Test - Nvidia Geforce GTX 780 Ti : Nvidia startet den Gegenangriff
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AMDs gerade erst erschienene Radeon R9 290X lässt Nvidias Geforce GTX 780 deutlich hinter sich. Sie presst sogar genauso viel Leistung wie das viel teurere Geforce-Flaggschiff GTX Titan aus sich heraus. Nvidia dürfte diesen Schachzug wohl schon geahnt haben und kontert nun mit der neuen Königin Geforce GTX 780 Ti. Kann sich Nvidia die Leistungskrone zurückholen? Und wird die GTX Titan dadurch überflüssig?
Die Geforce GTX 780 Ti rauscht mit einem beeindruckenden Motorraum an die Startlinie. Zum ersten Mal hämmert Nvidia den High-End-Chip GK110 mit allen aktivierten Ausführungseinheiten in eine Geforce-Karte. Gleichzeitig erhöht die grüne Chip-Schmiede die Taktraten und die Maximaltemperatur. Die GTX 780 wird sie damit hinter sich lassen, das zeigt aber schon ihr Zusatztitel "Ti". Spannend wird dagegen, wie weit sich der Frischling von der GTX Titan und Radeon R9 290X (unser Test) absetzen kann.
Als unverbindliche Preisempfehlung werden 650 Euro angegeben, allerdings können erste verfügbare Exemplare bereits ab 595 Euro in eure Einkaufstüte springen (Stand: November 2013). Die GTX Titan kostet weiterhin mindestens 850 Euro und dürfte zumindest für Spieler spätestens jetzt unattraktiv sein. Für 465 Euro galoppiert die Radeon R9 290X in euren PC, weshalb Nvidias GTX 780 Ti flotter sein muss, um gegen AMD punkten zu können.
Kepler-Chip im Vollausbau
Doch was ändert sich genau? Gegenüber der GTX Titan kann die GTX 780 Ti in fast allen Belangen eins draufsetzen: Durch den vollständig aktivierten Chip stehen 2.880 statt 2.688 Shader-Einheiten sowie die von 240 statt 224 Textureinheiten zur Verfügung. Der Minimaltakt des Grafik-Chips erhöht sich von 837 auf 875 MHz. Per automatischer Übertaktung kitzelt die GTX 780 Ti 928 statt der 876 MHz einer GTX Titan aus sich heraus. Den Speichertakt erhöht Nvidia um 500 auf 3.504 MHz. Zur Erreichung des Boost-Takts wird die Maximaltemperatur von 80 auf 83 °C angehoben. Im Gegensatz zur GTX Titan bietet der Frischling allerdings nur 3.072 statt 6.144 MB GDDR5-Videospeicher.
Aufgrund des doppelten Videospeichers wird die Titan auch weiterhin ihr Schwert schwingen dürfen, zumindest für professionelle Anwender. Sie sind oft auf möglichst große Speicher angewiesen, Spieler profitieren dagegen selbst in extremen Auflösungen kaum von den 6 GB.
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Auf die inneren Werte kommt es an
Bei der GTX 780 und der GTX Titan kann das Referenzkühlsystem ordentliche Arbeit abliefern. Für die GTX 780 Ti wird dasselbe Dual-Slot-System verbaut, weshalb sich diese drei Karten nur durch leicht anders gefärbte Gehäuse voneinander unterscheiden. Im Handel erhältlich ist bisher lediglich das Referenz-Design, genau wie bei der GTX Titan. Da AMD im Dezember 2013 individuelle Kühlsysteme für die Radeon R9 290(X) freigeben wird, dürften auch für die GTX 780 Ti Custom-Designs von Herstellern wie Asus, MSI oder Gigabyte im gleichen Monat erscheinen.
Auch der Neuling muss mit einem 6- und 8-Pin-Stromstecker mit Nahrung versorgt werden, Änderungen gibt es dagegen beim Platinen-Layout. Die maximale Leistungsaufnahme wird weiterhin mit 250 Watt angegeben, auch die Monitoranschlüsse ändern sich nicht. Unverändert könnt ihr eure Bildschirme an zwei DVI-Ports, einen HDMI-Anschluss und einen DisplayPort anstöpseln.
Welche Taktraten werden erreicht?
Unser Test zur Radeon R9 290 zeigt, dass die angegebenen maximalen Taktraten manchmal auch nur eine Wunschvorstellung des Herstellers sein können. Auf dem Papier soll diese neue Radeon-Karte bis zu 947 MHz erreichen, aufgrund der qualitativ stark unterschiedlichen Lüfter waren wir in unseren Tests aber weit von diesem Wert entfernt. Stellenweise erreicht der GPU-Takt einer R9 290 nur 65 bis 70 Prozent des Maximaltakts. Die tatsächliche Spieleleistung kann dadurch erheblich sinken.
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