Test - Mario Power Tennis : Spiel, Satz und Niederlage
- Wii
Fast genau vier Jahre ist es jetzt her, dass euch Nintendo mit Mario Power Tennis auf den GameCube-Centre-Court gelockt hat. Was damals für kurzweilige Partien sorgte, soll jetzt auch Wii-Besitzer in Verzückung versetzen. Ob das wirklich gelingt, verraten wir euch im Rahmen dieses Artikels.
Ein Blick auf die Verpackung von Mario Power Tennis für die Wii lässt einiges erhoffen. Von einer "New Play Control" ist da die Rede. Hm, das einstmals so geniale Arcade-Tennis mithilfe von Nunchuck und Wiimote zocken, dazu vielleicht noch die eine oder andere Neuerung - ja, das wäre ziemlich genial. Doch Wunsch und Realität liegen nun mal nicht selten recht weit auseinander, und das trifft leider auch in diesem Fall zu. Die erste große Enttäuschung liefert der reine Inhalt des Spiels. Dieser ist 1:1 identisch mit dem vier Jahre alten GameCube-Spiel, das seinerzeit bei uns einen Award abstauben konnte. Prinzipiell könntet ihr an dieser Stelle einfach aufhören zu lesen und euch das besagte Review dazu zu Gemüte führen - ihr würdet nichts verpassen.
Alles beim Alten
Dennoch an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung: Es stehen - inklusive der freischaltbaren Charaktere - insgesamt 18 bekannte Figuren aus dem Mario-Universum zur Auswahl, die allesamt individuelle Stärken und Schwächen aufweisen. So sind Schwergewichte wie Bowser und Donkey Kong zwar ziemlich lahm, gleichen dieses Manko jedoch mit einem wuchtigen Schlag wieder aus. Yoshi hingegen ist wieselflink, verfügt allerdings nicht über allzu viel Kraft. Zudem hat jeder Charakter zwei Spezialschläge in petto, die er - effektreich inszeniert - auf Knopfdruck entfesselt. Überhaupt sind die Partien sehr acradelastig und auf schnelle Ballwechsel samt abgedrehter Präsentation fokussiert. Hinzu kommen Turniere und Minispiele, die für mehr Abwechslung sorgen.
Das alles macht auch heute noch durchaus Spaß und lockt gerade im Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler immer wieder für eine Partie vor den Bildschirm. Allerdings ist es für uns absolut unverständlich, warum Nintendo in die Wii-Neuauflage keine zusätzlichen Inhalte eingebaut hat. Keine neuen Minispiele, keine neuen Charaktere und auch der Online-Modus glänzt weiterhin nur mit Abwesenheit. Selbst Grafik und Sound wurden ohne Änderungen übernommen, ohne jegliche Kosmetik.
Spiel, Satz und Niederlage
Okay, so ganz stimmt das auch wieder nicht, denn es gibt sehr wohl einen neuen Aspekt: die Steuerung. Wie angekündigt könnt ihr ab sofort mit Nunchuck und Wiimote die virtuellen Filzbälle über den Platz dreschen. Das ist sogar in vier verschiedenen Modi möglich, wobei der "einfachste" einer kindgerechten Automatik gleichkommt. Die Figuren rennen dann selbstständig über den Platz und ihr müsst nur noch im richtigen Augenblick die Wii-Fernbedienung schütteln. Wer sich für die "freie" Variante entscheidet, nimmt die Kontrolle der Figur zwar selbst in die Hand, doch besser wird die Angelegenheit dadurch nicht - fast schon im Gegenteil.
Die Bewegungserkennung ist stellenweise so mies, dass nicht die von euch gewünschten Schläge ausgeführt werden. Es kommt oftmals einem Glücksspiel gleich, ob eine Partie so verläuft, wie ihr es euch wünscht. Der eigentlich geplante Lob verkommt plötzlich zum ungewollten Schmetterschlag - arghs. Hinzu kommen vermeidbare Ärgernisse wie zum Beispiel die Unfähigkeit, während des Laufens zu schlagen. Und wer gedacht hat, dass er einfach den bewährten GameCube-Controller anschließen kann, um dieses Problem zu umgehen, wird abermals enttäuscht - geht nicht. >>
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