Test - Kingdom Hearts 2 : Kingdom Hearts 2
- PS2
Aber nicht falsch verstehen: 'Kingdom Hearts 2' ist und bleibt trotzdem ein sehr gutes Action-Rollenspiel. In der Tat ist den Entwicklern vor allem das Kampfsystem fast exakt so gelungen, wie man es sich von einem modernen Genrevertreter wünscht. Unzählige, schön ausgearbeitete Feinde stürzen sich je nach Spielwelt auf Sora und die Seinen, sodass ihr sie mit eurem Schlüsselschwert gekonnt niederringen könnt. Während sich die ersten Kämpfe des Spiels noch auf reines Knöpfchendrücken beschränken, erwerbt ihr mit fortschreitendem Spielverlauf schließlich zusätzliche Erfahrungspunkte, mit denen ihr die Fähigkeiten eurer Charaktere Stück für Stück verbessert. Ausgefeilte Angriffs- und Konteraktionen sind ebenso möglich wie mächtige Combo-Attacken. Nur schade, dass simple Schwertangriffe nach wie vor das wirkungsvollste Mittel in den Auseinandersetzungen mit den Feinden darstellen. Die Verwendung von Magie fristet dagegen ein kaum beachtetes Dasein, was dem Kampfsystem leider ein Stück seiner Tiefe raubt.
Aus Fehlern lernt manDas ist aber schon fast der einzige Kritikpunkt, den man sowohl 'Kingdom Hearts 2' als auch seinem vier Jahre älteren Vorgänger vorwerfen kann. Square Enix und Disney haben sich die Wünsche der Fans zu Herzen genommen und nahezu alle Unzulänglichkeiten beseitigt: Die Reisen zwischen Welten unternehmt ihr zwar weiterhin mit eurem Gummischiff, dafür wurde das Minispiel nun deutlich aufgewertet. Bessere Grafik, mehr Anpassungsmöglichkeiten und eine in sich stimmigere Spielmechanik sind die wichtigsten Neuerungen. Selbst die Kameraperspektive, ohne Zweifel das größte Problemkind des Vorgängers, ist nun in der Regel günstig positioniert und gewährt deutlich erweiterte Kontrollmechanismen. Einzig in Kämpfen, bei denen unzählige Gegner auf euch einstürzen, bleibt die Übersicht bisweilen auf der Strecke. Trotzdem macht sich auch bei der restlichen technischen Umsetzung ein gutes Gefühl im Bauch breit. Charakter- und Spielweltendesign sind nicht nur für PlayStation-2-Verhältnisse spitze, die farbenfrohe Grafik setzt das Geschehen auf dem Bildschirm effektvoll in Szene und die motiviert agierenden Synchronsprecher hauchen den Figuren Leben ein. Nur schade, dass erneut nicht alle Dialoge vertont wurden.
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