Test - Ninja Gaiden 3 : Ethik für Anfänger
- PS3
- X360
Das Kampfsystem galt jeher als Sahnestück der Reihe. Taktisch anspruchsvolle Kämpfe, die euch immer alles abverlangten. Geschickt Angriffsmuster erkennen, clever blocken, höllisch aufpassen und im richtigen Moment zuschlagen. Das sorgte nicht nur für Nervenkitzel, sondern bei dem anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad auch für eine ordentliche Endorphinausschüttung. Der dritte Teil geht allerdings in eine andere Richtung. Ein limitiertes, nicht erweiterbares Kampfsystem zwingt euch dazu, immer die gleichen Attacken abzuspulen. Die werden zwar wuchtig in Nahaufnahme inszeniert, haben aber eine kurze Halbwertszeit. Als wäre das alles nicht schon stupide genug, werfen die Entwickler immer wieder neue Wellen von Feinden in eure Richtung. Spaß kommt so aber nicht auf.
Klangetümmel
Irgendwie scheint es so, als müsste jedes Spiel heute auf Teufel komm raus eine Mehrspielerkomponente besitzen. Ninja Gaiden 3 macht keine Ausnahme. Entweder stürzt ihr euch in die kooperativen "Ninja Trials" und kämpft in Arenen gegen Horden von Gegnern, oder tretet gegeneinander in den Klangefechten an. Hier meuchelt ihr in zwei Viererteams auf unterschiedliche Schlachtfeldern. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um klassische Team-Deathmatches. Allerdings werden per Zufall kleinere Aufgaben für einzelne Spieler aktiviert. Eine nette Idee, da ihr eventuell auch mal euer Team verraten müsst.
Insgesamt sind die Auseinandersetzungen ziemlich chaotisch, hektisch und bisweilen unübersichtlich, machen aber kurzzeitig Spaß. Ihr dürft nämlich euren Ninja mit gewonnener Erfahrung aufrüsten und verbessern. Zwar hält sich die Vielfalt in Grenzen und kann nicht mit Battlefield 3 oder Call of Duty: Modern Warfare mithalten, ist aber eine nette Dreingabe. So herrscht auf dem Schlachtfeld eine gewisse Individualität und Eigenständigkeit.
Grafische Effizienz
Ryu Hayabusa ist ein attraktiver Mann. Er zeigt zwar selten sein Gesicht, aber er besitzt durchaus einen schicken Kleidungsstil. Die Stoffe sind ein wenig monoton, gerade was die Farbgestaltung betrifft, dafür aber detailliert ausgearbeitet. Die Entwickler haben sich reichlich Mühe gegeben, den Ninja ins rechte Licht zu rücken. Wenn das doch nur für das ganze Spiel gelten würde. Die Feinde sind meistens gleich, wechseln je nach Setting nur die Farbe. Erst im späteren Spielverlauf zeigt Team Ninja ein wenig Kreativität und hetzt Monster auf euch.
Ansonsten rennt ihr durch langweilige Schauplätze, die allesamt leer und simpel wirken. Ihr werdet einfach das Gefühl nicht los, dass überall noch Texturen fehlen. Alles wirkt einfarbig und abwechslungsarm. London bei Nacht ist schwarz, die Wüstenstadt in Saudi-Arabien ist gelb und der Dschungel grün. Uncharted zeigt seit jeher eindrucksvoll, was man aus Umgebungen alles herausholen kann. Aber hier gibt es einfach nichts zu entdecken und nichts zu finden. Eurem Sehorganen wird einfach nichts geboten.
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