Test - Payday 2 : Die Panzerknacker kommen
- X360
Drei Minuten, die euch besonders dann wie eine Ewigkeit vorkommen, falls Alarm ausgelöst wurde.Erste Polizeitruppen sind in kurzer Zeit vor Ort und werden von Welle zu Welle stärker. Sie rücken später auch mit einem stark gepanzerten SWAT-Team an. Wenn ihr übrigens schwere Verletzungen erleidet, könnt ihr von euren Begleitern wieder auf die Beine gestellt werden. Wenn sie es aber nicht rechtzeitig schaffen, werdet ihr verhaftet. Solltet ihr nicht gegen eine Geisel eingetauscht werden, ist die Mission verloren. Sobald ihr eure Beute eingesteckt habt, müsst ihr im Finale eures Raubzuges einen Weg zum Fluchtauto finden.
Solo oder Team-Beutezug?
Payday 2 besitzt einen Einzelspielermodus, in dem ihr mit KI-Gefährten die Missionen offline angehen könnt. Das ist zwar eine spaßige Angelegenheit, aber nur bis es zur Schießerei kommt. Die beiden KI-Kollegen sind nämlich nicht viel mehr als Ballerassistenten. Sie rennen die meiste Zeit nur hinter einem her, und wenn das Feuer eröffnet wird, schießen sie freundlicherweise zurück. Ansonsten führt ihr aber alles in Eigenregie aus. Sei es den Safe aufbrechen, Geiseln nehmen oder Beute einsammeln. Das ist vor allem im Gefecht mit den Gegnerwellen so dermaßen schwer, dass hier einem schnell der Spielspaß flöten geht. Sehr schade.
Aber was will man meckern, Payday 2 ist schließlich für den Mehrspieler- sowie Koop-Modus ausgelegt. In beiden Modi zeigt sich schlussendlich die Faszination des Actiontitels. Im Mehrspieler, in dem man nach dem Zufallsprinzip Mitspieler zugelost bekommt oder im Koop mit drei weiteren Freunden, werden im besagten CrimeNet die Aufträge gewählt. Alle Raubzüge mit realen Menschen, vorausgesetzt sie verstehen ihr Ganovenhandwerk, sind sehr spannend. Auch wenn es oftmals sehr chaotisch zugeht, falls kein bestimmtes Vorgehen besprochen wurde. Daher ist der Koop-Modus mit Freunden inklusive Voice-Chat die beste Variante, um gut strukturierte Überfalle auszuführen. Da kommt echtes Bankräuber-Feeling auf.
Masken, Level und WummenWirklich motivierend ist die komplette Charakterentwicklung und Individualisierung. Alle gemeisterten Aufträge geben Erfahrungspunkte. Habt ihr genug davon gesammelt und seid eine Stufe aufgestiegen, dürft ihr Punkte im Talentbaum verteilen, der in vier Kategorien unterteilt ist. Zur Auswahl stehen Mastermind, Vollstrecker, Techniker und Geist. Mit den Talenten lässt sich euer Charakter an euren Spielstil angleichen. So verleihen euch Talente mehr Schusskraft, bessere Fähigkeiten. um Safes zu knacken oder gar ein Meister der Tarnung oder des Schleichens zu werden.
Darüber hinaus spülen Aufträge immense Summen auf euer Konto. Damit kauft ihr neue Waffen und Ausrüstungen. Auch Waffenmodifikationen wie bessere Magazine, Schutzvisiere oder –Westen. Verbesserungen aller Art werden, allerdings nur nach einer Mission, durch Ziehen einer Karte freigeschaltet. Die eigene Figur kann zudem mit etlichen Masken individualisiert werden. Deren Pool an Farben und Verzierungen schaltet ihr mit der Zeit durch Bonusbelohnungen frei.
Das Drumherum
Fangen wir bei der Grafik an, die jetzt keinen Konkurrenten erschrecken lässt. Aber auf den Texturen wollen wir gar nicht herumreiten. Denn die Stärke von Payday 2 ist definitiv die Atmosphäre. Egal ob in einem Ladenlokal, einem Juwelier oder einer Bank, die es auszurauben gilt: Es kommt eine herrliche Gangster-Stimmung auf, sobald ihr euch die Maske überzieht. Nervenkitzel und Spannung sind allerorts präsent - das lässt vor allem im Koop eine grandiose Panzerknacker-Stimmung aufkommen. Hinzu kommt der coole Sound, der mit einem tollen Soundtrack, hervorragenden englischen Sprechern und Hintergrundgeräuschen punktet.
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