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Preview - Fortnite : Survival-Ballerspiel in der Zombie-Apokalypse

  • PC
  • PS4
  • One
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Rundum Handarbeit

Würde sich das Ressourcenmanagement auf einige wenige Bereiche konzentrieren, wäre die Handhabung gar nicht mal so anstrengend. Der Umstand einer ausgelöschten Erdzivilisation verlangt jedoch Handarbeit bis ins letzte Detail. Selbst Kugeln für eure Waffen müsst ihr selbst herstellen. Baut ihr welche, die nicht in eure primären Wumme passen und verschwendet damit Material, habt ihr Pech.

Und das ist erst der Anfang aller Mühen, denn die Anzahl der Ressourcen ist schier unüberschaubar. Glaubt ihr, das Jonglieren wäre nach dem Abschluss eines Levels überstanden, so habt ihr euch gewaltig geschnitten. Mit der Zuteilung der Loot-Schatzkisten, die je nach Erfolg und Einhaltung spezieller Sonderaufgaben unterschiedlich üppig ausfällt, bekommt der Statistiksalat erst richtig Schmackes. Erfahrungspunkte in einem unübersichtlichen Fertigkeiten-Raster zuteilen, Blaupausen für Waffen und Gerätschaften sammeln, sie miteinander kombinieren, um verbesserte Blaupausen zu erhalten und sie umsetzen, verwendete Waffen hochleveln, gefundene Überlebende für Forschungseinsätze rekrutieren und vieles mehr verwaltet ihr in statischen Bildschirmen zwischen den Action-Einsätzen.

Für den ein oder anderen Spieler ein müßiges Unterfangen. Der Action-Part ist ungemein hitzig und bereitet in Kooperation mit anderen Spielern sehr viel Spaß. Wozu es den riesigen Management-Rattenschwanz braucht, außer für das künstliche Erschaffen statistischer Bedürfnisse, wird nicht so recht klar. Mit Sicherheit dient es dem Free-To-Play-Geschäftssystem, denn je mehr Aufrüstgelegenheiten es gibt, desto größer der Wunsch einzelner Spieler, schneller voranzukommen. Das verführt, echtes Geld zu investieren.

Ein cleverer Vorgang von Seiten der Entwickler, der aber auf Kosten der Zugänglichkeit geht. Epic Games und People can Fly müssen das System entweder stark entschlacken oder feinfühliger aufdecken, damit Neulinge nicht von allen Optionen erschlagen werden. Die spaßigsten Elemente müssen stets im Vordergrund stehen, also der Basenbau, das Forschen und Abbauen von Ressourcen, sowie das bleihaltige Abwehren der Zombiehorden. Alles andere ist zweitrangig, verlangt aber im Moment noch zu viel Aufmerksamkeit.

Fortnite ist noch in der Alphaphase, somit bleibt den Entwicklern noch ein wenig Zeit zum Austüfteln einer guten Balance. Spielbar ist es schon jetzt im kostenpflichtigen Early Access auf dem PC, der ab dem 25.Juli auf Konsolen ausgeweitet wird. Dann können auch PS4- und Xbox-One-Besitzer mitmischen.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Rauchende Gewehre, rauchende Köpfe

Mir gefällt der zentrale, actionorientierte Anteil von Fortnite bislang sehr gut. Der Bau der Forts ist genial ausgetüftelt, geht schnell über die Bühne und macht so viel Spaß, dass ich oft dazu verführt war, eine viel größere Basis zu bauen, als eigentlich nötig war. Gegen das Abballern von Zombiehorden spricht sowieso nichts. Auch gefiel mir die Komplexität der Umgebung, dass man geheime Keller und versteckte Tunnel finden und sie ausräumen kann. Die Balance zwischen Ressourcenabbau und taktischer Vorbereitung sowie dem Verteidigen des Forts ist schon jetzt vielversprechend.

Alles weitere, insbesondere die Modifikationen nach dem Abschluss eines Levels, waren mir jedoch zu komplex und zu unübersichtlich. Zumindest für den Anfang. Eine behutsamere Einführung in alle Aufrüst- und Erweiterungselemente würde der Verwirrung vorbeugen, zumal mir bislang noch nicht klar ist, wofür man den ganzen Schmus braucht.

Wofür braucht man etliche Waffen mit Upgrade-Möglichkeiten, zig Talente und Erfahrungswerte, wenn nicht zum Rechtfertigen des Free-To-Play-Systems, bzw. einer „freiwilligen“ Bezahloption? Ich erkenne die Vorteile für Epic, aber noch nicht die Vorteile für den Spieler. Mag sein, dass das am bisher geringen Spielfortschritt meiner Anspielgelegenheit lag. Aber wenn schon so früh alles an Möglichkeiten aufgedeckt wird, muss dieses Verhältnis angepasst werden, sonst verschreckt es Einsteiger.

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