Test - Hitman: Episode 5 – Colorado : Folge 5 der Hitman-Saga getestet
- PS4
Als die erste Hitman-Episode im März dieses Jahres erschien, konnte sich niemand so recht vorstellen, was aus dem Action-Schleicher einmal werden würde. Inzwischen steht das fünfte Abenteuer von Agent 47 namens Colorado zum Download bereit und selbst harsche Kritiker dürften mittlerweile verstummt sein. Das mutige Rezept des Episodenabenteuers ist aufgegangen, das Spiel wächst und gedeiht dank innovativer DLC-Politik. Aber kann auch der fünfte und damit vorletzte Teil der Serie überzeugen?
Eins wird schon nach wenigen Minuten klar: Die fünfte Hitman-Folge ist definitiv die schwierigste bislang. Vorbei die Zeiten, in denen ihr euch zu Beginn gemütlich umschauen und nach Hinweisen suchen durftet. Stattdessen wirft euch die Mission mit dem schmucken Titel „Freiheitskämpfer“ mitten ins Feindesland. In der Einöde Colorados haben sich Terroristen niedergelassen und freuen sich so gar nicht über Besucher. Vom Startpunkt weg seid ihr deshalb unter Beobachtung: Ein falscher Schritt oder eine unbedachte Aktion, schon kleben euch bis an die Zähne bewaffnete Soldaten an den Fersen.
Genau darin liegt letztlich auch der Reiz dieser Episode. Ihr müsst euch durchbeißen und euch Stück für Stück vorarbeiten. Es bringt also nichts mehr, den Kartenmarkierungen für Mordgelegenheiten zu folgen. Sie führen euch nur in Sackgassen. Schaltet stattdessen lieber euer Köpfchen ein und geht mit Bedacht vor. Schließlich wollen gleich vier Ziele ausgeschaltet werden. Entsprechend ist nicht nur ein guter Plan, sondern vor allem Geduld gefragt. Bis ihr die erste Verkleidung gefunden habt, werdet ihr bereits einige Male draufgegangen sein. IO Interactive zielt zweifellos auf erfahrene Spieler ab, die bereits jede Menge „Elusive Targets“ und „Featured Contracts“ erledigt haben.
Nicht so schön
Allerdings vermissen wir den ganz großen Wow-Effekt früherer Hitman-Episoden. Von der Frische eines Sapienza oder dem Leben eines Marrakesch ist in Colorado wahrlich nichts zu spüren. Stattdessen erinnert Colorado eher an ein Tom-Clancy-Szenario: Ein Militärstützpunkt mit jeder Menge Stacheldraht, Hütten und Zelten erwartet euch. Spektakulär ist die Kulisse somit nicht, sondern eher zweckdienlich.
Ein Hitman steht und fällt aber selbstverständlich auch mit seinen Attentatsoptionen. Wir wollen natürlich nicht zu viel verraten, doch Colorado bricht allein aufgrund seines hohen Schwierigkeitsgrads und der ständigen Überwachung aus den alten Grenzen aus. Ein Ziel einfach vergiften und anschließend im Klo versenken? Das funktioniert nicht. Stattdessen müsst ihr vorsichtig auf die Suche nach Hinweisen gehen. Ein Beispiel: Einer eurer Widersacher experimentiert gerne mit Sprengstoff. Was läge da näher, als sein Spielzeug ein wenig zu tunen und so für mehr Wumms zu sorgen? Insgesamt umfasst die fünfte Episode 70 Herausforderungen, 8 neue Startpunkte, frische Ausrüstungsgegenstände und Waffen sowie 7 neue Trophys beziehungsweise Achievements.
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