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Test - Frequency : Frequency

  • PS2
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Sony feiert eine abgefahrene Techno-Party - mit ’Frequency’ auf PlayStation 2! Zwar gibt es vor allem in Japan bereits eine ganze Menge simple Musikspiele, die es vor allem auf eure Geschicklichkeit und Reaktionsfähigkeit abgesehen haben, doch ’Frequency’ setzt dabei auf einige erfrischende Ideen. Ob das für eine gute Spielspasswertung reicht?

Frequency
Die Party geht los!

Taktvolles Knöpfchendrücken
Wer schon einmal eines der zahlreichen Musikspiele auf PSone oder PlayStation 2 gespielt hat, der dürfte bei ’Frequency’ sofort wissen, worum es geht. Ähnlich wie in Musikgames wie ’Beatmania’, ’Mad Maestro’ oder ’Dancing Stage Euromix’ müsst ihr im Grunde nur im richtigen Moment einen Button drücken, um den entsprechenden Akkord, Klang oder Jingle zu aktivieren. Im Gegensatz zu einer großen Zahl solcher Spiele verzichtet der vorliegende Titel komplett auf die Unterstützung von speziellem Zubehör wie Tanzmatten oder Keyboards, dafür ist das an sich einfache Gameplay etwas komplexer ausgefallen als bei der Konkurrenz.

Zwar läuft auch bei ’Frequency’ eine Schiene automatisch ab, die den gewählten Musiktrack verkörpert, und ihr müsst bloß im richtigen Moment drücken, um einen Klang zu erzeugen, aber hier ist jedes Instrument, beziehungsweise jede Klangspur wie Gitarre, Bass, Drums, Stimme oder Synthesizer ähnlich wie in einem Musikbastelprogramm getrennt. Jeder Track besteht somit aus acht Tonspuren, die nebeneinander angeordnet sind und so eine Art achteckigen Tunnel bilden. Die jeweils am unteren Bildschirmrand befindliche Schiene ist diejenige, auf die ihr einwirken könnt. Auf ihr bewegen sich nun blaue Kristalle auf euch zu – je nach Geschwindigkeit des gewählten Lieds. Berührt nun einer dieser Kristalle eine spezielle Anzeige, müsst ihr den entsprechenden Knopf drücken, um den für diesen Kristall bestimmten Sound erklingen zu lassen.

Fieserweise sind die Kristalle auf jeder dieser acht Spuren in insgesamt drei Positionen angeordnet, die eurem Joypad entsprechen. Im Klartext heißt das, dass ihr bei einem Kristall, der sich ganz links auf dem Band befindet, die Vierecktaste drücken müsst, bei einem mittleren Kristall den Dreieckbutton und bei einem rechten Kristall die Kreistaste. Während Anfänger damit zu Beginn besser zurecht kommen, sollte man sich aber an andere Buttons gewöhnen: Bei schnellen und hektischen Kristallanordnungen habt ihr mit den Tasten L1, R1 und R2 bessere Chancen auf Erfolg. Da ihr das ausgewählte Lied möglichst komplett erklingen lassen wollt und ihr ja nicht alle acht Spuren gleichzeitig bedienen könnt, haben sich die Entwickler was Cleveres einfallen lassen: Ihr müsst ganze zwei Takte perfekt abspielen, also alle Kristalle im richtigen Moment aktivieren. So wird die Spur für einige Takte automatisch weitergespielt und ihr könnt mit dem Digisteuerkreuz schnell die Spur wechseln, also den Tunnel etwas drehen, um eine andere Schiene zu betätigen. Schafft ihr es, das komplette Lied, das aus mehreren Blöcken besteht, bis zum Ende zu spielen, habt ihr gewonnen und erhaltet je nach erbrachter Leistung und Perfektion Punkte auf euer Konto.

Frequency
Die Einführung erklärt euch das Simpel-Spielprinzip.

Einige Extras
Klingt alles ziemlich einfach? Ist es auch, zumindest vom Spielprinzip und der Steuerung her. Spätestens wenn ihr auf einem hohen Schwierigkeitsgrad furchtbar komplexe Kristallanordnungen in hohem Tempo perfekt schaffen müsst, sind blitzschnelle Reaktionen eine Grundvoraussetzung. Könnt ihr nämlich eine Weile lang keine Spur automatisieren, nimmt euere Energieanzeige ab – ist sie leer, heißt es ’Game Over’. Um euch das Spielen etwas zu erleichtern und um etwas Abwechslung zu bieten, tauchen ab und zu anstatt Kristalle zwei verschiedene Sorten von Items auf, die ihr ebenfalls perfekt aktivieren müsst, um sie einzusacken. Dann könnt ihr diese Items nämlich mit Druck auf den X-Knopf einsetzen.

Bei der ersten Art von Items handelt es sich um gelbe Sterne, die nach Aktivierung eure Punktezahl des nächsten Takts verdoppeln. Noch praktischer sind hingegen grüne Quadrate – diese Items lassen gleich eine Spur eurer Wahl ein paar Takte automatisch weiterlaufen, als ob ihr alle Kristalle zwei Takte lang perfekt aktiviert hättet. Schafft ihr es, alle regulären Tonspuren innerhalb eines Track-Blocks zu automatisieren, werden zwei Bonusschienen aktiviert. Auf der einen Spur könnt ihr mit dem linken Analog-Stick ’scratchen’, auf der anderen ebenfalls mit dem Stick coole Synthie-Klänge auf einer kleinen Tonleiter fabrizieren. Das Spielprinzip ist auch mit diesen Extras zwar ziemlich simpel, aber wie viele solcher Musikspiele schnell süchtig machend.

Die Spielmodi
Das beschriebene Spielkonzept wird natürlich praktisch bei allen Modi von ’Frequency’ angewendet. Wer die Anleitung nicht lesen will, der sollte die ’Einführung’ wählen, wo euch in einem Tutorial das eh schon simple Spielprinzip, die Steuerung und die Extras erklärt werden. Schon umfangreicher und spannender ist der ’Solo’-Modus, der drei verschiedene Schwierigkeitsgrade bietet. Nun könnt ihr nach und nach insgesamt fünf Stufen freischalten – allerdings müsst ihr für die höheren Stufen auch einen höheren Schwierigkeitsgrad wählen. Jede dieser Stufen verfügt über fünf Tracks, also Musikstücke. Dabei handelt es sich um spezielle Track-Versionen von solch bekannten Szeneacts wie No Doubt, Orbit, DJ QBert, Orbital, Fear Factory oder Paul Oakenfold. Pro Stufe könnt ihr vier Tracks frei wählen, allerdings müssen alle bestanden werden – mit guten Highscores schaltet ihr weitere Songs und weitere Stufen frei, außerdem könnt ihr neue Hintergründe in diversen Kunststilen freispielen.

Frequency
Wählt einen Track aus.

Wer es lieber gesellig mag, der sollte den ’Multiplayer’-Modus wählen, in dem ihr schon freigespielte Tracks mit bis zu vier Spielern gleichzeitig starten könnt. Dabei wird im bewährten Splitscreen gegeneinander um Punkte gekämpft – neue Extras sorgen außerdem dafür, dass ihr ähnlich wie im Klassiker ’Tetris’ euren Kollegen das Leben schwer machen könnt. Trotzdem will bei diesem durchaus spaßigen Modus nicht so recht richtige Party-Stimmung aufkommen, da das Ganze viel zu hektisch wirkt und der Sound bei vier Spielern rasch in Chaos ausartet. Eher etwas für die Musikfans, die sich kreativ betätigen wollen, ist der ’Remix’-Modus. In diesem dürft ihr einen der vorhandenen Tracks auswählen und jede Tonspur nach Belieben selber mit Diamanten und somit mit Klängen belegen. Eine witzige Sache, da ihr so die Lieder komplett verändern könnt. Natürlich dürft ihr eure ’Meisterwerke’ abspeichern und zum Beispiel im Mehrspielermodus benutzen.

Party für die Sinne
Während die meisten anderen Musikspiele mit ähnlichem Spielprinzip grafisch ziemlich bieder daherkommen, sorgt ’Frequency’ mit seinem ganz eigenen Grafikstil für echtes Technoparty-Feeling. Der Tunnel mit den acht Tonspuren verläuft nämlich keineswegs gerade, sondern erinnert mehr an eine wilde Achterbahn voller Steigungen, Gefälle und Kurven. Dabei hat man das Gefühl, durch eine völlig ausgeflippte Techno-Musikwelt zu fahren, in der überall blinkende Lichter, kurze Clips und natürlich viel Bewegung zu sehen ist. Klar, dass sowohl die Tunnelführung als auch die Umgebung für psychedelische Stimmung sorgt, zumal man sich eh absolut auf die Spuren und Diamanten konzentrieren muss. Allerdings muss man anmerken, dass die Grafik ruhig noch etwas abwechslungsreicher hätte sein können und die Kurven der Spuren dazu führen, dass man nicht immer gut erkennen kann, ob der Diamant sich nun auf der Seite oder in der Mitte befindet. Der Sound setzt natürlich voll und ganz auf die verschiedenen Tracks, die man nur als absolut gelungen bezeichnen kann, zumal die unterschiedlichsten Stile dafür sorgen dürften, dass jeder Spieler auf seine Kosten kommt. Einzig die Hintergrundmusik in den Menüs wirkt etwas uninspiriert.

 

Fazit

von David Stöckli
’Frequency’ beweist, dass gelungene Musikspiele mit dem typischen Geschicklichkeits-Gameplay ganz ohne komplizierten Controller oder japanisch-fröhliches Ambiente möglich sind. Besonders die originelle Idee mit den wechselnden Spuren sorgt ganz schön für Hektik, aber auch für Spannung. Ein Lob gilt auch dem Remix-Modus, der abgefahrenen Optik und natürlich dem starken Sound mit den vielen Tracks von bekannten Acts. Einzig der überzogene Schwierigkeitsgrad in den höheren Stufen verhindert eine noch höhere Wertung – Fans von solchen Musikspielen sollten aber unbedingt einen Blick, beziehungsweise ein Ohr voll riskieren.  

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