Test - SBK 2009 : Vollgas oder Verbremser?
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Mit der neuesten Episode der Rennspielserie SBK 2009 will der Entwickler Milestone die Macken des Vorgängers vergessen machen und in höhere Wertungsregionen vorstoßen. Wir haben uns für euch in den virtuellen Sattel geschwungen.
Wer lieber auf zwei anstatt vier Rädern über den virtuellen Asphalt brettert, hatte es in der Vergangenheit nicht gerade immer leicht. Zwar mangelte es nicht an der Auswahl passender Rennspiele, doch vor allem Anspruch und Schwierigkeitsgrad der Genrevertreter schwankten teilweise sehr stark. Da bildete zumindest die 2008er-Version von SBK leider keine Ausnahme. Während sich Profis über den hohen Grad an Realismus - eigentlich war dieser fast sogar schon zu hoch - freuten, wendeten sich Einsteiger nach wenigen Minuten frustriert ab. Genau diese Gruppe von Spielern dürfte Entwickler Milestone mit SBK 2009 jedoch wieder zurückgewinnen. Der Grund: Ab sofort könnt ihr zahlreiche Hilfsfunktionen aktivieren, die euch das Rennfahrer-Leben sehr erleichtern. Von der Starthilfe bis hin zu einer Bremshilfe ist nahezu alles dabei, was für Einsteiger den Frust besiegt. Somit feiern diese schnell erste Erfolge und bleiben etwas länger vor dem Bildschirm sitzen.
Viel drin, aber nicht alles gut
Das Dranbleiben lohnt sich auch, denn inhaltlich hat SBK 2009 einiges zu bieten. Immerhin findet ihr dank der Originallizenz der Superbike-Serie sämtliche Teams, Fahrer und Strecken vor. Das macht sich auch bei der Auswahl der Spielmodi bemerkbar, bei denen neben Einzelnrennen und Zeitläufen vor allem die Weltmeisterschaft mit ihren insgesamt 14 Rennen im Vordergrund steht. Wer mit viel Sitzfleisch aufwarten kann, darf die WM in allen Facetten genießen und von der Qualifikation bis hin zum Warm-up jedes noch so kleine Event eines Rennwochenendes miterleben. Auf Wunsch könnt ihr das jedoch auch alles überspringen, müsst dann jedoch vom letzten Platz aus starten. Ebenfalls optional ist die Möglichkeit, in der Werkstatt verschiedene Einstellungen für das Motorrad vorzubereiten - auf Wunsch gibt es jedoch fertige Vorlagen.
Das Renngeschehen an sich präsentiert sich erfreulicherweise spannender als noch in der Vorjahresversion. Das liegt vor allem an der verbesserten beziehungsweise korrigierten Gegner-KI. Diese zieht ab sofort ihre Runden nicht mehr stur auf einer Linie, sondern bricht schon mal seitlich aus, versperrt euch den Weg oder macht kleinere Fehler. Dadurch wirken die Rennen dynamischer und auch etwas authentischer. Zudem werden eure eigenen Schnitzer nicht mehr zwangsläufig mit einem Sturz bestraft, sondern enden vielmehr im Schlingern eures Motorrads inklusive Lenkkorrekturen eurerseits.
Hört sich alles nach einem rundum gelungenen Rennspiel an, nicht wahr? Ist es aber leider nicht. Denn trotz aller Fahrhilfen müssen Anfänger einige Runden drehen, ehe sie ihr Zweirad perfekt beherrschen. Auch die Kollisionsabfrage ist manchmal etwas merkwürdig und missachtet selbst starke Rempler. Das wohl größte Manko ist jedoch das fast gänzliche Fehlen von Rennatmosphäre. Zwar sehen Fahrer und Motorräder auf allen Plattformen noch recht schick aus, doch die gesamte Umgebung samt Streckenverlauf ist ebenso detailarm wie leblos in Szene gesetzt. Hinzu kommen matschige Texturen und willkürlich in die Landschaft gesetzte Objekte. Da hilft es wenig, dass der Mehrspielermodus mit bis zu acht Spielern an sich recht unterhaltsam ist, weil er an genau denselben Problemen krankt wie der Solopart.
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