Test - Omerta: City of Gangsters : Säufer-Mafiosi
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Hurra, ein neues Mafiaspiel – ob sich hierbei ein Vito Corleone der Neuzeit die Hände reiben würde? Omerta - City of Gangsters aus den Tatzen des Publishers Kalypso Media, die zuvor ins schwüle Tropico geladen hatten, setz voll und ganz auf die Mafiosi der virtuellen Welt. Vom in Amerika frisch gestrandeten Kleinganoven zum Paten der Stadt, mitsamt all den wunderbar illegalen Dingen während der amerikanischen Prohibition der 20er Jahre. Ein Unterfangen, das mal abgesehen vom Prohibition-Setting, kein Innovatives ist. Die Mischung aus Aufbaustrategie mit rundenbasierter Taktik ist auf dem Papier für Fans des Genres jedoch mehr als ein Jubelschrei wert und genau deshalb wurde Omerta von vielen auch sehnsüchtig erwartet. Ob es in der Praxis allerdings etwas taugt, oder der Pate schlussendlich abwinkt und seine Langeweile in Alkohol ertränkt, erfahrt ihr in unserem Test.
Wir tauchen ein in einen Kosmos, der schon Filme wie Der Pate oder Goodfellas zu echten Klassikern machte, die Mafia. Omerta – City of Gangsters spielt in den USA der 20er Jahre, in einer Zeit, in der die Politik seine Bürger mit der Prohibition nicht gerade aufheiterte. Die Prohibition, also das Verbot von Alkohol in Bezug auf Verkauf, Kauf, Herstellung, Import sowie Export, hatte damals riesige Wellen geschlagen. Wobei sich das Volk im Nachhinein natürlich in keiner Weise an das Verbot hielt. In den Spielunken, den Kasinos, Bordellen, in Kellern oder wo auch immer, wurde getrunken, was das Zeug hält. So ist es auch kein Wunder, dass dieses ominöse Gesetz sich nur liebevolle 14 Jahre hielt.
Mit einer zeichnerischen, vertonten Diashow wird der Einstieg ins Spiel präsentiert. Ihr als sizilianischer Immigrant, der sein Glück im Land der unbegrenzten Möglichkeiten versuchen möchte, steigt von Bord des Schiffes und macht seine ersten Schritte in der Neuheimat Atlantic City. Eine Stadt, in der das Vergnügen an erster Stelle steht. Doch der Start ist kein Schöner, denn ihr landet in der Gosse, wo ihr verprügelt und ausgeraubt das harte Pflaster küsst. Kein Grund zu verzagen, zwar mittellos und ordentlich ramponiert, macht ihr euch auf zu euren italienischen Bekannten. Schnitt und nun beginnt die Mission ein Mafia-Imperium zu gründen.
Frage-Antwort-Spiel
Bevor ihr den Mafiaboss in spe raushängen lasst, müsst ihr durch das Charaktererstellungsmenü. Ihr gebt eurem Protagonisten einen coolen oder weniger imposanten Namen, sucht euch ein passendes Charakterbild aus und beantwortet im Anschluss fünf Fragen mit unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten. Dies dient dazu, eurem Protagonisten mit Basisattributen auszustatten. Je nach Antwort werden List, Cleverness, Gewandtheit, Tapferkeit, Muskeln und Zähigkeit erhöht oder gesenkt. Eine nette Idee, wobei der Umfang recht überschaubar ist.
Euer angehender Oberschurke ist nun also mit Gesicht und einem Charakter ausgestattet, dann kann es losgehen mit der Übersichtskarte von Atlantic City. Ihr startet von eurem Versteck aus, um eure leeren Taschen zu füllen. Dazu stehen euch einige meist illegale Möglichkeiten zur Auswahl. Wie schon erwähnt, Ziel ist es, die größte Mafiaorganisation der Stadt zu formen. Um dies zu erreichen, stehen 20 Stadtviertel bereit, die unter eure Kontrolle gebracht werden müssen. Das hört sich recht umfangreich an, jedoch sind die einzelnen Karten keine Repräsentanten für großflächige Spielwelten.
Herausforderung?
Selbst die Möglichkeit, anmietbare Bauwerke in Brauereien, Flüsterkneipen, Waffenläden, Apotheken, Suppenküchen und anderen gesellschafts- oder der Organisation dienliche Gebäudetypen zu errichten, bringt nur anfänglichen Spielspaß. Gleiches gilt für die 16 Gangster, die ihr in der Kampagne freischalten und für euer Syndikat anwerben könnt. Zwar besitzen allesamt unterschiedliche Eigenschaften, Waffen und Kosten, aber ausgereift sind sie nicht, benötigt man sie bei 90 Prozent der Missionen überhaupt nicht. Langeweile wird mit zunehmender Spieldauer leider großgeschrieben, womit wir nah am Paten und seinem Griff zur Flasche wären.
Um ein Viertel unter eure Fittiche zu bekommen, müssen pro Stadtteil gewisse Ziele erreicht werden. Die Missionen gestalten sich in den ersten ein bis zwei Stunden recht abwechslungsreich, doch das ist nicht von fortwährender Dauer. Denn das Ausschalten von feindlichen Gangsterbossen und Banditen, dem Schmieren von Beamten, Überfälle auf Brauereien, Mieten und Ausbauen von Gebäuden oder der obligatorischen Geldwäsche, wird mit der Zeit arg eintönig und wiederholt sich schlichtweg nur noch.
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