Preview - Mercenaries 2: World in Flames : Verpuffen bereits die Flammen?
- PS3
- X360
Zwei Dinge scheinen derzeit richtig angesagt zu sein: Open-World-Spiele und kooperative Action. Nach einigen Verschiebungen wollen Electronic Arts und Pandemic ebenfalls in diese Lücke drängen mit ihrem 'Mercenaries 2: World in Flames'. Bereits im vergangenen Herbst konnten wir durchwachsene erste Eindrücke vom Spiel sammeln. Im Rahmen eines Presse-Events in München durften wir erneut Hand anlegen und begutachten, was sich in den letzten Monaten am Spiel getan hat.
Euer Arbeitsgebiet als Söldner ist Venezuela. Ein machtgieriger Tyrann fummelt munter an den Ölreserven des Landes herum. Das finden die Abnehmer weniger witzig. Der Kampf um das schwarze Gold bricht in vollem Umfang aus und jeder versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Ihr ebenso, denn das Szenario bietet euch als Söldner reichlich Möglichkeiten, Geld zu verdienen, wenn auch mit gewissem Risiko. Und da die potentiellen Kunden über reichlich Schotter verfügen, stehen euch alle erdenklichen Mittel zur Verfügung.
Als einer von drei Charakteren, die Kennern des Vorgängers bekannt vorkommen dürften, könnt ihr 18 Story-Missionen absolvieren. Hinzu kommen Hunderte von kleineren Nebenaufträgen, die ihr für die insgesamt fünf Fraktionen im Spiel erledigen dürft. Schauplatz des Geschehens ist ein rund acht mal acht Kilometer großes Gebiet, in dem sich Küsten, Dschungel und Städte abwechseln. Dabei handelt es sich um eine komplett offene Spielwelt, sprich, was ihr seht, könnt ihr auch betreten oder befahren. Die Einschränkung der Wassernutzung aus dem Vorgänger existiert ebenfalls nicht mehr.
Methods of Destruction
Geballert wird aus der Third-Person-Perspektive. Eure hoffentlich reichlichen Einkünfte versorgen euch mit allerlei Spielzeug. So gibt es ein umfangreiches Waffenarsenal, welches ihr auch in der Spielwelt selbst jederzeit aufstocken oder verändern könnt. Von der Pistole bis zum Raketenwerfer ist alles zu haben, womit man Gegner kaltstellen oder pulverisieren kann. Des Weiteren gibt es über 130 Fahrzeuge im Spiel, vom normalen Auto über Panzer bis hin zu Booten oder Helikoptern, wenn es sein muss natürlich mit Waffenbestückung.
Wenn es in der Kasse richtig klingelt, könnt ihr Support anfordern während eurer Missionen. Auch da wird geklotzt und nicht gekleckert, denn unter anderem stehen ein ganzer Batzen Luftschläge, Artilleriebeschuss, Bomben- und Raketenangriffe zur Verfügung. Das wäre natürlich nur halb so schön, wenn nicht so ziemlich alles, was ihr sehr, auch zerstört werden kann. Egal ob Fahrzeuge, Kleinausstattung oder ganze Gebäudeteile - es gibt nichts, was ihr nicht zu Kleinholz verarbeiten könnt. Spielerische Möglichkeiten habt ihr reichlich.
Gemeinsam sind wir stark
Spaßig wird das Ganze natürlich vor allem dann, wenn ihr nicht allein unterwegs seid. Getreu der aktuellen Modewelle aus Spielen wie 'Conflict: Denied Ops' oder 'Army of Two' könnt ihr mit einem Freund auf Zerstörungstour gehen und gemeinsam sowohl Gegner als auch Umgebung in Schutt und Asche ballern. Der Online-Koop-Modus sieht nach einer spaßigen Ergänzung zum normalen Einzelspielerdasein aus und dürfte seine Reize haben.
Weniger reizvoll ist allerdings über weite Strecken die technische Umsetzung. Die häufigen Abstürze der gezeigten Xbox-360-Version waren zwar auf eine falsche Version der Debug-Software zurückzuführen, aber das ändert nichts daran, dass 'Mercenaries 2' zumindest in der Vorabfassung über weite Strecken enttäuscht. Die Umgebungen erscheinen eher unspektakulär und die an sich schicken Explosionen und Raucheffekte erschrecken mit üblen Verpixelungen. Überdies wirken die KI und einige Scriptsequenzen oftmals ziemlich sinnfrei.
Sicher, bei einem Open-World-Spiel müssen hier und da Abstriche aufgrund des puren Umfangs gemacht werden, aber es gibt genügend Spiele, die gezeigt haben, dass diese Abstriche nicht zu groß sein müssen. Man darf wohl gespannt sein, ob Pandemic in den kommenden Wochen im Rahmen des Finetunings noch einiges verbessert. Eine gewisse Skepsis konnten wir auch in den Gesichtern der anwesenden Kollegen problemlos erkennen.
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