Preview - Overwatch : Blizzard versucht den Spagat
- PC
Viele Spieler erwarten von Blizzard eigentlich nur World-of-WarCraft-Erweiterungen, mehr zu Starcraft 2, ein neues WarCraft oder besser noch direkt World of WarCraft 2. Wenn dann zum Beispiel ein Hearthstone angekündigt wird, macht sich unter den Fans schnell Unmut breit. Auch Heroes Of The Storm wurde nicht mit offenen Armen empfangen. Dabei scheint es Blizzard aber besser zu wissen, was die Fans wollen, als die Fans selbst. Hearthstone hat sich zu einem Phänomen entwickelt und auch Heroes Of The Storm wird von Tag zu Tag beliebter. Diesmal lehnt sich Blizzard aber wirklich weit aus dem Fenster und bringt mit Overwatch einen taktischen, jedoch leicht zugänglichen Arena-Shooter auf den Markt.
Das große Herummeckern wie damals bei Heartstone blieb dieses Mal aus. Stattdessen schienen sich die Fans zu freuen. Die Frage, die sich uns nun stellt, ist: Zu Recht? Die kurze Antwort ist "Ja", die lange Antwort ist dieser Text. Wir durften mehrere Runden mit unterschiedlichen Charakteren spielen, in einem Spielmodus, der auf das Verteidigen oder Einnehmen eines Punktes ausgelegt war. Sechs Spieler pro Team kämpften auf einer futuristisch angehauchten Karte gegeneinander. Unser erster Gedanke war: Das Spiel könnte in einem anderen Universum als Team Fortress 3 durchgehen. Von den hier und da erwähnten MOBA-Elementen war hingegen nichts zu spüren.
Der farbenfrohe Grafikstil erinnert ein wenig an Smite, das war es aber auch schon mit den Ähnlichkeiten. Zur Auswahl standen 15 Charaktere, die in unterschiedliche Klassen aufgeteilt waren: Offensive, Defensive, Unterstützer, Scharfschütze - bekannte Shooter-Kost. Wir wählten direkt mal die flinke Kämpferin mit dem Namen Tracer aus. Es stellte sich schnell heraus, dass sie durch ihre Fähigkeit, nach vorne zu blitzen, ein ausgesprochen agiler Charakter ist. Des Weiteren dreht sie einfach mal die Zeit zurück, sollte ihr ihre jetzige Situation nicht passen. Wir fühlten uns allerdings mit Tracer etwas nutzlos und wählten nach dem Tod einen unterstützenden Charakter aus.
Ha! Ich bin der Beste!
Plötzlich waren wir mitten im Geschehen, starben nicht, verpassten unseren Team-Kameraden Schutzschilde, halfen uns selbst ebenfalls mit einem Schild und feuerten Plasmagranaten in die Menge. Obwohl wir den Charakter erst ein paar Minuten ausprobiert hatten, fühlte es sich so an, als hätten wir die letzten Tage nichts anderes gespielt. Die Kämpfe waren zwar stets herausfordernd, aber das Gefühl, der Beste zu sein, blieb bestehen. Na ja, bis uns am Ende der Runde angezeigt wurde, dass wir nur den dritten Platz in unserem Team belegt hatten. Zwar tat es kurz weh, aber wir haben mit der Wahl der Klasse unserem Team tatsächlich geholfen.
In der nächsten Runde wählten wir eine Scharfschützin aus. Plötzlich waren wir wieder der Noob. Wir trafen nichts, starben schnell und sahen die Kill-Cam öfter als unser Scharfschützengewehr. Allem Anschein nach möchte Overwatch Spieler aller Skill-Gruppen bedienen und sie zum Erfolg des Teams beitragen lassen. Welcher Held aber für einen Frischling angenehm zu spielen ist, müsst ihr schon selbst herausfinden. Leicht zugänglich und zugleich fordernd bleibt Overwatch aber in jedem Fall. Eine gute Mischung für einen fetzigen Arena-Shooter, der unserer Meinung nach noch deutlich fetziger sein könnte, wenn Blizzard den Charakteren etwas mehr Tempo und Bewegung spendieren würde.
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