Preview - Forza Motorsport 3 : Neue Maßstäbe?

Die E3 bot den angemessenen Rahmen für Microsoft, um einer ausgewählten Schar von europäischen Journalisten einen First Look auf die nächste Ausgabe ihrer Rennsimulation zu gewähren. Gameswelt war dabei und berichtet von ersten Eindrücken aus dem Fahrersitz.

Dan Greenwalt von Turn 10 Studios begrüßte am Donnerstagabend im Los Angeles Convention Center exklusiv einige europäische Journalisten, um einen ersten Einblick von Forza Motorsport 3 zu vermitteln.

Nebst völlig neuer Grafik-Engine und unzähliger technischer Details wurde großen Wert darauf gelegt, den Community-Aspekt zu erweitern. Als besonderes Highlight standen nach der Präsentation vier Fahrsimulatoren für die Gruppe bereit, die ausgiebig getestet werden konnten. Ein Simulator war sogar mit starker Hydraulik ausgerüstet, sodass Anschnallen auf jeden Fall empfehlenswert war.

Details in Hülle und Fülle

Der Live-Eindruck war optisch äußerst vielversprechend. Mit Gran Turismo 5 steht zwar ein grafisch quasi gleichwertiger Konkurrent bereit, aber Turn 10 Studios haben dem Anschein nach einiges aus der Xbox 360 herausgeholt. Eine große Herausforderung war beispielsweise, die Framerate bei hohen Geschwindigkeiten so anzupassen, dass der Spieler immer noch entsprechend reagieren kann.

Doch es wird noch besser, die technischen Details in der Übersicht sind erschlagend: mehr als 400 Fahrzeuge von rund 50 Herstellern, über 100 bekannte und renommierte Strecken, unzählige Challenges und massig Spielmodi. Dazu viele Physikmodelle, die beispielsweise dafür sorgen, dass die Reifen mit zunehmender Temperatur besseren Grip bekommen, womit dann auch die Steuerung beeinflusst wird. Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass ausnahmslos alle Fahrzeuge über ein umfangreiches Schadensmodell verfügen.

Dan Greenwalt erklärte, dass Microsoft viel daran läge, gute Beziehungen zu den Autoherstellern zu pflegen, damit eben auch diese Schadensmodelle durchgesetzt werden konnten. Die Tatsache, dass ein solches Feature auch zu mehr Spielspaß führt, wurde offenbar auch von den um ihr Image besorgten Autoherstellern eingesehen.

Baby You Can Drive My Car

Forza Motorsport 3 soll für alle sein. Der Enkel mit dem Opa, der Papa mit dem Sohnemann und auch die holde Weiblichkeit soll mal in ein Supercar steigen. Dementsprechend wurden einige Features realisiert, die viele Fehler verzeihen.

Sollte man das teure Auto in einem Arcade-Rennen mal um die eigene Achse drehen und damit die Führung vergeben oder gar über die Leitplanke der Küstenstraße hinausschießen, so kann man mit dem sogenannten Rewind-Button etwas zurückspulen, um dann zeitlich vor dem Missgeschick das Rennen wieder aufzunehmen. Das erhöht die Siegchance für ungeübte Fahrer merklich.

Gerade im Hinblick auf die hohen Geschwindigkeiten und die Herausforderung, Autos bei solchen Geschwindigkeiten stabil zu halten, wurden nun verschiedene Fahrhilfen implementiert, um die Casual-Gamer nicht mit allzu komplizierter Fahrsimulation abzuschrecken. Andererseits kann man als Profifahrer natürlich auch alle elektronischen Fahrassistenten ausschalten und gepflegt mit qualmenden Hinterreifen um die Kurven driften. Es soll ja für alle sein, das wurde an dem Abend gebetsmühlenartig wiederholt.

Neue Maßstäbe?

Wenn es nach Turn 10 Studios und Microsoft geht, dann ist Forza Motorsport 3 die ganz große Nummer bei den Fahrsimulatoren für Next-Gen-Konsolen. Als Rennspiel-Fans mit langjähriger Erfahrung können wir beiden Firmen zu einem vielverprechenden Titel gratulieren, der viel Potenzial besitzt. Die Konkurrenz schläft jedoch auch nicht, mit GT5 steht ein hochwertiger Konkurrent am Start.