Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Geheimakte Tunguska : Adventure-Hit auf den Nintendo-Systemen

  • Wii
  • DS(i)
Von  |  |  | Kommentieren

Auf dem DS funktioniert der Spaß ähnlich gut, nur dass ihr hier mit dem Stylus auf den Touchscreen tippt, anstatt einen Cursor zu steuern. Das Inventar bleibt auf dem Handheld stets eingeblendet und die Lupe aktiviert ihr mithilfe eines Icons in der rechten oberen Ecke. Der zweite DS-Bildschirm dient nur der Darstellung von Charakterbildchen, welche, nebenbei erwähnt, es nicht einmal auf dem PC zu sehen gab, und der Anzeige aller Dialoge.

In beiden Versionen könnt ihr auf Wunsch Nina oder Max direkt steuern, entsprechend mit dem Nunchuk auf der Wii oder dem Digi-Kreuz auf dem DS. Allerdings ist dies zu keinem Zeitpunkt zwingend notwendig, zumal die klassische Bedienungstechnik à la "mit dem Cursor auf einen Punkt zielen und die Spielfigur per Knopfdruck dorthin laufen lassen" für ein Point&Click-Adventure schlicht am geeignetsten ist.

Kein Hingucker, aber brav präsentiert

Weil es dem Genre nach wie vor an hochklassiger Konkurrenz mangelt und bislang so gut wie keines der PC-Highlights für Konsole umgesetzt wurde, bleibt der Spielspaß auch nach zwei Jahren unangetastet. Daran ändert selbst die leicht gealterte Präsentation nichts, welche nicht zuletzt Hardware-bedingt ein wenig an Faszination verliert. So leiden beide Umsetzungen unter einer schwächeren Auflösung, speziell auf dem DS sind viele Details der Hintergrundgrafik kaum noch zu erkennen.

In Sachen Animationen war 'Geheimakte Tunguska' schon auf PC kein besonders starkes Spiel: Besondere Aktionen werden so gut wie nie mit extra dafür programmierten Bewegungsabläufen dargestellt. Ähnlich mäßig sieht es bei den vorgerenderten Zwischensequenzen aus, deren pseudodramatische Inszenierung stellenweise ins Peinliche abrutscht. Einzig die Tatsache, dass all diese Filmschnipsel auch auf dem DS in ordentlicher Qualität zu sehen sind, ist lobenswert.

Beim Sound fällt vor allem die sehr gute Sprachausgabe der Wii-Version auf. Interessanterweise ist nicht nur das deutsche Original auf der Disc enthalten, sondern auch einige fremdsprachige Synchronisationen. Die schwache englische Version erklärt jedenfalls, warum das Spiel bei der amerikanischen Fachpresse bei weitem nicht so gut ankam wie hier zu Lande.

Ansonsten macht 'Geheimakte Tunguska' einen sehr ruhigen Eindruck. Musik ist Mangelware und viel zu selten vernehmt ihr markante Sound-Effekte. Weil auf Nintendos DS die Sprachausgabe fast vollständig fehlt, fällt hier der insgesamt sehr ruhige Ton noch stärker auf.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Zwei Jahre sind kein Alter für ’Geheimakte Tunguska’. Da mag die Präsentation sich nicht verbessert haben und dem Zahn der Zeit ausgesetzt sein: Der Spielspaß blieb unangetastet. Während mich 95 Prozent aller modernen Adventure-Spiele mit blöden Ideen, hanebüchenen Rätseln oder langweiligen Denksportaufgaben nerven, verzeihe ich ’Tunguska’ all diese Fehler. Zum einen, weil es nicht sehr viele davon gibt, und zum anderen, weil der Spielfluss drum herum stimmt. Es war das erste Point&Click Adventure seit dem ehrwürdigen ’Grim Fandango’, das mir das unbeschwerte Spaßgefühl der 90er-Jahre zurückgegeben hat. Ein Gefühl, welches ich bei diesem arg gebeutelten Genre fast eine ganze Dekade lang vermisst hatte und das nun auch bei diesen beiden sehr gut programmierten Umsetzungen für Wii und DS wieder voll aufblitzte.

Überblick

Pro

  • enorm motivierendes Rätseldesign
  • sehr fairer Schwierigkeitsgrad
  • extrem nützliche Lupenfunktion
  • abwechslungsreiche Szenarios
  • anfangs viel versprechende Story ...

Contra

  • ... deren Ende etwas mehr Kick hätte vertragen können
  • eine Hand voll Rätsel sind nicht hundertprozentig logisch
  • für Adventure-Profis eine Spur zu leicht
  • Präsentation etwas veraltet

Kommentarezum Artikel