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Test - Haze : Das Zukunftsmodell: Drogen in der Armee

  • PS3
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Die andere Seite

Auch unser Held merkt irgendwann, dass sich hinter dem Einsatz der Armee für das vermeintlich Gute in Wahrheit tiefe Abgründe auftun. So wechselt er die Seite und kämpft für die Rebellen gegen seine ehemaligen Kollegen. Die Rebellen verfügen über kein Nektar, sodass ihr wohl oder übel auf die Vorteile der Droge verzichten müsst. Das heisst aber nicht, dass die Droge nun keine Rolle mehr spielt, den eure Feinde nutzen sie nach wie vor. Der Clou an der Sache ist aber nun, dass die Rebellen das Nektar gegen ihre Feinde einsetzen können. Mit etwas Geschick könnt ihr etwa den Nektar-Tank der Gegner treffen und sie so schneller ausschalten. Oder ihr nehmt das Nektar eines besiegten Feindes und montiert es auf einer Granate – werft ihr dieses Utensil nun auf eure Gegner, ballern die in einem unfreiwilligen Drogentrip wild auf ihre eigenen Kameraden. Ebenfalls praktisch: Da Leichen bekanntlich durch das Nektar für die Soldaten nicht mehr sichtbar sind, könnt ihr euch einfach tot stellen und werdet so von der Gegenseite nicht mehr gesehen.

Die Militärdroge spielt eine große Rolle in ’Haze’ und hebt den Titel angenehm von der Konkurrenz ab. Die übrige Action folgt hingegen dem Genre-Standard: Ihr ballert mit verschiedenen Wummen aus der Ego-Sicht auf eure Feinde, nehmt sie auch mal per Scharfschützengewehr ins Visier oder sorgt mit dickeren Kalibern für Explosionen. Auch die mittlerweile fast schon obligatorische Fahrt in einem Jeep durch das Gelände ist im Spiel enthalten, wobei die Fahrphysik sehr arcadelastig gehalten ist. Auch sonst geht die Steuerung aber gut von der Hand und orientiert sich an anderen Konsolen-Shootern.

Auffällig bei der Präsentation von ’Haze’ war, wie viel Freude die Entwickler an ihrem Produkt haben und wie sie selbst über kleinere Bugs oder unvorhergesehene Situationen (noch) herzlich lachen können. Das Spiel machte noch keinen sehr fertigen Eindruck, obwohl der Titel noch in diesem Jahr auf der PlayStation 3 erscheinen soll. Neben der interessanten Einzelspielerkampagne, die ihr übrigens auch im Koop-Modus zocken könnt, gibt es auch noch einen Mehrspielermodus für bis zu 24 Online-User gleichzeitig. Hierbei habt ihr die Wahl, ob ihr aufseiten der Soldaten kämpfen und das Nektar einsetzen oder lieber als Rebell die zahlreichen Tricks gegen die Hightech-Kämpfer nutzen wollt. Die Entwickler sind zurzeit dabei, am Balancing dieses Spielmodus zu feilen, damit keine Seite einen entscheidenden Vorteil hat. Nicht schlecht wäre es, wenn die Entwickler auch noch etwas mehr Arbeit in die Grafik investieren würden. Während der erste gezeigte Abschnitt mit einem Dschungel-Szenario noch ordentlich was hermachte, wirkten die späteren Levels ziemlich detailarm und schwach texturiert. Die Optik erinnert trotz realistischen Touchs etwas an frühere ’TimeSplitters’-Spiele – kein Wunder, schließlich stammt ’Haze’ von denselben Entwicklern.

Fazit

von David Stöckli
Die Sache mit der Militärdroge ist nicht nur originell, sondern sorgt für die richtige Würze in dem neuen Ego-Shooter der ’TimeSplitters’-Macher. Was sich die Entwickler alles für die Soldaten, aber auch für die Gegenseite haben einfallen lassen, ist überaus beachtlich. Gerade im Multiplayer-Modus bin ich gespannt darauf, ob das Konzept auch langfristig zu überzeugen weiß. Ein Lob gibt es jetzt schon dafür, dass die Entwickler versuchen, einige neue Ideen in die breit getrampelten Egoshooter-Pfade zu bringen.

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