Test - Scenery Switzerland Professional (Flight Simulator X) : Nur Fliegen ist schöner

2006 veröffentlichte Microsoft den Flight Simulator X. Die neue Auskopplung brachte im Vergleich zum Vorläufer FS2004 teils markante Detailverbesserungen in der Gestaltung der virtuellen Welt, beispielsweise bei der Weitsicht oder der dynamischen Darstellung der Umgebungsobjekte. Das Gesamtpaket gehört seit Jahren zu den Must-Haves für vermeintliche oder echte Piloten, was deutlich für den Realitätsgrad der Simulation spricht. Viele angehende Kapitäne der Lüfte bestreiten Teile ihres Trainings auf Simulatoren wie dem FS, der sogar von Ausbildern explizit empfohlen wird.

Obwohl es bisher schon seinen Reiz hatte, mit einem schnellen Vogel über die Schweizer Alpen zu düsen, fehlten in der standardmäßig generierten Umwelt gewisse Details, die ein bekanntes Landschaftsbild ausmachen. Mit dem Add-on Scenery Switzerland Professional von Flylogic wurden gleich einige Punkte abgehakt; nun kann man auch im Winter und in der Nacht über eine an Feinheiten reiche Schweiz gleiten. Was für den Flight Simulator 2004 bereits ein beliebtes und umfangreiches Add-on war, ist mit dem Flight Simulator X nun noch besser und natürlich auch größer geworden.

Die Zutaten: 30.000 Luftbilder mit einer Auflösung von 1,2 Metern pro Pixel, ein Höhenmodell von 19 Metern Rastergröße, mehr als 700 Sehenswürdigkeiten, eine neue Winterszenerie und tolle Nachteffekte. Zusammengemischt ergibt das die Erfüllung vieler Wünsche, die man im Flight Simulator 2004 noch vergebens hegte. Als langjähriger Stubenpilot und Kenner der Fliegerserie kann man ohne Umschweife sagen, dass FS X und dieses Add-on zusammen eine sensationelle Kombination ergeben, die einen stundenlang an den Bildschirm fesseln kann. Ich sage nur: Belp-Milano mit der F/A-18 in knapp 12 Minuten und mit ziemlich holpriger Landung. Das sind Verhältnisse, die man als Normalsterblicher sonst nicht erlebt, da kommt richtig Freude auf.

Natürlich muss man die technischen Grenzen erkennen: Ein Gebiet von rund 42.000 km² bietet zu viel Platz, um es auch nur halbwegs auszufüllen, der größte Teil muss halt automatisiert und standardisiert werden. Und doch ist es Flylogic gelungen, einen guten Kompromiss zwischen Masse und Qualität zu erreichen. Wo in der Originalversion des FS auf der Berner Aare-Halbinsel vereinzelt Mehrfamilienhäuser standen, finden sich mit dem Add-on Switzerland Professional nun die eng aneinander gereihten Altstadthäuser und das markante Berner Münster mit seiner schönen Aussichtsplattform. Sehr empfehlenswert ist auch ein Flug von Bern-Belp über den Thunersee hinauf in die Alpen. Ebenfalls schön gemacht sind markante Einrichtungen und Gebäude in Schweizer Städten wie Zürich (Münster), Genf (Jet d'Eau) oder Luzern (Kapellbrücke).