Test - HP Omen X 900-051ng : Schräger Brocken zum Zocken
- PC
Alles in allem bemerkt man deutlich, dass HP aufgrund des teuren Gehäuses einiges an Zugeständnissen bei der Hardware machen musste, um den Preis des Rechners nicht völlig zu sprengen. Schaut man auf den Einzelpreis des Gehäuses, das für rund 600 Euro im Handel zu haben ist, wird klar, wohin große Teile des Budgets geflossen sind und warum bei einigen Komponenten ein wenig der Rotstift angesetzt wurde.
Gute Leistung auch in 4K
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die Leistung des Omen X ist alles andere als schlecht und sie reicht locker aus, um auch hardwarehungrige Spiele in 4K mit 30 fps oder mehr zu zocken. Aber es wäre mehr drin gewesen. HP verzichtet zugunsten der Optik auf einige Prozente an Leistung. Das mag eine bewusste Entscheidung sein, um sich ein wenig von den Hochleistungsmaschinen der Konkurrenz abzusetzen. Ob man damit allerdings Hardcore-Gamer mit voller Brieftasche, die eher auf Leistung setzen, erreichen kann, bleibt abzuwarten.
Sei es drum, zocken kann man mit dem Omen X richtig gut. Spiele in Full-HD-Auflösung stellen überhaupt kein Problem für diese Konfiguration dar. Unter 1440p wird die magische Grenze von 60 fps bei maximalen Einstellungen relativ problemlos geknackt. Unter 4K sind je nach Titel bei maximalen Einstellungen gut spielbare 30 fps oder mehr machbar, auch wenn die Performance je nach Titel zwischen 5 und 15 Prozent unter der von Rechnern mit übertakteten GTX-1080-Grafikkarten bleibt.
Hier einige Benchmarks, damit ihr euch einen Eindruck davon verschaffen könnt, was der Omen X in dieser Konfiguration an Bildraten stemmen kann:
Eine Sache müssen wir abschließend allerdings noch ansprechen. Wie eingangs schon erwähnt, wäre der Omen X aufgrund des Gehäusekonzepts und der guten Erreichbarkeit der Komponenten ein Traum fürs Customizing. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer: Ganz so einfach geht das nicht. Der Omen X bietet keine BIOS-Optionen oder Tools, um eigene Übertaktungen vorzunehmen, mal abgesehen davon, dass Grafikkartenmodell und CPU-Wasserkühlung kaum noch Luft nach oben haben, was die Temperaturen angeht. Das Gehäusekonzept verpufft somit mehr oder minder, weil die Kühlleistung nicht mitspielt.
Hinzu kommt, dass Modifikationen am Innenleben offenbar zulasten der Garantie gehen. Dementsprechend würden jedwede Form des Übertaktens sowie der Austausch von Komponenten ein Erlöschen der Garantie bedeuten. Das ist schade, zumal HP gerade die Aufrüstmöglichkeiten des Gehäusekonzepts als wichtiges Feature anpreist.
Wer einen kräftigen Komplettrechner sucht und in absehbarer Zeit keine Ambitionen hat, stärkere Komponenten einzubauen, kann damit zwar leben. Wollt ihr aber das Maximum an Leistung aus eurem PC herauskitzeln, seid ihr mit einem anderen Gerät vermutlich besser bedient. Oder ihr erwerbt das Gehäuse einzeln, wenn ihr seinem wuchtigen Look nicht widerstehen könnt, und stopft es selbst mit hochwertigeren Komponenten voll.
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