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Test - Resident Evil: Operation Raccoon City : Zombies ohne Biss

  • PS3
  • X360
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Ansonsten ist der Third-Person-Shooter relativ unspektakulär. Die meiste Zeit bewegt ihr euch durch dunkle Umgebungen. Das Spiel mit Licht und Schatten wird aber nicht sonderlich stark benutzt. Mal seht ihr den Schatten eines Zombies an der Wand, der sich gerade an einem toten Körper satt frisst. Aber das ist eher die Ausnahme. Die Untoten bewegen sich schlurfend durch die Gegend und werden nur dann richtig aktiv, wenn ihr so stark verletzt seid, dass ihr blutet. Panik macht sich trotzdem nicht breit. Man wird einfach das Gefühl nicht los, dass die Entwickler es verpasst haben, dem Spiel die nötige Atmosphäre zu verleihen.

Überlebensk(r)ampf

Der Mehrspielermodus von Resident Evil: Operation Raccoon City bietet mehr oder weniger vier Spielvarianten. In "Team-Attack" versucht ihr, so oft wie möglich die feindlichen Einheiten zu erledigen. Das ist Standardkost, das kennt man aus so ziemlich jedem Shooter. Interessanter ist da schon "Helden". Hier schlüpft ihr in die Rolle bekannter Resident-Evil-Protagonisten wie Leon S. Kennedy, Lonewolf, Hunk oder Claire Redfield. Eure Aufgabe besteht darin, die berühmten Hauptfiguren auszuschalten. Das ist nicht ganz einfach, denn diese Burschen halten bedeutend mehr aus. Es entstehen spannende Gefechte: Wer nämlich einmal ins Gras beißt, kehrt nicht wieder auf das Schlachtfeld zurück. Das eigene Leben wird plötzlich kostbar, nur mit Vorsicht wagt ihr euch durch die Umgebungen. Da überall Zombies, Hunter und Licker lauen, die als neutrale Partei alle angreifen, ist höchste Vorsicht geboten.

Resident Evil: Operation Raccoon City - Versus Modes Trailer
Ein neuer Trailer zu Resident Evil: Operation Raccoon City stellt euch die kompetitiven Mehrspielermodi vor.

In "Biohazard" müsst ihr in bester Capture-the-Flag-Manier Virusproben einsammeln und sicherstellen. Wer als Erster fünf Proben eingesammelt hat, geht als Sieger vom Platz. Zu guter Letzt steht "Überleben" zur Verfügung. Hier kämpft ihr entweder in der Haut eines Mitglieds des Umbrella Security Services oder der Special-Ops um die letzten begehrten Plätze in einem Hubschrauber. Allerdings müsst ihr zur rechten Zeit zur Landezone kommen und diese verteidigen, sonst werdet ihr zurückgelassen. Es gibt aber noch zwei weitere Punkte im Menü: Wer "schnelles Spiel" anwählt, wird einfach in irgendeine Partie geworfen, während "Alle Modi" hintereinander verschiedene Varianten abspult.

Auf einen kleinen Bonus dürfen sich Besitzer der Xbox 360 freuen. Investiert ihr 320 Microsoft-Punkte, steht euch mit "Nemesis" ein exklusiver Spielmodus zur Verfügung. Eigentlich läuft darin alles nach Schema F ab: Ihr kämpft um Punkte, steht ihr allerdings auf Umbrellas Seite, könnt ihr Steuereinheiten einsammeln, um damit den berüchtigten Nemesis zu steuern. Die Spielerfahrung wurde trotzdem durch ein paar unschöne Kameraprobleme und Verzögerungen getrübt, sodass die Kugeln erst deutlich nach dem Feuern im Körper einschlugen. Das Zielen wird dadurch etwas erschwert.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Resident Evil: Operation Raccoon City macht es mir ziemlich schwer. Nicht nur was die Spielerfahrung betrifft, sondern auch die Bewertung. Die Kampagne wirkt wie aus einer längst vergangenen Zeit. Die Präsentation ist schwach, Spannung kommt die meiste Zeit nicht auf. Eure KI-Kollegen sind dumm, haben aber seit der Vorschauversion wenigstens gelernt, wie man mit dem heilenden grünen Spray umgeht. Das hält sie jedoch nicht davon ab, munter in Fallen zu rennen oder ohne Sinn und Verstand Gegner zu attackieren. Das ist ziemlich schade, denn die Idee, in die Rolle eines Agenten einer Umbrella-Spezialeinheit zu schlüpfen, klingt verheißungsvoll. Und tatsächlich macht das Spiel deutlich mehr Spaß, wenn Freunde sich anschließen. Slant Six hat aus der guten Vorlage leider zu wenig gemacht, um Spieler zu begeistern, die mit dem traditionellen Resident Evil wenig anfangen können. Fans erfreuen sich dafür an den vielen Anspielungen auf die Hauptserie. Noch ein paar Worte zum Mehrspielermodus: Auch wenn die Entwickler das Rad nicht neu erfinden, macht der Mehrspielerpart von Resident Evil: Operation Raccoon City kurzzeitig Spaß. Die Karten sind abwechslungsreich, die vom Computer gesteuerten Zombies sorgen für konstante Bedrohung. Allerdings fehlt den Online-Kämpfen die Langzeitmotivation: Ein paar Waffen lassen sich freispielen und jeder Charakter hat eine gute Handvoll Fähigkeiten. Die sind aber zu schnell abgefrühstückt. Und so bleiben nur noch die Auseinandersetzungen an sich übrig. Die sind dank der Spielmechanik eben nur solide. Die Frage bleibt: Warum sollte man sich ausgerechnet hier in Mehrspielergefechte stürzen, wenn die Konkurrenz bisweilen eine deutlich bessere Figur macht? Wer darauf mit "Weil es Resident Evil ist!" antworten kann, wird auch garantiert zufriedengestellt.

Überblick

Pro

  • viele Anspielungen auf den zweiten und dritten Teil
  • jeder Agent hat unterschiedliche Fähigkeiten
  • solide Spielmechanik
  • kurzweiliger Mehrspielermodus

Contra

  • triste Grafik
  • schlechte deutsche Synchronisation
  • blasse Protagonisten
  • dumme KI
  • altbackene Präsentation
  • Mehrspielergefechte haben noch mit Problemen zu kämpfen

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