Preview - Risen : Aus alten Fehlern gelernt?

„Aus Fehlern lernt man", wie Björn Pankratz, Game-Designer bei Piranha Bytes, treffend formuliert. Gothic 3, das letzte Projekt der Essener Entwickler, erschien in einem desaströsen, unfertigen Zustand und war erst nach zahlreichen Patches weitgehend fehlerfrei. Bei dem kommenden Rollenspiel Risen greift das Team nun auf den gewonnenen Erfahrungsschatz zurück. Mit dem Ziel, die Misere ein für alle Mal hinter sich zu lassen und einen Neustart zu wagen. Wir haben Piranha Bytes auf der Role Play Convention in Köln einen Besuch abgestattet und uns ihre Pläne angesehen.

Gestrandet

Die Geschichte beginnt wenig spektakulär: Als Schiffbrüchiger findet sich der Spieler in der Haut eines namenlosen Helden auf einer paradiesisch anmutend Vulkaninsel wieder. Träge plätschern kleinere Wellen an den Stand, der von den angespülten Resten des versunkenen Kahns in eine Müllhalde verwandelt wurde. Weitere Überlebende scheint es auf den ersten Blick nicht zu geben. Doch der Eindruck täuscht. Nur wenige Schritte vom Unglücksort entfernt liegt eine hübsche Dame.

Nachdem sie aus der Bewusstlosigkeit erwacht ist, gibt sie auch prompt ihren Namen preis: Sara. Die holde Maid begleitet den Helden bei seinen ersten Gehversuchen auf dem mysteriösen Eiland und steht euch mit mehr oder weniger hilfreichen Ratschlägen zur Seite. So sollt ihr beispielsweise eine Waffe zur Verteidigung besorgen. Ein Kinderspiel! In dem Berg von angespültem Müll findet sich schnell ein Ast, der bequem im aufgeräumten Inventar angelegt wird. Nun kann das Abenteuer beginnen.

Hau drauf!

Im dichten Wald begegnet uns der erste Feind, eine junge Stachelratte. Wir zücken unseren eben gefundenen Ast und hauen das Biest mit drei schnellen, aufeinander folgenden Schlägen platt. Ähnlich wie bei den letzten Werken von Piranha Bytes könnt ihr mit mehreren Mausklicks Hiebe zu einem Kombo formen oder durch langfristiges Betätigen der der linken Maustaste eine besonders starke Attacke vollführen. Stachelratten, Grabmotten, Wölfe und andere Waldbewohner im Startgebiet haben dem erst mal nichts entgegenzusetzen. Kniffliger wird es erst, wenn Ihr im Verlauf des Spiels den so genannten Ordenskriegern begegnet und Angriffe rechtzeitig mit Schild oder Waffe parieren müsst. Trotzdem hinterließ das Kampfsystem einen zweischneidigen Eindruck.

Zum einen kamen wir oft mit wildem Rumgeklicke zum gewünschten Erfolg, was jeglichen Anspruch vermissen lässt. Zum anderen verloren wir nicht selten die Übersicht, wenn Gefechte gegen mehrere Feinde zeitgleich stattfanden. Da das Kampfsystem in der angespielten Alpha-Version noch nicht final war, sind wir jedoch guter Dinge, dass Piranha Bytes die oben genannten Probleme in den Griff bekommt. In der Zeit haben wir uns selbst geholfen und auf Bögen und Armbrüste zurückgegriffen. Mit den Fernkampfwaffen lassen sich die Bösewichter bequem aus der Third-Person-Perspektive ins Visier nehmen. Magie konnte man in der Demo hingegen noch nicht wirken.