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Test - Gunfighter 2: Revenge of Jesse James : Gunfighter 2: Revenge of Jesse James

  • PS2
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High Noon. Wir reiten in den nächstgelegenen Drugstore, um einen Deal mit Jesse James auszuhandeln. Ein Verkäufer ist damit beschäftigt, den Werbefolder für ’Gunfighter II: Revenge of Jesse James’ zu platzieren. Hängt ihn höher, ruft noch der Hilfssheriff, als wir bereits unser Spiel für eine Handvoll Dollar aus der rechten Hand des Teufels entgegennehmen. Meine beiden Nachbarn, Smith und Wesson, werden sich wundern, wenn sie mich heute mit rauchenden Colts vor meiner Laterna Magica sitzen sehen, doch das ist mir egal. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss.

Gunfighter 2: Revenge of Jesse James
Wir wollen sicher kein Konto eröffnen.

Als die Bilder laufen lernten
Die Entwickler von Rebellion versetzen uns mit ’Gunfighter II: Revenge of Jesse James’ in eine Zeit, in der das Wort 'Spielkonsole' noch nicht geboren war und bewegte Bilder gerade erst anfingen, die Menschen zu begeistern. Der ’Wilde Westen’ - Synonym für echte Männer, Whisky und Kopfgeldjäger auf der Jagd nach Pferdedieben. Und ihr spielt die Hauptrolle. General ’Deadeye’ Jameson ist der Name des personifizierten Bösen in unserer Geschichte um Liebe, Betrug und dunkle Machenschaften, im verträumten Westernstädtchen Deadcrow’s Gulch. Hier hat ’Deadeye’ eine gestohlene Lieferung Goldbarren, die eigentlich für Fort Knox gedacht waren, versteckt. Eigentlich sollte ja Sheriff Barnes für Recht und Ordnung sorgen. Eigentlich! Doch Barnes Sinn für Gerechtigkeit ist ebenso ausgeprägt wie die Geduld hungriger Geier, die über einem Stück verwesenden Aas kreisen. Hier kommt ihr ins Spiel, in der Haut von Jesse James zieht ihr mit eurer Flamme Zee und euren neuen Kumpel ’Bad’ Bob Younger los, um dem finsteren General das Handwerk zu legen. Was Jesse nicht weiß ist die Tatsache, dass Bob Younger ihm die Schuld am tragischen Tod seines Bruders gibt, den eigentlich die berüchtigte Carson Gang auf dem Gewissen hat.

Gunfighter 2: Revenge of Jesse James
Kurze Zwischensequenzen erzählen die Story.

Sattelt die Hühner
'Gunfighter II: Revenge of Jesse James' stellt den Nachfolger des PSone-Titels ’Gunfighter’ dar und präsentiert sich ebenso wie sein Vorgänger als klassischer Lightgun-Shooter. Der Einsatz des Joypads ist zwar optional möglich, macht aber nur wenig Sinn, da sich schnelle Reaktionen sehr mühsam gestalten - also besser gleich zur Lichtpistole greifen. Es wird grundlegend aus der Ego- Perspektive gespielt, in der ihr wie in der ’Time Crisis’-Reihe selbstständig in Deckung geht - hier erfolgt auch das Nachladen der Waffe, und nur um einen Schuss abzufeuern kommt ihr aus der Deckung hervor. Eure Gegner nutzen diese Finten ebenfalls und sind zeitweise nur sehr schwer zu treffen. Eure Lebensenergie wird in Form von Spielkarten dargestellt - nach jedem Treffer wird euch eine Karte abgezogen. Zusätzliche Lebensenergie kann durch das Treffen verschiedener Ziele wie Blechbüchsen erstanden werden. Abwechslung bekommen wir in Form von drei unterschiedlichen Waffen wie dem klassischen Colt (von Beginn an dabei), einer Donnerbüchse mit großer Streuung und der berühmten Gatling Gun geboten, die aber erst freigespielt werden müssen. Wie es sich für einen echten Western gehört, seid ihr nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern auch hoch zu Ross oder auf einer Postkutsche. Das Weiterbewegen in den Levels geschieht automatisch und ist davon abhängig, eine gewisse Anzahl an Halunken in einer vorgegebenen Zeitspanne in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Alternative Pfade können durch einen rechtzeitigen Schuss in die gewünschte Richtung gewählt werden. Wer nicht gerne alleine auf die Verbrecherjagd geht, stellt sich den Bösewichten im gelungenen Coop-Modus. Abgerundet wird das Wild-West-Spektakel durch ein kurzweiliges Arcadespiel und einigen Bonus-Spielchen, in denen es zum Beispiel darum geht, auf Zeit Flaschen aus einem Bar-Regal zu schießen.

Gunfighter 2: Revenge of Jesse James
Unser Sarg steht schon bereit.

Lassen wir es krachen
Die Grafik von ’Gunfighter II: Revenge of Jesse James’ ist zwar keine Offenbarung PS2-technischer Programmierkunst, weiß aber für einen Lightgun-Shooter durchaus zu gefallen. Die Charaktere wurden nett animiert, wiederholen sich aber zu oft. Lichteffekte werden nur spärlich, doch immerhin stimmig eingesetzt. Das oft hektische Geschehen lässt euch meist nur wenig Zeit, die Details näher zu betrachten und so beschränkt sich das subjektive Empfinden in erster Linie auf die fehlerfreie und flüssige Darstellung des Geschehens. Soundtechnisch werden sämtliche Wild-West-Klischees erfüllt - Musik, Schussgeräusche, schreiend fliehende Passanten und schimpfende Bösewichte lassen wenig Platz zur Kritik.

Fazit

von Andreas Weinberger
Lightgun-Liebhaber bekommen solide Hausmannskost in einem klischeebehafteten Wild-West-Ambiente ohne besondere Höhen und Tiefen geboten. Die kurzweilige Action und der spaßige Coop-Modus lassen einen immer wieder zum Plastik-Colt greifen. Joypad-Jäger seien gewarnt, da hier die Steuerung nur sehr schwerfällig von der Hand geht. Aufgrund des recht hohen Schwierigkeitsgrads sollten sich vor allem Lightgun-erfahrene Spieler in die Wild-West-Action stürzen.  

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