deck, als auch auf dem der Gegner, keine Menschenseele zu sehen ist.
Ähnlich einfach ist die Steuerung bei Landgängen ausgefallen, wenn ihr Nicholas durch die etwas triste Stadt zu den verschiedenen Orten navigieren müsst. Auf hoher See dürft ihr euer Schiff übrigens durch simples Anklicken des gewünschten Zielpunktes auf einer Map losschicken oder selbst nach Kompass durch die Gewässer kurven. Damit dabei aber nicht stundenlang über leere Flächen gefahren werden muss, gibt es auch eine Turbo-Taste, mit der sich das Geschehen beschleunigen lässt.
Optisch ist der Titel weit weniger imposant, schließlich sieht man dem Spiel deutlich an, dass die 3D-Grafik schon zwei Jährchen auf dem Buckel hat: Während die Szenarien auf hoher See noch ganz passabel aussehen, sind die Städte doch eher trist ausgefallen und auch die überall herumlaufenden NPCs sehen einander ziemlich ähnlich. Wenigstens kann aber der Sound gefallen, der mit seiner orchestralen Musik für die nötige Atmosphäre sorgt.
Kommentarezum Artikel