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Test - Ground Control 2: Operation Exodus : Spiel der Woche 26/04

  • PC
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NSA versus den Rest des Universums

15 Einheiten der NSA stehen 18 Einheiten der Vironen und ihren terranischen Äquivalenten gegenüber. Unterteilt in die Waffengattungen Infanterie, gepanzerte Fahrzeuge und Flugeinheiten ist alles vertreten, wonach es dem Strategen gelüstet. Wie gewohnt reicht dabei in den einzelnen Kategorien das Spektrum von einfachen bis hoch spezialisierten Kampfeinheiten sowie Konter-Einheiten und Verteidigungseinrichtungen. Ein Manko stellen leider die sich etwas zu ähnlichen Einheiten der verfügbaren Fraktionen dar, auch wenn auf Seiten der NSA pro Einheit zwei Feuer-Modi zur Verfügung stehen und sich bei den Vironen zwei gleiche Einheiten zu einer stärkeren verschmelzen können. Natürlich stehen die genreüblichen Modifikationen wie beispielsweise Einheiten-Verhalten, Formationen und Gruppen-Zuweisung auch hier zur Verfügung.

Zwar wird hier auf den klassischen Basen-Bau verzichtet, damit der Spieler seinen an Erfahrung gewinnenden Schützlingen eine größere Bedeutung zumisst, als dass er sie als Kanonenfutter missbraucht. Ein rudimentärer Basen-Bau ist aber in Form der Dropships trotzdem vorhanden. Eroberte Landezonen ermöglichen es diesen Transportern den georderten Nachschub einzufliegen. Nehmt ihr weitere Landezonen ein, stehen euch auch diese Punkte zum Anflug zur Verfügung. Damit lassen sich sehr gut Brückenköpfe in feindliches Terrain schlagen. Wie viel Verstärkung ihr beim General ordern dürft, hängt von der Anzahl eroberter Zielpunkte und der Summe eurer Einheiten ab. Diese Faktoren beeinflussen die Rate der Beschaffungspunkte, der Ressource in 'Ground Control 2'. Habt ihr noch etwas Kleingeld übrig, kann das Landeschiff zudem noch in verschiedenen Kategorien aufgerüstet werden.

Hyperaktives Gameplay und die KI

Zeit zum Durchatmen bleibt selten. Das liegt einerseits an der angriffslustigen KI, die auch den Profi fordern wird, und andererseits an der umständlichen Bedienung der beiden Kameraeinstellungen. Hier könnt ihr zwischen der klassischen Echtzeit-Strategie- und einer freien Kamera wählen. Nicht selten verunglückt man bei Kamera-Fahrten in einer tiefen Schlucht oder muss sie nach der Benutzung von Gruppen-Hotkeys wieder neu einstellen, da sie sich auf Bodennähe gesenkt hat. Trotzdem bietet die freie Kamera eine gute Möglichkeit, sich einen Überblick über das Terrain zu verschaffen, zudem sieht die Verfolgerperspektive beeindruckend aus und kann überzeugen.

Zu denken gibt einem die KI, die sich gerne an ein und denselben Stellen festzufressen gedenkt - die Nutzung von Ausfallmöglichkeiten bleibt die Ausnahme. Eigene Einheiten zeigen manchmal ebenfalls ein sonderbares Verhalten: Ein beschädigtes und zurück zum Reparatur-LKW beordertes Fahrzeug macht nach Erreichen des selbigen prompt wieder kehrt und fährt seiner Vernichtung entgegen, bevor mit der Reparatur überhaupt begonnen werden konnte. Die Wegfindungs-KI hat auch in diesem Titel wieder stark mit sich selbst zu kämpfen und behindert sich nicht selten selbst.

Um seine Truppe erfolgreich zu führen, sollten (neben der Beachtung von Formationsvorteilen) auch die Möglichkeiten, die das Terrain sowie das Wetter bieten, im Hinterkopf behalten werden: Wälder bieten der Infanterie einen Verteidigungs-Bonus und nur diese Truppengattung kann sich durchs Unterholz schlagen. Regen setzt die Sicht und Reichweite der Waffen herab, was gegnerische Einheiten mit großer Reichweite tödlich verwundbar macht. Auch einige Gebäude können besetzt werden und bieten zusätzlichen Schutz. Daneben ist es möglich, Geschütze zu erobern und zu reparieren, um sie mit eigenen Truppen zu bemannen. Wird die Lage zu verzwickt, können Support-Waffen angefordert werden, die dem Gegner ordentlich einheizen oder dessen Sicht vernebeln.

Fazit

von Stephan Lindner
Auch in 'Ground Control 2' setzten die Entwickler eher auf Klasse statt auf Masse. Wer es nicht versteht, seine Einheiten gezielt und überlegt einzusetzen, der wird nicht viel Freude an diesem Spiel haben. Leider konnten die schon bemängelten KI-Schwächen nicht zufrieden stellend ausgemerzt werden und Anfänger werden an diesem Titel zu beißen haben. Schade auch, dass es die Terraner nicht mehr als spielbare Fraktion in die Verkaufsversion geschafft haben, es hätte der Vielfalt nicht geschadet. Profis hingegen kommen voll auf ihre Kosten: Die richtige Kombination der unterschiedlichen Einheiten mit den vielen Möglichkeiten der Nutzung der Umgebung garantieren langen Spielspass in der Kampagne und im Kampf gegen andere Strategen im Multiplayer-Modus.

Überblick

Pro

  • unterhaltsame Story
  • ordentliche Zwischensequenzen
  • taktisch nutzbare Umwelt
  • Gelände-Boni
  • zwei Feuer-Modi pro Einheit
  • beeindruckende Grafikeffekte

Contra

  • Terraner nicht spielbar
  • KI-Schwächen
  • monotone Einnahme der Sieg-Zonen
  • wenig differenzierte Völker
  • Synchronisation trieft von Klischees

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