Test - Metro: Last Light : Tunnelblick
- PC
- PS3
- X360
Nie war Zerstörung schöner
Dabei fällt auf, wie prachtvoll 4A Games das alles in Szene gesetzt hat. Technisch bewegt sich Metro: Last Light mit seinen knackig scharfen Texturen - bis auf gelegentlich schwache Bodentexturen - auf allerhöchstem Niveau. Die Licht- und Schatteneffekte sind eine Augenweide. Wer sich mit seiner zersplitterten Gasmaske einen Weg durch Wind und Wetter auf der Oberfläche bahnt, dabei den Dreck von seiner Maske wischt und im Hintergrund die "wunderbar" zerstörte Stadt Moskau mit einigen Wiedererkennungsmerkmalen sieht, der kommt ins Staunen. Vor allem, weil das alles viel authentischer wirkt als die nur wenig stärkere Hochglanzgrafik von Crysis 3.
Für maximalen Genuss sollte man allerdings schon einen knackigen Rechner mit aktueller Grafikkarte unterm Tisch haben. Dann allerdings kommt man zuweilen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auch auf der Xbox 360 hinterlässt Metro: Last Light ein überraschend gutes Bild, vorausgesetzt, man gönnt der Konsole die optionale Installation. Auch hier spielt der Titel qualitativ an vorderster Front mit, wenn auch sporadisch mit Schwächeln der Bildrate und gelegentlichen Zeilenverschiebungen erkauft. Bei dem tollen Gesamteindruck mag das aber gar nicht so recht stören. Wenn man mit Gewalt noch etwas bemängeln will, dann vielleicht die arg starre Mimik der Charaktere. Erfreulich ist, dass die Ladezeiten sowohl auf PC als auch Konsole kurz ausfallen. Geht doch.
Dazu passt die überaus gelungene akustische Untermalung, die die Atmosphäre noch verstärkt. Immer wieder sorgen passend eingesetzte Umgebungsgeräusche dafür, dass einem der Schreck in die Glieder fährt oder ein schönes Unwohlsein zum stetigen Begleiter wird. Die dezente Hintergrundmusik unterstützt das zusätzlich, ebenso wie die sehr knackigen Waffenklänge. Die deutsche Sprachausgabe geht komplett in Ordnung, auch wenn der ständige russische Dialekt auf Dauer ein wenig an den Nerven zerrt. Wer das nicht mag, wechselt zu den anderen Sprachen. Sowohl PC- als auch Konsolenversion bieten verschiedensprachige Vertonungen – Russisch inklusive.
Schleichen > Ballern
Artjoms Reise wird so zu einem unglaublich intensiven und abwechslungsreichen Trip, der einen immer wieder in den Bann zieht. Dabei vergisst man fast gänzlich, dass das Spiel weitgehend linear ist. Doch immerhin: Die Umgebungen sind oft weitläufig gestaltet und es gibt immer wieder etwas zu entdecken, allem voran wertvolle Vorräte wie Munition, Filter für die Gasmaske oder Medipacks. In den Tunneln offenbaren sich beispielsweise Seitengänge, deren Untersuchung sich lohnen kann. Wer etwas genauer hinschaut, ist überrascht, wie viele Wege es in einigen Abschnitten gibt, und das hat seinen Grund.
Denn auch wenn das Spiel linear ist, die Spielweise ist es absolut nicht. Wer will, kann sich in den Gefechten mit menschlichen Gegnern oder Mutanten mit roher Gewalt durchsetzen. Das kann gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden aber schnell in die Hose gehen, denn Munition ist dort äußerst knapp und jeder Feind ist tödlich. Daher empfiehlt es sich, in den Schatten zu bleiben, zu schleichen, leise Waffen zu nutzen und Gegner zu umgehen. Die Schleichmechanik wird dabei richtig gut unterstützt, wobei eine kleine Anzeige auf eurer Armbanduhr, die witzigerweise immer die richtige Echtzeit anzeigt, euch einen Hinweis gibt, ob ihr gesehen werden könnt.
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