Test - RTL Racing Team Manager : Ausgeschieden in der ersten Runde
- PC
Gestatten: Michael Bauer
Spannend sind die Verhandlungen mit den Sponsoren und fiktiven Fahrern allerdings nicht: Ihr unterbreitet der Gegenseite ein Angebot und wartet deren Antwort ab. Anschließend nehmt ihr an oder ignoriert das ganze Schauspiel. Dabei gilt die Regel: Wer das höchste Angebot unterbreitet, erhält den Deal. So kann ein echter Top-Fahrer aus dem stärksten Team in das schwächste gelockt werden - wirklichkeitsnah ist das nicht, Herr Danner. Zudem besteht das Jahresbudget aus maximal 20 Millionen Euro. Zum Vergleich: Weltmeister Räikkönen verdient knapp 25 Millionen Euro pro Jahr; Super Aguri benötigt knapp 80 Millionen Euro, um an einer Saison teilzunehmen.
Stehen Fahrer und Mannschaft fest, muss trainiert werden. Den Fahrern kann man zwar ein individuelles Training zusammenbasteln, wirklich viel Entscheidungsfreiheit hat man allerdings nicht. Das Training für die Ingenieure fällt sogar noch spartanischer aus - kein Vergleich zu den umfangreichen Möglichkeiten aus der ‘Fußball Manager‘-Reihe von EA. Immerhin darf der Wagen selbst zusammengebaut werden. Doch auch hier patzt das Spiel: Motorenschäden kennt man bei RTL wohl nicht, auch ein kaputter Kühler funktioniert genauso gut wie ein neuer.
Langweiliger als der langweiligste Grand Prix
Irgendwann ist es dann so weit und ihr dürft an eurem ersten Grand-Prix-Wochenende teilnehmen. Bis dahin mussten langweilige Menüs und viele Fragezeichen überwunden werden. Wer hat gerade wen gekauft? Warum habe ich nicht den besseren Motor bekommen? Das Spiel ist nicht gerade nachvollziehbar aufgebaut. Einsteiger kommen so zwar schnell hinein und werden vermutlich auch sogar ihren Spaß haben, Profis erhängen sich dafür umso schneller mit der teuren Manager-Krawatte. Die letzten Hoffnungen ruhen somit auf den eigentlichen Rennen. Doch auch hier enttäuscht ‘RTL Racing Team Manager‘.
Zwar dürfen einige Setup-Einstellungen am Wagen vorgenommen werden, am Renngeschehen ändert das allerdings nichts. Selbst die aktuelle Reifenregel kennt das Spiel nicht. Peinlich für RTL, ärgerlich für den Spieler. Seinen beiden Fahrern darf man lediglich drei Anweisungen (fahre langsam, normal oder schnell) erteilen; Boxenstopps sind ebenfalls nicht sonderlich wichtig. Im Rennen selbst passiert anschließend herzlich wenig. Die 3D-Rennszenen (kommentiert von Christian Danner) sind langsam, langweilig und ungefähr zehn Jahre zu spät erstellt worden, außerdem passiert einfach nichts auf der Strecke.
Safety-Car-Phasen? Fehlanzeige. Ausfälle? Ebenfalls nicht vorhanden. Dafür runden sich langsame Fahrzeuge ziemlich flott wieder zurück. Sehr realistisch ... Es kommt allerdings noch schlimmer: Boxenfunk, Telemetrie-Angaben oder gar Begleittexte werden nicht angezeigt. Die Flaggenregel beherrscht das Spiel ebenfalls nicht. Unnütz: Zwei Spieler dürfen sich per Direct-IP duellieren. Eine Chat-Funktion gibt es nicht, genauso wenig wie Rückmeldungen, was der Gegner in seiner letzten Runde getan hat. So macht das keinen Spaß. Immerhin kostet der ‘RTL Racing Team Manager‘ nur rund 30 Euro.
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