Special - Xbox-Summerparty : Xbox-360-Party mit Spielevorschau

Und da ist die Hölle los. Nicht nur, dass meine Kollegen anscheinend die versteckten Wege der verlassenen Bahnstation bereits alle kennen, es brennt auch noch. Und das Feuer breitet sich rapide aus. Ähnlich wie in Worms, wo zum Finish das Wasser steigt, um zaghaftere Spieler zu ertränken, rast die Feuersbrunst über das Spielfeld und wächst, nicht nur einmal, zu einem echten Problem an. Zum Glück gibt's fürs Auf-Distanz-Halten der Kontrahenten alle möglichen Waffen, aber trotz Longshot-, Mulcher- oder Boomshot-Kalibern werde ich dabei ziemlich gefordert. Meine Sterbe-und-Kills-Statistik war schon einmal besser.

Das Hightech-Meerschwein

Ich suche nach Entspannung. G-Force. Das Elite-Team von Meerschweinchen, das im gleichnamigen Jerry-Bruckheimer-Film im August in die Kinos kommt, geht weniger an die Substanz. Hier sind vor allem meine Schleichkünste gefragt. Als Darwin, der Anführer des Teams, husche ich durch einige Zimmer. Aus dem Blickwinkel eines Meerschweinchens und mit Hightech-Ausrüstung bepackt ist das auch recht witzig.

Um Waffeleisen, Wasserspender oder Staubsauger mache ich eine großen Bogen, weil ich schnell gelernt habe, dass die zur Roboterarmee gehören. Und es sieht besser aus als Ratchet & Clank, Jak, Stewart Little oder andere pelzige Abenteuerspielchen zusammen.

Die Hexe von Sega

Bei Bayonetta ist der Andrang groß, deshalb muss ich mich mit einem der billigen Plätze begnügen. Aber das reicht für einen Ersteindruck. Dass Bayonetta auf der E3 mit dem Best Action Game Award ausgezeichnet wurde, kommt nicht von ungefähr. Denn die Hexe ist echt fit. Zwar wirkt sie mit Brille und hochgesteckten Haaren nicht ganz so verführerisch wie etwa Blood Rayne in dem gleichnamigen Spiel, aber mit ein paar Tastenklicks wirbelt sie herum, ballert mit ihren dicken Revolvern oder macht die anstürmenden Gegnerhorden - und das sind meist nicht wenige - mit Magie-Attacken ihrer Haarpracht nieder. Eine derartig agile Spielheldin habe ich selten gesehen. Auf die erste Preview-Version, die ich zu Hause in aller Ruhe testen werde, bin ich schon gespannt.

Was es sonst noch zu sehen gab

Im Vorübergehen sehe ich mir noch bei Assassin's Creed 2 an, wie der neue Assassine Ezio mit Leonardo da Vincis Fluggerät über das Venedig der Renaissance gleitet, an Feuerstellen Thermik tankt und den Brandpfeilen der Soldaten ausweicht - bis er sich auf einem Dach niederlässt und gleich ein paar Wachen mit seinen neuen Doppelklingen meuchelt. Einen ausführlichen Bericht dazu könnt ihr hier lesen.

Auch das Rollenspiel Risen und den Renner Need for Speed Shift nehme ich nur aus der Ferne mit, weil ich die ausführlichen Berichte auf Gameswelt.at schon gelesen habe.

Endlich Party

So, genug gearbeitet. Schließlich ist das hier ja eine Party. Also gehe ich endlich in den Garten runter und genehmige mir ein Bier. Mit der Flasche in der Hand wird man gleich viel kommunikativer. Bis mein Magen knurrt und ich mich beim Grillmeister anstelle. Gegen 22.00 Uhr strömt die Masse in den zweiten, kleineren Innenhof, der jetzt lauschig blau leuchtet. Ein DJ legt dort irgendein Geblubber auf und ich frage mich, warum bei einer Party, bei der ein Frauenanteil von maximal fünf Prozent herrscht, Mädchenmusik gespielt werden muss. Der geringe Damenanteil erinnert mich an die ersten Partys meiner Jugend, und das stimmt mich irgendwie traurig. Denn Videospiele, Bier und verschwindend wenig Mädchen auf der Party - damit hat sich eigentlich in meinem Leben gar nichts geändert.

Die Xbox-Summerparty war trotzdem ein schönes Erlebnis. Denn selten kommt man dazu, sich gleich so viele neue Spiele auf einmal anzusehen oder auszuprobieren. Und ebenso selten kann man mit so vielen Leuten so viel über Videospiele plaudern. Ich freue mich jedenfalls schon auf nächstes Jahr. Und auf ein vielleicht etwas rockigeres Finish. Musikalisch, versteht sich.