Test - Naruto X Boruto: Ultimate Ninja Storm Connections : Zwischen Ninja-Action und Erzähllücken: Ein kritischer Blick auf das neueste Anime-Kampfspiel
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Im neuesten Kapitel der legendären "Ultimate Ninja Storm"-Reihe, Naruto X Boruto Ultimate Ninja Storm Connections, erlebt ihr eine Fusion aus Nostalgie und Innovation. Mit einer Wagenladung an Charakteren, darunter viele neue Figuren, bietet es eine umfangreiche Palette an Kämpfern. Die lebendige Grafik und das dynamische Kampfsystem bleiben dem Erbe der Reihe treu, während neue Elemente wie eine vereinfachte Steuerung und zusätzliche Charakterklassen frischen Wind bringen. Dieses Spiel kann sowohl Fans als auch Neulinge in die Welt von Naruto und Boruto entführen.
Naruto X Boruto Ultimate Ninja Storm Connections ist der neueste Ableger der langjährigen Spieleserie. In diesem Titel erwartet euch eine umfangreiche Sammlung an Charakteren aus dem Naruto-Universum, die eine Brücke zwischen den Generationen von Naruto und Boruto schlägt. Während das Spiel sich auf die gewohnten Stärken der Serie stützt wie das dynamische Kampfsystem und jede Menge Fanservice, bringt es auch neue Elemente wie eine vereinfachte Steuerung und charakterbasierte Klassen ins Spiel.
Charaktere: eine Armee in einem Spiel
In Naruto X Boruto Ultimate Ninja Storm Connections findet sich eine erstaunliche Ansammlung von über 130 Charakteren. Diese äußerst beeindruckende Auswahl ist fast so überwältigend wie ein Besuch im Ramen-Laden von Teuchi, wo die Speisekarte länger ausfällt als die Filler-Episoden des originalen Anime. Doch während die schiere Menge beeindruckt, stellt sich die Frage, ob Quantität hier tatsächlich Qualität ersetzt oder ob einige Charaktere nur als Füllmaterial dienen.
Bei der Durchforstung der ellenlangen Kämpferliste wird schnell deutlich, dass nicht jeder Charakter mit der gleichen Sorgfalt behandelt wurde. Während Hauptfiguren wie Naruto oder Sasuke mit detaillierten Fähigkeiten und Hintergrundgeschichten glänzen, wirken manche Nebencharaktere flach und wenig ausgearbeitet, fast so, als wären sie nur da, um die Liste auf Gedeih und Verderb zu verlängern. Diese Diskrepanz zwischen Haupt- und Nebencharakteren führt zu einem ungleichmäßigen Spielerlebnis.
Spielmodi: mehr als nur ein Kampf
Mit zwei Haupt-Story-Modi – einer, der die Naruto-Geschichte nachzeichnet, und einem anderen, der sich auf Boruto konzentriert – scheint das Spiel auf den ersten Blick ein Fest für Story-Liebhaber zu sein. Aber genau an dieser Stelle entdecken wir eine der Achillesfersen des Spiels: Obwohl die Idee, beide Geschichten zu verbinden, reizvoll ist, scheint der Umfang zu Lasten der Tiefe zu gehen. Besonders der Mangel an wichtigen Kämpfen und Erkundungsmöglichkeiten lässt euch manchmal wie Rock Lee fühlen, der in einem Taijutsu-Wettkampf seine Gewichte noch anhat.
Die Geschichte von Naruto ist bekannt für ihre emotionale Tiefe und Komplexität, doch in Naruto X Boruto geht diese Tiefe stellenweise verloren. Der Versuch, die Handlungen von Naruto und Boruto in zwei Spielmodi zu komprimieren, führt zu einer Art "Best-of" der Serienmomente, wobei wichtige Ereignisse und Entwicklungen ausgelassen werden. Diese selektive Darstellung lässt die Handlungsbögen manchmal fragmentiert erscheinen, ähnlich wie eine Geschichte, die nur aus Höhepunkten besteht, ohne den Kontext, der diese erst bedeutungsvoll macht. Es fühlt sich so an, als würde man durch ein Fotoalbum blättern, in dem einige der wichtigsten Bilder fehlen.
Extras: eine Ninja-Schatzkammer?
Die schiere Anzahl an freischaltbaren Inhalten und Anpassungsoptionen für Charaktere klingt zunächst verlockend. Allerdings wirft die Fülle an Items die Frage auf, ob es sich hierbei um sinnvolle Ergänzungen handelt oder um schlichtes Sammeln um des Sammelns willen. Die Bemühungen der Entwickler erinnern ein wenig an Narutos anfängliche Versuche, das Rasengan zu meistern: viel Energie, aber noch nicht ganz ausgereift.
Bei genauerer Betrachtung der freischaltbaren Inhalte in Naruto X Boruto offenbart sich ein Muster, das ebenfalls auf Quantität als auf Qualität setzt. Die Vielzahl an Kostümen, Accessoires und anderen Anpassungsoptionen bietet zwar auf den ersten Blick willkommene Individualisierungsoptionen, doch oft sind diese Ergänzungen oberflächlich und haben wenig Einfluss auf das eigentliche Spielgeschehen. Es fehlt an tiefer gehenden Möglichkeiten, die tatsächlich Einfluss auf die Spielmechanik oder Charakterentwicklung haben.
Grafik: ein Visuelles Fest mit ein paar Grauschattierungen
Wenn es um die Grafik in Naruto X Boruto Ultimate Ninja Storm Connections geht, fühlt man sich, als ob man direkt in einen lebendigen Anime eintaucht. Die Farben schillern so lebhaft wie Narutos orangenes Outfit, und die dynamischen Kampfszenen bilden geradezu ein Fest für die Augen. Jedes Jutsu und jede Bewegung fließt mit einer Geschmeidigkeit, die das Herz eines jeden Anime-Fans höher schlagen lässt.
Die Detailtreue in den Charaktermodellen und Animationen fällt schlicht beeindruckend aus. Jeder der Hauptcharaktere ist mit großer Sorgfalt gestaltet, sodass ihre Persönlichkeiten und Kampfstile auch visuell zum Ausdruck kommen. Dies wird besonders in den Ultimate-Jutsus deutlich, bei denen jeder Kämpfer seine eigene, spektakulär inszenierte Technik entfaltet. Das sieht nicht nur wundervoll aus, es fühlt sich auch genauso mächtig und gewichtig an, wie es sollte.
Aber nicht nur die Charaktere, auch die Umgebungen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Arenen, von den belebten Straßen Konohagakures bis zu den abgelegenen Gebieten von Sunagakure, fangen die Atmosphäre der Anime-Welt gekonnt ein und schaffen ein eindringliches Spielerlebnis.
Ein Schritt vorwärts, aber kein Ninja-Sprung
Insgesamt bietet das Spiel eine visuelle Erfahrung, die dem Anime gerecht wird und ihn in einigen Aspekten sogar übertrifft. Die Kombination aus flüssigen Animationen und lebendigen Farben macht jeden Kampf zu einem kleinen Erlebnis. Jedoch wäre es wünschenswert gewesen, wenn diese Sorgfalt sich auch in allen Aspekten der Spielwelt widergespiegelt hätte.
In einigen Szenen wirken die Texturen und Hintergründe weniger detailliert, was einen leichten Bruch in der ansonsten immersiven Welt schafft. Es ist, als ob man plötzlich auf eine weniger sorgfältig gezeichnete Seite eines Manga stößt. Diese Inkonsistenzen sind zwar nicht spielentscheidend, aber sie unterbrechen gelegentlich die ansonsten nahtlose visuelle Erzählung, die das Spiel zu bieten versucht. Ein gleichbleibendes Niveau an grafischer Qualität über das gesamte Spiel hinweg hätte sicherlich zu einem noch beeindruckenderen Gesamterlebnis beigetragen.
Gameplay: ein Tanz der Ninjas mit einigen Fehltritten
Das Gameplay von Naruto X Boruto Ultimate Ninja Storm Connections wirkt wie ein schneller, akrobatischer Tanz. Die Kämpfe sind dynamisch und visuell ansprechend, mit einer Mischung aus Nah- und Fernkampfangriffen, Jutsus und mächtigen Spezialattacken. Ihr müsst strategisch denken und reagieren, um eure Gegner zu überwinden. Besonders hervorzuheben ist die Vielfalt der Kampfstile der Charaktere, die es ermöglichen, verschiedene Strategien zu verfolgen.
In diesem Spiel ist es jedoch nicht nur wichtig, wie man kämpft, sondern auch mit wem. Die Teamzusammenstellung spielt daher eine entscheidende Rolle und verleiht dem Titel taktische Tiefe. So kann der Wechsel zwischen den Charakteren während des Kampfes den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Diese Dynamik sorgt für abwechslungsreiche und spannende Kämpfe.
Einige Stolpersteine im Ninja-Pfad
Trotz der dynamischen Kämpfe gibt es einige Aspekte im Gameplay, die nicht ganz überzeugen. Die Klasseneinteilung der Charaktere, eine Neuerung in diesem Teil, wirkt unausgegoren und nicht ausreichend erklärt. Gut möglich, dass ihr euch beim Spielen verwirrt fühlt, da es keine klaren Anweisungen darüber gibt, wie diese Klasseneinteilungen das Kampfgeschehen beeinflussen.
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Außerdem führt das vereinfachte Steuerungsschema, das für Anfänger gedacht ist, zu einer gewissen Homogenisierung der Kämpfe. Während dies die Einstiegshürde für neue Spieler senken mag, könnte es für erfahrene Spieler zu einem Verlust der spielerischen Tiefe führen. Es entsteht der Eindruck, dass das Spiel versucht, beiden Spielergruppen gerecht zu werden, während es riskiert, keine vollständig zufrieden zu stellen.
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