Test - Football, Tactics & Glory : Lothar mag es langsam

Ich mag es auch bei anderen Fußballspielen, Werte zu vergleichen, mit Aufstellungen zu taktieren und verschiedene Spielphilosophien auszuprobieren. All diese Faktoren in einem Rollenspiel-Strategie-Mix zu vereinen, klang nach einer sehr interessanten Sache.

Doch Football, Tactics & Glory macht einem den Einstieg nicht leicht. Der Verzicht auf strukturierte Tutorials sorgt dafür, dass sich die ersten Stunden sperrig und undurchsichtig gestalten. Besonders das Würfelkonzept und seine Wahrscheinlichkeiten bereiteten mir Probleme. Nach einer Zeit habe ich jedoch gelernt, durch geschickte Aufstellung meiner Spieler und den passenden Einsatz ihrer Fähigkeiten gezielt zu kicken. Eine gewisse Unwägbarkeit bleibt durch den Zufallsfaktor allerdings erhalten: Komplett planbar ist kein Fußballspiel, jedoch nervt es mitunter mächtig, wenn mein Stürmer trotz vielversprechender Werte in der letzten Spielminute am Ball vorbei tritt und mich dadurch den Sieg kostet.

Zusammen mit der minimalistischen Präsentation drückt mir das letzten Endes zu sehr auf den Spielspaß. Die umständlich zu bedienenden Menüs gehen gerade noch in Ordnung, aber die wenigen und immer gleichen Animationen sowie das Fehlen von Lizenzen machen mir den Taktik-Kick arg madig. Technisch wäre es kein Problem, auch auf der PS4 den Import von Dateien mit originalen Namen, Logos und Ligen zu ermöglichen – bei Konamis PES-Serie geht das seit Jahren. Geduldige Naturen, denen Spieltiefe vor Grafik geht, finden mit Football, Tactics & Glory eine leichtgängigere Alternative zum irre umfangreichen Football Manager. Sie greifen aufgrund besserer Steuerung und Patch-Optionen allerdings besser zur PC-Fassung.

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