Mit 'Red Shark' hat der angeschlagene österreichische Publisher JoWooD unlängst ein neues Arcade-Actionspiel veröffentlicht, das 'Heli Heroes' Konkurrenz machen soll. Der Spieler kämpft sich dabei in einem russischen Kampfhelikopter durch 15 actionlastige Missionen. Ob das Spiel eine echte Konkurrenz für Zuxxezs Ballerorgie darstellt, klärt unser Review.
| Das Hauptmenü. |
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Das Ziel: Minimiert die hohen Verluste Russlands
Im Jahre 2010 gelingt es russischen Forschern, eine Zeitmaschine zu entwickeln. Um diese bahnbrechende Entdeckung sinnvoll zu nutzen, beschließt das russische Parlament bereits ein Jahr später, den hoch technologisierten Kampfhubschrauber KA-50, Codename 'Red Shark', zurück in das Jahr 1941 zu schicken. Sein Ziel: dem Zweiten Weltkrieg binnen weniger Monate die entscheidende Wende zu geben und somit die unmenschlichen Verluste der Sowjetunion zu minimieren. Nun liegt es an euch, in der 15 Missionen umfassenden Kampagne die Wehrmacht schnell zurückzuschlagen und den Einsatz zu einem guten Ende zu bringen. Meist beschränken sich die an euch gestellten Aufgaben auf das Ausschalten unliebsamer Bodenziele sowie die Eskortierung und Verteidigung strategisch wichtiger Konvois. Vor jedem neuen Einsatz müsst ihr dabei ein kurzes und ebenso langweiliges Missionsbriefing, das ausschließlich aus vier bis fünf Zeilen Text besteht, über euch ergehen lassen. Erst dann dürft ihr euch selbst hinter das Ruder des Hubschraubers klemmen und die Mission in Angriff nehmen.
Bei der Gestaltung des Gameplays haben die Entwickler besonderen Wert auf eine leichte Zugänglichkeit des Programms gelegt. Auf Simulationselemente wird dabei gänzlich verzichtet. Statt dessen steuert sich der moderne Kampfhubschrauber frei nach dem Vorbild moderner First Person-Shooter. Mit den Richtungs- beziehungsweise WASD-Tasten wird der Helikopter gelenkt, mit der rechten Maustaste wechselt ihr zwischen den Zielen und der linke Button des Schreibtisch-Nagers dient zum Abfeuern der Primär- oder Sekundärwaffe. Diese setzt ihr meist gegen schlecht konstruierte Panzer, Flugabwehrstellungen oder mobile Flakeinheiten ein. Schade: Auf packende Dogfights wurde leider verzichtet, obwohl gerade dies eine willkommene Abwechslung in das Spiel gebracht hätte.
| Der KA-50 im Anflug auf die besetzte Stadt. |
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Keine echte Herausforderung
Die Gegner agieren absolut unrealistisch und werden euch bestenfalls durch ihre Anzahl, nicht aber durch ihre Intelligenz gefährlich. Dank automatischen Lenkraketen reicht es, den unflexiblen Feind, der sich während des gesamten Geschäfts kaum von der Stelle bewegt, ins Visier zu nehmen und dann die Abschuss-Taste zu betätigen. Auf diese Art und Weise lassen sich in den ersten zehn Missionen nahezu alle Gegner aufs Korn nehmen. Erst in den letzten Einsätzen zieht der Schwierigkeitsgrad durch das Aufkommen der Luftabwehrstellungen, die das Radar nicht erfassen kann, merklich an. Am grundlegenden und vor allem langweiligen Spielprinzip ändert dies aber herzlich wenig.
| Die Explosionen können sich sehen lassen. |
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Diagnose: Polygonarmut
Zu den offensichtlichen Mängeln in Sachen Gameplay und Missionsdesign gesellt sicher leider auch noch eine katastrophale technische Präsentation, die jedem 'Comanche' erprobten Flieger buchstäblich das Wasser in die Augen treibt. Die komplette Spielumgebung krankt an akuter Polygonarmut, die Bäume wurden aus wenigen Pixel zusammengeschustert und der Helikopter wird selbst durch die Kollision mit Bäumen oder den Aufprall auf dem Boden nur unwesentlich beschädigt. Lediglich die gelungenen Explosions- und Raucheffekte halten den Vergleich mit den gängigen Konkurrenzprodukten stand.
Etwas besser gibt sich der Sound. Im Hauptmenü bekommt der geneigte Spieler monumentale Klänge geboten: Wagners Wallkürenritt stimmt auf die kommenden Aufgaben im Dienste Russlands ein, während kernige Rockklänge das Game-Geschehen dominieren.
Dass Bukas Arcade-Titel keine ernsthafte Gefahr für 'Heli Heroes' darstellen würde, war vielleicht noch zu erwarten, dass sich das Spiel aber sowohl spielerisch als auch technisch in einem derart desolaten Zustand präsentiert, nicht. Die Missionen sind einfach zu simpel gestrickt, die Optik des Programms erinnert an die Anfänge der 3D-Grafik anno 1997. Selbst für einen Arcade-Titel, der den Fokus auf eine leichte Spielbarkeit legt, bietet 'Red Shark' deutlich zu wenig fürs Auge. So bleibt es bei einer Gesamtwertung von 39 Prozentpunkten, von denen sich das Spiel jeden einzelnen redlich verdient hat.
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