Test - GT Pro Series : Ubisofts Wii-Rennspiel zum Abgewöhnen.
- Wii
Im Jahre 2003 veröffentlichte Ubisoft auf GameCube das Rennspiel ’GT Cube’. Nun erscheint der Titel mit neuer Steuerung für Nintendos Wii. Weshalb Racing-Anhänger besser einen grossen Bogen um ’GT Pro Series’ machen sollten, lest ihr im Review.
Schon beim Anblick des recht großen Verpackung wird klar, dass hier nicht nur das Spiel in der Kiste liegt. Beim Auspacken fallen uns einige Plastikteile entgegen, die zusammengebaut ein Minilenkrad ergeben, in welches ihr den Controller eurer Wii einklemmen könnt. Das sagt auch gleich schon, dass die Lenkung eurer Fahrzeuge in diesem Rennspiel voll auf die Bewegungserkennung der Wii setzt. Eure Lenkkünste könnt ihr dabei an 82 lizenzierten Fahrzeugen unterschiedlichster Klassen von insgesamt zehn japanischen Firmen austoben. Der Witz bei der ganzen Angelegenheit: Es handelt sich bei dem Spiel um nichts anderes als eine Portierung des GameCube-Titels 'GT Cube' – welcher wiederum bereits 2003 (!!!) veröffentlicht wurde.
Vom Spielumfang her kann sich 'GT Pro Series' durchaus sehen lassen. Neben den üblichen schnellen Rennen und Zeitrennen wird ein Championship-Modus geboten. In selbigem arbeitet ihr euch durch vier Klassen vom Anfänger bis zum Profi hoch. Habt ihr alle Rennen einer Klasse absolviert, müsst ihr einige Challenges erfüllen, um die Lizenz für die Folgeklasse zu erlangen. Die Einzelwettbewerbe sind immer auf bestimmte Fahrzeugtypen ausgerichtet, wobei ihr jederzeit die Fahrzeuge wechseln könnt. Durch eure Siege schaltet ihr neue Fahrzeuge und Tuningteile frei. Letztere haben jedoch kaum spürbare Wirkung auf das Fahrverhalten. Als Ergänzung zu den Spiel-Modi gibt es noch Drift-Rennen, sowie einen Versus-Modus für bis zu vier Spieler im Splitscreen – etwas wenig für den echten Multiplayer-Fan.
Schlappe Steuerung und miese GrafikDie Steuerung entpuppt sich als eines der großen Mankos. Löblich zwar der Versuch, die Wii-Features mal für ein Rennspiel zu nutzen, nur leider funktioniert das nicht wirklich. Die Steuerung wirkt insgesamt zu schwammig und man bekommt nie so recht das Gefühl, wirklich Kontrolle über die Fahrzeuge zu haben. Erschwerend kommt hinzu, dass sämtliche Fahrzeuge eine starke Neigung zum Übersteuern haben, was der ganzen Angelegenheit recht schnell den Spaß raubt, zumal gerade in den späteren Klassen Drifts gefragt sind, und das funktioniert nun mal nur mit einer sauberen Steuerung.
Was die grafische Umsetzung angeht, orientiert sich das Spiel nicht am üblichen Realismus-Look der meisten Rennspiele, sondern versucht sich am Cel-Shading, ähnlich wie seinerzeit bei 'Auto Modellista'. Grundsätzlich keine schlechte Idee, doch die Umsetzung sieht gelinde gesagt grauenhaft und alles andere als zeitgemäß aus. Sehen schon die Fahrzeuge nicht überzeugend aus, so überkommt einem bei dem Pixelbrei, der am Streckenrand an euch vorbei rauscht, das pure Grauen. Selbst auf CurrentGen-Konsolen würde diese Grafik-Qualität nicht mal annähernd als durchschnittlich durchgehen. Klar, die Wii kann sich in Sachen Grafik ohnehin nicht mit Xbox 360 oder PS3 messen, aber das hier ist auf dem Niveau der Anfangszeiten der PS2 – kein Wunder bei der „Geschichte“ des Titels. Beim Sound sieht es übrigens nicht besser aus, die Fahrzeuge klingen im Wesentlichen wie defekte Akkusauger und die Hintergrundmusik ist schlicht und einfach grässlich.
Kommentarezum Artikel