Test - Kane & Lynch 2: Dog Days : Psychopathische Wackeldackel
- PC
In Deckung! Wenn es denn geht ...
Per Knopfdruck scheucht ihr Lynch in eine sichere Position, was aber nicht immer klappt. Mal sind durchaus große Objekte wie ein Gabelstapler nicht als Deckung nutzbar, mal funktioniert das Deckungssystem nur halbherzig und lässt euch nach einer Sekunde bereits wieder ungeschützt dastehen. Zudem zickt die Kamera in der Deckung mitunter mächtig herum und ihr könnt Gegner nicht sauber anvisieren. Und immer wieder kassiert ihr selbst hinter Deckungen Kugeln. Das haben andere Spiele deutlich besser hinbekommen. Nett ist allerdings, dass Deckungen generell zerstörbar sind.
Dann wird es biestig, denn die Gegnerscharen wissen immer ganz genau, wo ihr gerade steckt, und hauen euch Kugeln um die Ohren bis zum Gehtnichtmehr. Es kann aber auch schon mal passieren, dass ein Gegner direkt neben euch steht, ohne euch zu bemerken. Nur gelegentlich blitzt bei den Feinden so etwas wie aggressive Intelligenz auf. Meist reicht es aus, in Deckung zu bleiben und die Widersacher beim regelmäßigen Blick aus der Deckung auszuknipsen. Die Gegner sind in Summe also etwa so intelligent wie die Geschichte des Spiels.
Gelegentliche Frustpassagen sind aufgrund des seltsamen Trefferverhaltens und einiger Schwankungen im Schwierigkeitsgrad nicht ausgeschlossen. Immerhin, die Rücksetzpunkte sind recht fair verteilt und ihr habt, auch wenn ihr niedergeschossen werdet, zumindest noch den Hauch einer Chance. Denn ihr könnt am Boden noch in Deckung krabbeln und dabei um euch schießen, was euch im Verlauf des Spiels mehr als einmal den Hintern rettet. Medipacks oder Ähnliches gibt es nicht, Kane & Lynch 2 hält sich an den neuen Standard des Regenerierens in Deckung.
In Summe ist Kane & Lynch 2 nicht mehr als eine ziemlich sinnlose Aneinanderreihung von Schießereien. Wäre nicht schlimm, wenn es nicht mit der Zeit einfach nur langweilen und nerven würde. Das gilt selbst für die gewohnt markigen Kommentare der beiden Hauptdarsteller, die kein Blatt vor den Mund nehmen und kaum ein Schimpfwort auslassen. Leider wirkt das ebenfalls auf Dauer viel zu bemüht und aufgesetzt. Auch hier also ein im Grunde nicht schlechter Aspekt, der mit der Zeit aber nervt.
Gemeinsam oder nicht?
Vielleicht macht der Mehrspielermodus es nach den rund sechs bis sieben Stunden Solospiel ja etwas besser? Der bietet unter anderem einen Online-Koop-Modus für zwei Spieler, in welchem ihr die „Geschichte" zusammen zocken könnt. Das ist sehr erfreulich, leidet aber unter denselben Schwächen wie der Solomodus. Im Arcade-Modus könnt ihr offline mit KI-gesteuerten Kumpanen schon mal Erfahrungen für das Spiel mit menschlichen Kameraden sammeln.
Der Modus „Fragile Alliance" greift den Mehrspielerbereich des Vorgängers auf. Zusammen mit euren Kameraden begeht ihr einen Überfall, müsst vier Millionen Dollar in vier Minuten erbeuten, flüchten und am Leben bleiben. Was die Sache erschwert, sind eure Mitspieler. Denn auch wenn ihr kooperativ unterwegs seid, könnt ihr euch als Verräter offenbaren, eure Kollegen niederstrecken, deren Geld einsacken und ohne sie versuchen zu entkommen. Die beiden Spielmodi „Undercover-Cop" und „Räuber und Gendarm" klingen zunächst nett, sind aber im Grunde nur Varianten des Fragile-Alliance-Modus, in denen ein zufälliger Spieler ungestraft als eingeschleuster Cop die Ganovenschar aushebeln kann oder Gangster und Polizei sich um die Beute raufen.
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