Test - Mario & Luigi: Dream Team Bros. : Geschwisterliebe
- 3DS
Mario & Luigi: Dream Team Bros. sollte zukünftig Thema in Lehrgängen für angehende und bereits tätige Entwickler sein. Studio Alpha Dream hat einen Titel entworfen, der die vielen Stolpersteine des japanischen Rollenspiels umschifft und ein Quell der guten Laune und des Spielspaßes ist. Grafik, Musik, Level-Design: Alles ist Teil eines stimmigen Gesamtpakets, das euch vergessen lässt, dass die Gebrüder ihr Geld sonst mit Jump 'n' Runs verdienen.
Als Regentin des Pilzkönigreiches ist es Prinzessin Peachs Aufgabe, andere Länder zu bereisen und dafür Sorge zu tragen, dass ihr Land und dessen Bewohner angemessen vertreten werden. Aus diesem Grund macht das Fräulein in Begleitung ihrer treuen Toad-Gefolgschaft eine Reise zur Insel La Dormita. Im Schlepptau dürfen die Geschwister Mario und Luigi natürlich nicht fehlen. Auf dem kleinen Eiland angekommen, wird Peach jedoch in die Traumwelt entführt. Durch die Hilfe von Prinz Traumbert, einem Angehörigen des Kisso-Volkes, gelangen Mario und Luigi in die Parallelwelt, um dem Bösen Einhalt zu gebieten.
Statt das Innenleben von Bowser zu erforschen, dreht sich im neuen Ableger alles um die Träume von Luigi. Nur der zuweilen etwas ängstliche und tollpatschige Klempner ist in der Lage, das Portal durch eine gesunde Mütze Schlaf zu öffnen. Die Perspektive wechselt dann unverzüglich zu einer klassischen 2-D-Ansicht. Innerhalb der Träume wird Mario von Traum-Luigi begleitet. Da der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt sind, kann sich Luigi in bestimmte Objekte hineinversetzen und Mario unter die Arme greifen. Dazu interagiert ihr per Touchscreen-Eingabe mit Luigis Gesicht. Ihr kitzelt seine Nase oder zieht ihm die Barthaare lang – abhängig vom gewählten Objekt müsst ihr unterschiedliche Gesichtspartien berühren.
Dadurch ergeben sich im Spielverlauf verschiedene Rätsel, die es zu lösen gilt. Neben diesem Aspekt stehen die Kämpfe im Vordergrund. Berührt ihr einen Gegner, wechselt das Spiel in einen separaten Kampfbildschirm. Mario und Luigi greifen auf ihre außerordentlichen Sprungfähigkeiten und ihre Hämmer zurück, um sich zur Wehr zu setzen. Während der rundenbasierten Auseinandersetzungen wählt ihr in aller Ruhe eure Aktionen aus. Drückt ihr zum passenden Moment eine Taste, verstärkt ihr die jeweiligen Angriffe. Ebenso könnt ihr gegnerischen Attacken ausweichen oder sie gegebenenfalls kontern.
So schön
Ein außerordentlich großes Kompliment verdient die Akustik des Titels. In Anbetracht der farbenfrohen und familienfreundlichen Aufmachung solltet ihr nicht mit epochalen Klänge á la Lost Odyssey oder Xenoblade Chronicles rechnen. Dafür erwarten euch extrem eingängige Melodien, die wunderbar mit der Grundstimmung des Spiels harmonieren und schlicht und ergreifend Freude bereiten. Die grafische Präsentation steht dem in nichts nach. Mario & Luigi kombiniert 2-D- mit 3-D-Grafik auf eine meisterliche Art und Weise. Dadurch bleibt der Charme der 2-D-Vorgänger trotz besserer Technik erhalten. Höhepunkt der Präsentation sind die verschiedenen Animationen von Mario und Luigi sowie der pseudoitalienische Akzent der Protagonisten.
Die spielerischen Qualitäten hieven den Titel dann letztendlich über den Großteil der Rollenspielkonkurrenz. Entwickler Alpha Dream zelebriert puren Spielspaß. Wenn man zum reinen Durchspielen mehr als 30 Stunden benötigt und zu keiner Zeit Langeweile aufkommt, müsste man eigentlich aufstehen, applaudieren und „Bravo“ rufen. Die Mixtur aus Kämpfen, Rätseln, humorvollen Dialogen und dem Wechsel zwischen Wach- und Traumwelt ist so gut abgestimmt, dass ihr eines bestimmten Elements nie überdrüssig werdet und gar nicht merkt, wie schnell die Zeit vergeht.
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